Der neue Lehrer

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"Guten Morgen. Wenn ich einmal Ihre Aufmerksamkeit haben dürfte?"
Sakura bekam eine Gänsehaut, als sie die Stimme wahrnahm.  Sie kannte diese Stimme.
"Hey Sakura ist das nicht der Typ der dich vorhin angerempelt hat?", fragte Ino flüsternd in ihr Ohr. 
Ohne den Blick von ihm abzuwenden, nickte Sakura mit offenem Mund.
Das konnte doch nicht wahr sein!
Er war doch nicht mehr als ein paar Jahre älter. 
Sofort war der gesamte Kurs still.
"Wenn ich mich kurz vorstellen darf.
Mein Name ist Sasuke Uchiha und bin neu an dieser Schule. Habt Ihr irgendwelche Fragen an mich?", stellte er sich vor und Sakura hätte schwören können,  dass die Mädchen ihm wie gebannt an den Lippen klebten.
Sofort schossen die Hände der Mädchen hoch, auch Inos.  Leicht geschockt sah Sakura Ino an. Sie würde doch nicht in ihr altes Muster zurückfallen? 
"Mach dich mal locker, ich möchte nur die Fächer von ihm wissen.", sagte Ino grinsend, als sie Sakuras Blick bemerkte, die wiederum erleichtert aufatmete.
"Ja.. Bitte?", fragte Sasuke leicht hilflos, als er Ino dran nahm.
"Ino Yamanaka. Welche Fächer unterrichten Sie?"
"Okay Ino, also ich unterrichte Mathe, Physik und Sport."
Sakura wurde bleich und musste unwiderruflich an Naruto denken.
"Wir bekommen mach den Sommerferien einen neuen Mathelehrer..." Das hatte er gesagt. Aber nie im Leben konnte er ihn meinen.
"Ist alles in Ordnung? ", fragte Sasuke Sakura, der ihr bleichendes Gesicht sah.
"Ja alles in Ordnung. ", sagte sie beinahe Emotionslos.
Plötzlich riss Sasuke seine Augen leicht auf.
"Du bist doch das Mädchen, dass ich heute Morgen angerempelt habe oder?"
"Kann sein. Ist aber nichts passiert."
Er wendete sich nach einem kritischen Blick zu die anderen Schüler. 
"Uchiha-Sensei werden Sie unser Grundkursleiter?", rief ein Mädchen von hinten durch die Klasse. 
Er räusperte sich kurz.
"In der Tat. Also bei Ausflügen werde ich dabei sein. Außerdem bin ich mit ein paar weiteren für die Oberstufe zuständig und Vertrauenslehrer."
Man hörte die Mädchen von hinten kreischen.
"Wie alt sind Sie denn Uchiha-Sensei? ", fragte ein weiteres.
"Ich bin zwanzig Jahre alt."
Ein raunen ging durch die Klasse, während Sakura ihre Augenbrauen zusammen zog.
"Wie soll dass den bitteschön gehen Ino?  Du brauchst ein paar Jahre für das Studium und dann den Hochschulabschluss zu haben.. Ist der ein Wunderkind oder sowas?", flüsterte Sakura Ino zu.
Sasuke hörte dies allerdings trotzdem und richtete seine Aufmerksamkeit auf sie.
Kalte Augen mit gespielter Freundlichkeit trafen auf unbeeindruckte gelangweilte grüne Augen. 
"In der Tat. Ich habe meinen Hochschulabschluss mit vierzehn bereits in der Tasche gehabt und das fast als Stufenbester."
Sakura verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust, welche sie allerdings sofort wieder etwas lockerte, da sie durch den Bluterguss nicht gut atmen konnte.
"Aber das ist doch dann total die Verschwendung Mr. Einstein.  Sie hätten wissenschaftliche Durchbrüche haben können.", kritisierte Sakura.
Sasuke beugte sich ein Stück vor Sakura und stützte seine beiden Arme auf den Tisch. 
"Ich denke die Berufswahl liegt in meinem Ermessen und nicht Ihrem. Außerdem macht mir der Beruf Spaß."
Sakura schüttelte sich innerlich.
"Wie kann man nur an Mathe Spaß haben?  Das ist doch Masochistisch. "
"Ach komm schon Sakura.", sagte Ino und klopfte ihr kräftig auf den Rücken, woraufhin Sakura vor Schmerzen zusammenzuckte und Inos Handgelenk instinktiv schnell griff und zudrückte. 
