Herkules Teil 2

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Nach einem heftigen Ruck der durch meinen Körper geht habe ich endlich wieder Boden unter den Füßen. Das Haus meiner Mutter liegt immer noch ruhig im dunkeln der Nacht da. Aber ich kann deutlich spüren das bald die Sonne aufgehen wieder. Hoffentlich hat niemand gemerkt das wir weg gewesen sind. "Robyn!" zu spät. Bens wütende Stimme reißt mich von Herkules los, so schnell das ich ins wanken gerate und mir schwindlig wird. Herkules fängt mich auf und hält mich am Arm fest um mich wieder an sich zuziehen. Er sieht mir dabei fest in die Augen. Meine Fresse, der ist so unglaublich schön. Im Augenwinkel sehe ich wie Zoey sich Ben in den Weg stellt. Er rast vor Wut und sieht Herkules drohend an. "Was soll der scheiß?" brüllt er und Herkules lässt mich nun vorsichtig wieder los. "Beruhige dich...." versuche ich sanft auf ihn einzureden aber er ignoriert mich vollkommen. Sein Blick ist nur auf Herkules gerichtet. Dieser lässt sich davon nicht beeindrucken, richtet sich auf und überragt uns alle bei weiten. "Warum ist er nicht im Olymp?" schreit er. Verdutzt sehe ich ihn an. Er weiß wer er ist? Woher? Elena und meine Mutter kommen zu uns nach draußen und reißen, beim Anblick von Herkules, die Augen weit auf. Zoey ergreift das Wort. "Robyn braucht Ruhe..." Ben sieht mich fragend an. "...sie ist krank." besorgt sieht er mich an und kommt auf mich zu, umfasst liebevoll mein Gesicht und der gewohnte Schauer überkommt meinen Körper. "Was ist los?" ich versuche zu Lächeln und schlinge meine Arme um ihn. "Ich bin müde, einfach müde." Ben nimmt mich fest in den Arm und ich schließe die Augen. Allein seine Nähe lässt es zu das ich mich etwas besser fühle. Ben sieht zu Zoey. "Was ist passiert?" Zoey zögert mit ihrer Antwort. "Und wie kommt er hier her?" "Robyn braucht wirklich Ruhe..." spricht Herkules ruhig und besonnen. " ... sie hat sehr viel Magie heute angewendet." Ben schiebt mich von sich weg und sieht mich streng an. Verlegen sehe ich zu Boden. "Du hast was gemacht?" plötzlich klatscht meine Mutter in die Hände. "So.." wir sehen sie alle an. "Wir gehen jetzt alle rein, Robyn legt sich hin und ich breite mal so langsam das Frühstück vor. Ben hilfst du mir?" etwas irritiert sieht er meine Mutter an und nickt dann. Elena greift nach meiner Hand und zieht mich rein und begleite mich nach oben. In meinem Zimmer laufe ich direkt ins Bad um mich wieder zu übergaben. Als ich fertig bin spüle ich mir den Mund aus und sehe zu Elena die im Türrahmen lehnt und mich mustert. "Du weißt wie gefährlich es ist Magie zu benutzen?!" ich putze mir den Mund ab und gehe auf sie zu. "Ich weiß..." ich streife meine Schuhe ab und lege mich in mein Bett. "Warum machst du das dann? Wo bist du gewesen und warum bist du mit einem Gott nachhause gekommen?" ich decke mich zu und halte mir den Bauch fest, mir ist immer noch so schlecht. "Ich wusste nicht das er ein Gott ist, okay?" wir sehen uns beide streng an. "Ich hab die Feder von einem Pegasus gebraucht, für einen Zauber." sie setzt sich zu mir auf das Bett. "Was für ein Zauber?" fragt sie verärgert. Ich weiche ihrem Blick aus und sehe an ihr vorbei. "Um den Olymp zu öffnen." "Robyn." ich sehe sie wieder an. "Ja, ich weiß was du sagen willst. Ich hatte übrigens auch keine Ahnung das die Legende um Herkules wahr ist." Elena rollt mit den Augen. "Hat es wenigstens geklappt?" ich schüttle den Kopf. "Nein, Sarah hat an alles gedacht." sie