Dass Sasuke dies mitbekam, ignorierte sie, genauso wie seinen stechenden Blick. 
"Ist alles in Ordnung Sakura?", fragte Ino besorgt, als Sakura ihr Handgelenk befreite. 
"Ich habe mir nur einen Nerv eingeklemmt, dass ist alles.",lügte Sakura mit zusammengebissenen Zähnen. 
 "Einen Nerv? Wie dass denn?", fragte Ino leicht schmunzelnd.   Wenn sie nur wüsste, dachte Sakura sich.
Während Sakura ihr irgendeine erfundene Story auftischte, beschloss Sasuke sich Sakura etwas genauer im Auge zu behalten.
Ihr Verhalten verwirrte ihn und war falsch.
Er erkannte durchaus dass sie lügte. 
Sasuke war zwar jung, war allerdings nicht dumm und hatte genug Menschenkenntnisse gesammelt.
"Die Fragerunde ist beendet.", sagte Sasuke kalt heraus und klatschte einmal in die Hände und hatte ein unheimlichen Ausdruck im Gesicht, "Und jetzt geht es an euren Stundenplan ran. Aber zuvor möchte ich von jedem von euch ein Foto machen,  damit ich eure Namen schneller lerne."
Er rief jeden einzelnen nach vorne und ging von hinten nach vorne vor, sodass Sakura als letztes drann war.
Mit Emotionslosen Blick blickte sie stumm in die Kamera.  Jedenfalls versuchte sie es.
Zwei Stunden später kamen Naruto, Hinata und Shikamaru in den Raum zu Ino und Sakura.
Müde lag Sakura mit ihrem Kopf auf dem Tisch und schlief.
Um die Schüler etwas besser kennen zu lernen blieb Sasuke dort ebenfalls und unterhielt sich mit ein paar Schülerinnen aus seinem Kurs. 
Jedoch hielt er die Ohren auf und hörte gespannt dem Gespräch der 5 Freunde zu.
"Ich kann nicht glauben, dass wir Montags bis 6 Uhr abends Schule haben.", sagte Sakura müde und legte sich auf ihren Armen, die ausgestreckt vor ihr lagen.
"Du bist ja jetzt schon so müde.", kicherte Hinata.
Sasuke drehte sich kurz um und blickte eilig in Sakuras Gesicht. 
Dunkle Augenringe lagen wie Schatten unter ihren Augen.
"Ich kann nicht glauben, dass Hinata es echt geschafft hat mich hier in die Oberstufe zu bringen.", lachte Naruto.
Naruto war damals eines der Sorgenkinder. 
In fast jedem Fach stand er 4 oder schlechter.
Als er jedoch mit Hinata zusammen kam änderte sich seine Noten drastisch ins gute.
"Du bist auch nicht so dumm wie du immer denkst Naruto.", lachte Hinata leicht mit einem sanften lächeln auf den Lippen, wofür sie einen schnellen Kuss von Naruto erhielt.
Keine Sekunde später war ihr Gesicht rot und alle mussten lachen.
"Ino kann ich das Wochenende bei dir verbringen?", fragte Sakura nuschelnt, da diese beinahe am schlafen wahr.
"Du bist doch sowieso jedes Wochenende bei mir. Warum also nicht bei dir?", fragte Ino neugierig. 
Es wurde seltsam still. Jeder von ihnen kannte Sakura gut, aber keiner bis auf Shikamaru war je bei Sakura und auch dieser schwieg.
"Es geht einfach nicht okay?"
"Aber..-", fing Ino an, die aber von Shikamaru unterbrochen wurde, "Akzeptier es einfach Ino. Bei ihr zu Hause ist es schwierig."
Leicht enttäuscht ließ Ino es sein.
Sakura indes beschloss ihre Augen vollends zu schließen, bis sie wirklich wegdriftete.
Sie fing an zu träumen.

Als sich ihre Augen öffneten, befand sie sich in ihrer Wohnung wieder.
War sie nicht in der schule gewesen?
Sie hörte schreie wie fast jeden Abend
Ihre Eltern stritten sich mal wieder.
"Bitte hört doch einfach auf..", wisperte sie den Tränen nahe und verkroch sich unter ihre Decke,die ihr plötzlich über den Kopf weggezogen wurde.
"NEIN!", schrie sie verzweifelt und voller Panik,  "BITTE LASS DASS! WERD' DOCH ENDLICH WIEDER NORMAL!"
Der erste Schlag folgte.
Der nächste Tritt in ihren Magen
"Nein..", weinte sie kraftlos auf den Boden in ihren eigenen Erbrochenen.
Plötzlich fühlte sie etwas an ihrer Schulter
"NEIN BITTE NICHT!  NICHT NOCH EINMAL!",schrie sie, ehe die ganze Welt um sie herum verschwand.

Ino, Shikamaru, Naruto und Hinata unterhielten sich mit Sasuke, bis Sakura auf einmal anfing zu weinen und zu zittern.
Wortlos starrten sie alle Sakura an.
So hatten sie sie noch nie erlebt.
Vorsichtig rüttelte Ino an ihrer Schulter, woraufhin sie anfing zu schreien, ehe sich ihre smaragdgrünen von selbst aufrissen.
Verstört blickte sie durch die Gegend. 
Wo war sie?
Langsam klärte sich ihre Sicht und die blickte in 5 besorgte Augenpaare.
Anscheinend hatte sie nur geträumt. 
Ihr ganzer Körper entspannte sich und sie ließ ihren Kopf auf die kalte Tischplatte knallen.
Mit zittrigen Beinen stand sie auf und machte Anstalten den Raum zu verlassen.
"Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet..
", sagte sie und ging aus dem Raum, nur um sich auf der Toilette die Tränen wegzuwischen.
Es schellte ein paar Minuten später zur nächsten Stunde.
Ein paar Minuten nach Stunden Beginn ging Sakura in ihre Klasse. 
Ino und Sasuke, sowie der Rest ihrer Klasse sahen sie an.
Ihre Augen waren immer noch komplett gerötet. 
Wie konnte sie sich soetwas bloß in der Schule erlauben? 
"Wir werde  jetzt einige organisatorische Sachen klären und werde euch sagen, was ihr in den Fächern bei mir braucht und wie es mit der Notenverteilung abläuft."
Während Sasuke seinen Vortrag hielt, schielte Ino die ganze zeit zu Sakura. 
"Was war dass den vorhin? Bist du sicher, dass es dir gut geht?  Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst?", fragte sie besorgt, während Sakura Sasuke gedankenverloren anstarrte.
"Mir geht es gut. Ich habe nur schlecht geträumt mehr nicht."
"Das glaube ich dir nicht Sakura.  Der Ausdruck in deinen Augen. ."
Langsam drehte Sakura sich zu ihr und Inos Herz zog sich zusammen.
"Deine Augen waren so voller Panik und selbst jetzt sieht es so aus, als ob du jeden Moment zusammenbrechen würdest.  So kraftlos. ..", hauchte sie.
Sakura schluckte.
Sie hatte recht.
Sie hatte einfach keine Kraft mehr über, um eine perfekte Welt zu spielen.
Plötzlich schlug eine Hand auf den Tisch von Sakura, die ängstlich zusammenzuckte.
Ino, aber auch Sasuke sahen den panischen Ausdruck in ihren Augen. 
"Würden Sie bitte aufpassen Haruno und Yamanaka?" Sasukes Stimme hallte laut durch den Klassenraum. 
Sakura starrte einfach weiter gerade aus .
"Ich höre Ihnen zu Uchiha-Sensei..", Sakura schluckte und starrte weiterhin gedankenlos vor sich hin, "Es gibt keinen Grund G-Gewalt anzuwenden."
Ino bemerkte das stocken.
Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
"Ich habe keine Gewalt angewendet Miss Haruno. Ich habe Sie lediglich aus ihrer Traumwelt gerissen, da ich Ihre Aufmerksamkeit hier haben möchte."
Eingeschüchtert nickte sie. "Okay."
Sakura hätte keine Kräfte mehr. Lange würde sie das nicht mehr aushalten.
In den Sommerferien war sie oft und lange draußen, aber da die Schule wieder anfing musste sie auch für Klausuren lernen.
Und die Schule hatte nur bis zu einer bestimmten Zeit offen.
Nach einiger Zeit war Pause und die drei kamen wieder zu Ino und Sakura, die ausgefragt wurde, was mit ihr los war.
Mit geschickten Ausreden redete sie sich heraus.
Seufzend schmiss sie sich am Ende des Tages ins Bett und schlief schneller ein als gedacht.

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