atmet schwer aus. "Hast du einmal darüber nachgedacht was gewesen wäre wenn diese psychopatische Kuh dort gewartet hätte?" "Hat sie aber nicht." verteidigte ich mich. "Was wäre wenn? Dann hätten wir dich wieder aus er Unterwelt holen müssen. Ich würde Ben niemals gebändigt kriegen..." "Es ist doch nichts passiert?!" versuche ich sie zu beruhigen. "Dein Glück Robyn." mein Magen rebelliert laut. "Ich hab Hunger." Elena sieht mich mit großen Augen an während ich aus dem Bett klettere. "Du hast dich gerade übergeben.." erinnert sie mich. Ich zucke mit den Schultern und gehe aus meinem Zimmer. Elena folgt mir. Unten im Esszimmer decken Herkules und Ben schweigend den Tisch ein. Man kann deutlich die Spannung zwischen den beiden spüren. Nur frag ich mich, wieso? Kennen die beiden sich etwa? Zoey steht mit meiner Mutter in der Küche und hilft ihr beim Frühstück vorbereiten. Naja es sieht zumindest so aus, die beiden stehen eher da und schmachten Herkules an und auch Elena verfällt in ihren Bann. Wem kann man es verübeln? Herkules ist ein Bild von einem Mann, entsprungen aus diesen schnulzigen Frauenromanen die man bei einem leckeren Glas Wein, Kerzenschein und einem vollem Schaumbad verschlingt. Doch mein Blick fällt auf Ben der in seinen Gedanken versunken ist. Mein Herz explodiert vor Freude, wie jedes Mal wenn ich ihn ansehe. Während wir das Essen vorbereiten nasche ich immer wieder quer durch das Gemüse durch und nehme mir einen dicken Löffel Erdnussbutter. Ben sieht mich verwirrt an als ich mit dem Löffel im Mund ins Esszimmer komme. Er zieht mich in seine Arme und nimmt mir den Löffel aus dem Mund. Ich liege in seinen Armen und himmle ihn an. "Du machst das nie wieder, verstanden?" flüstert er mir zu und ich nehme den Löffel wieder auf dem noch etwas Erdnussbutter ist. Ich stopfe ihn mir wieder in den Mund und lutsche den Rest ab. "Verstanden." nuschle ich und wir setzen uns an den Tisch, ebenso wie die anderen. Irgendwie esse ich auch hier wieder alles durcheinander, Gemüsesticks, Brötchen mit doppel Käse und in der anderen Hand eine Scheibe Wurst. Zwischendurch immer mal wieder Erdnussbutter. Alle am Tisch sehen mich verwirrt an. Jetzt ist mir wieder schlecht, ich halte inne bevor ich mir wieder einen Löffel Erdnussbutter hinterher schiebe. "Was? Ist dir schlecht?" ich sehe meine Mutter an die mich über den Rand ihrer Kaffeetasse mit einem Grinsen ansieht. Ich unterdrücke den Drang mich zu übergeben und nehme einen großen Schluck Orangensaft. "Ein bisschen." gebe ich gepresst von mir. "Also entweder kostet dich diese Magie eine Menge Kraft oder..." ich sehe meine Mutter aufmerksam an. "... oder du bist schwanger.." Ben verschluckt sich an seinem Kaffee und sieht meine Mutter an als hätte er einen Geist gesehen. "Eh..." nun sieht er mich an und wird Kreidebleich. "Eh?" wiederholt er und ich weiß nicht was ich antworten soll. Dann schüttle ich den Kopf. "Nein, ich fühle mich einfach nur ziemlich kraftlos und hungrig." meine Mutter zieht eine Augenbraue hoch und schmunzelt in ihre Tasse.  Herkules sieht grinsend auf seinen Teller ebenso wie Zoey und Elena. Ben sieht mich aufmerksam an und ich schüttle wieder den Kopf. "Nein." antworte ich ihm energisch. Na super, jetzt fange ich im Gedanken an zu rechnen, schließlich habe ich meine letzte Spritze nicht geholt. Aber ich komme nicht auf ein vernünftiges Ergebnis. Danke Mam. 

Robyn Die Tochter der Götter Band 4 #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt