Die Party (1)

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Schnell rannte Sakura zu sich nach Hause, ehe die Tür bereits aufgerissen wurde. 
Ihre Augen weiteten sich vor Panik. 
Ihr Vater stand vor ihr mit roten, verheulten Augen.
"Es tut mir so leid Sakura.", sagte er und zog sie in die Wohnung. 
Sie zuckte zusammen, als er sie berührte und sie hatte das Gefühl, als ob sich der Schmutz über ihren ganzen Körper  ausbreiten würde. 
Als Sakura in seine Augen sah, sah sie die Augen eines gebrochenen Mannes. 
"Wo ist Mama? ", fragte sie schluckend.
" Sie muss eine Doppelschicht einlegen."
"Warum bist du nüchtern? Du bist doch sonst immer stockbesoffen.", fragte sie kalt.
Ihr gegenüber schluckte. 
"I-ich kam über einen Kumpel in die Alkoholsucht. Ich weiß,  ich bin ein Versager, ein Nichtsnutz, aber ihr haltet immer noch zu mir."
Er kam langsam auf sie zu und umarmte sie.
Ihr schlug der Geruch von Schweiß und Alkohol entgegen, was sie fast würgen ließ. 
"Ja ihr haltet zu mir und genau deswegen werde ich euch nie wieder gehen lassen."
Ihr Vater drückte sie immer fester zu, bis er sie hoch nahm und mit in das Schlafzimmer trug.
"Was hast du vor?", fragte Sakura panisch und versuchte sich zu wehren.
Er schmiss sie auf das Bett und legte sich zwischen ihre Beine. 
Durch den Schmerz an ihrem Rücken war sie Wie gelähmt. 
Vorsichtig begann er ihren Körper zu küssen, bis er ihr einen Kuss auf dem Mund zu zwang.
Ihre Augen waren wässrig.
Als er anfing ihr Pullover mit einer Schere aufzuschneiden, riss Sakura ihre Augen auf.
"Gott wer hat dir das angetan?", er küsste ihr Dekolleté vorsichtig,  "Welches Arschloch hat dir das angetan?"
"Das warst du!", sagte Sakura.
Er schlug seine Faust auf ihren Brustkorb. 
"LÜGE!", schrie er, " DU BIST EINE LÜGNERIN! "
"Aber ich verzeihe dir..", sagte er ruhig und legte eine Hand auf ihre Wange, " Weil Leute wie dich mich an turnen."
Panisch blickte sie in seine großen Pupillen.
Jetzt war ihr alles klar.
Ihr Vater war zu den Drogen konvertiert, die ihn Wahnsinnig werden ließen. 
Er begann sich komplett auszuziehen und saß nun nackt auf ihr.
Als er einen Moment unaufmerksam war, trat sie ihn von sich runter, rannte in ihr Zimmer um sich ein Top aus dem Schrank zu reißen und rannte aus der Wohnung.
Während sie die Treppen herunter sprang, zog sie sich ihre Top an.
Ihr Handy hatte sie in ihrer Hosentasche.
Eilig zog sie es heraus und wählte Inos Nummer.
"Hallo?"
"Ino du mu-musst mir helfen!", schrie Sakura panisch und verzweifelt.
"Was ist denn los Sakura? Du bist ja ganz verheult!"
"Ich muss zu dir. Bitte sag mir dass ich zu dir kann."
Sakura hatte Atemnot. 
Sie weinte wie noch nie, während ihre Tränen ihr die Sicht versperrten.
Plötzlich krachte sie mit jemandem zusammen und fiel hart auf den Boden. 
Wortlos rappelte sie sich auf und wollte weiter Rennen,  doch eine Hand hielt sie fest.
Panisch rüttelte sie an der Hand, doch diese hatte sie fest im Griff. 
" Bitte hör auf mit deinen kranken Spielchen! Lass mich einfach gehen du widerliches Arschloch!", weinte sie panisch und ließ sich auf den Boden fallen.
"Sakura.", hörte sie die Person hauchen und schaute sofort auf.
So sanft hatte kaum jemand ihren Namen ausgesprochen.
Verheult blickte sie in schwarze besorgte Augen.
Im dunklen Licht der Straßenlaterne konnte er seltsame Flecken an ihrem Brustkorb Bereich ausfindig machen.
Ob dies jetzt bloß Schatten waren oder nicht konnte er nicht erkennen.
Schnell zog er seine Jacke aus und gab sie ihr, da er sah, dass sie zitterte.
Dass sie nicht nur wegen der Kälte zitterte, konnte er nicht ahnen.
Er half ihr auf und stützte sie.
Sasuke selber war eine Runde joggen gegangen, bis Sakura ihn umrannte.
Er wollte sie gerade fragen was sie draussen in der Kälte machte nur in einem Top und dies total verheult, bis plötzlich jemand weiteres dazu kam.
"Ino!", schrie Sakura und rannte zu Ino, die atemlos noch einmal beschleunigte.
Da Sakura ihren Körper nicht mehr unter Kontrolle hatte fiel sie hart auf ihren Brustkorb.
Sie hechelte verzweifelt nach Luft. 
Sasuke kam eilig und half ihr auf und versuchte beruhigend auf sie einzureden.
Ino kam zum stehen und beugte sich runter zu Sakura, die wieder auf dem kalten Boden saß. 
Sofort klammerte Sakura sich an Inos Hals und weinte.
Überfordert strich Ino ihr beruhigend auf den Rücken und redete ebenfalls ruhig auf sie ein.
Verwirrt schaute sie Sasuke an, der nur hilflos seine Schultern zuckte.
"Komm erstmal mit zu mir okay? Dann reden wir ganz in Ruhe, aber du musst vom Boden weg Sakura.", sagte Ino sanft und half ihr auf.
"Okay.", hauchte sie.
"Uchiha-Sensei können Sie Sakura zu mir tragen?"
"Klar."
Während Sasuke Sakura trug hatte er nur Augen für sie. 
Wie sie da lag.
Zitternd in seinen Armen und wollte sich nicht mehr einbekommen.
Es schmerzte ihn tief in seinem Herzen. 
Was hat man dir angetan, dass du so panisch bist?, fragte er sich im Inneren. 
Nach zwanzig Minuten waren sie an Inos Haus angekommen.
Sie schloss die Tür auf und bat Sasuke herein. 
Ino lebte mit ihren Eltern alleine in einer schönen großen Wohnung. 
"Schönes Zimmer.", sagte Sasuke, als er Sakura in Inos großem Boxspringbett legte.
Mit einem letzten Blick auf Sakura ging er aus dem Zimmer.
"Bis morgen.", verabschiedete sich Sasuke und schloss die Tür. 
Nachdenklich ging er in seine Wohnung und wurde wütend.
Wütend auf die Person,  die Sakura dies angetan hatte.
Ino indes hatte Mühe Sakura zu beruhigen. 
"Hey Sakura es ist doch alles in Ordnung.  Du bist hier, du hast also keinen Grund zu weinen."
Ihre Tür öffnete sich plötzlich. 
"Was ist denn hier los?- Oh gott Sakura geht es dir gut? Was ist passiert?", fragte Inos Mutter, die durch den Krach wachgeworden war.
Sie eilte aus dem Zimmer und machte für Sakura eine heiße Schokolade mit Sahne und kleinen Marshmallows drinnen. 
Vorsichtig stellte sie diesen auf den Nachttisch von Ino. 
"Er - er! ", schluchzte sie und hatte Mühe ihre Stimme zu halten.
"Wer ist "er" Sakura?", fragte Inos Mutter und legte mütterliche eine Hand auf Sakuras und streichelte diese.
Sakura wischte sich ihren Tränen von ihren Wangen und schnaufte in ein Taschentuch, welches sie von Ino bekam.
Sie trank einen Schluck von ihrem Kakao und begann zu erzählen. 
" Zu Allerst dürft ihr nicht zur Polizei gehen. Ansonsten bin ich heimatlos und bis ich Achtzehn bin ist noch ein Jahr. Also muss ich das noch irgendwie aushalten. Danach werde ich ihn anzeigen gehen."
Beide nickten und versprachen es.
"Es fing vor 2 Jahren an.
Du wunderst dich bestimmt warum ich dich nie zu mir kommen lassen habe.
Nun mein Vater ist Alkoholiker."
Sakura schluckte und ihre Tränen begannen wieder zur fließen.
"Er schlägt mich. Täglich. ", erzählte sie in Trance und schob ihr Top hoch.
Inos Mutter und Ino rissen ihre Augen auf.
"Aber warum hast du mir nie etwas erzählt?  Ich hätte dich da erst gar nicht  zurück hingelassen! ", fragte Ino entsetzt.
"Und was hat deine Mutter dagegen gemacht?", fragte Inos Mutter in Gedanken. 
"Meine Mutter ist am arbeiten den halben Tag und wenn sie abends nach Hause kommt, legt sie sich schlafen. Sie bekommt es nie mit. Sie würde mir nicht glauben."
"Und was ist vorgefallen, dass du von Zuhause flüchten musstest?", fragte Inos Mutter weiter.
Sakura wurde schneeweiß und musste sich übergeben, weswegen sie in das angrenzende Bad rannte. 
Erst jetzt wurde ihr so richtig klar, dass sie Opfer einer beinahe Vergewaltigung wurde. 
Sie krallte sich ans Waschbecken fest, da sie sonst auf den kalten Fliesenboden fallen würde. 
Sie hörte Schritte und sah Ino und ihre Mutter im Türrahmen stehen.
Sakura sah sich selbst kurz im Spiegel. 
Ihre Augen waren die eines Zombies und matt. Ihre Haare durcheinander.
Dunkle Augenringe zeichneten sich unter ihren Augen ab.
Sie blickte Ino und ihre Mutter durch den Spiegel an.
"Ich war bei Sasuke heute wegen der Mathenachhilfe.  Kurz bevor ich gehen wollte, hatte mein Vater mich angerufen.
Er meinte ich solle unverzüglich nach Hause kommen.
Er war nüchtern. 
Er meinte es täte ihm leid.
Er meinte, dass er ein Versager wäre. 
Ein Nichtsnutz. 
Er sagte, dass wir immer noch zu ihm halten würden. 
Dass er immer noch uns hätte und dass er uns deswegen   niemals gehen lassen dürfe.
Er umarmte mich.
Fest.
Er hat mich ins Schlafzimmer getragen und mich auf das Ehebett geschmissen. 
Er hatte mich geküsst. 
Beinahe überall. 
Er hatte mir mein Pullover aufgeschnitten mit einer Schere und meinen Brustkorb und Bauch gesehen.
Er fragte mich welches Arschloch mir das angetan hatte.
Ich antwortete, das er es gewesen wäre. 
Er hat mich als Lügnerin bezeichnet und mit seiner Faust auf meinem Brustkorb geboxt.
Er meinte er würde mir verzeihen, weil Lügner ihn an turnen würden. 
Er zog sich aus und saß nackt auf mir. 
Er wurde unaufmerksam als er sich einen auf mir runter holte.
Ich hab ihn von mir weggetreten, habe mir das erst beste Oberteil aus meinem Schrank gezogen und bin die Treppen herunter gesprungen, habe dich angerufen und bin mit Sasuke zusammengestoßen. "
Sakura konnte sich nicht mehr halten und rutschte weinend auf die Fliesen. 
Ino und ihre Mutter waren unfähig sich zu bewegen.
Ino merkte ein Schluchzen.
Ihre Mutter weinte.
Vorsichtig ging Ino zu Sakura und stellte sie unter die Dusche.
"Gehst du bitte raus und gibst mir ein paar Schlafsachen für Sakura?", fragte Ino bedrückt mit unterdrückter Wut.
Ihre Mutter nickte und brachte ihr die gefragten Sachen, bevor sie in die Küche ging und sich einen starken Kaffee machte.
Das musste sie erst einmal verarbeiten. 
Wenn sie daran dachte, dass Sakura dies so lange in sich hinein gefressen hatte...
Sakura saß nur noch in Unterwäsche vor Ino, die ihre große Badewanne befüllte.
"Ziehst du dir deine Unterwäsche aus? Du nimmst erst einmal ein langes heißes Bad okay?"
Sakura nickte schwach und zog sich aus, bevor sie sich ein Handtuch um ihren Körper wickelte.
Als das Wasser bereit war, hatte sich eine hohe Schaumwand gebildet. 
Inos Augen wurden groß als sie Sakuras Bauch und Rücken sah.
Stumm lehnte Ino sich auf den Badewannenrand und blickte Sakura in die Augen, die ihren Körper schrubbte.
"Warum hast du mir nichts gesagt?", fragte Ino verletzt.
"Ich wollte dir keine Sorgen bereiten. Außerdem hatte ich angst, dass du zur Polizei gehst."
"Sakura... "
Eine Weile blieb es still, bis Ino ihre Stimme wieder erhob.
"Du bleibst für eine Weile erst einmal hier. "
Sakura nickte.
"Danke."
Ino spritzte Sakura Wasser ins Gesicht.
Erschrocken blickte Sakura Ino an.
"Bedank dich nicht dafür.  Weder ich noch meine Eltern lassen dich zu diesem Monstrum zurück. "
Sakura schaute bedrückt ins Wasser. 
"Hast du eigentlich bemerkt, dass du voll in Uchiha-Sensei reingeknallt bist? "
Sakura schüttelte ihren Kopf. 
"Er hat dir sogar seine Jacke gegeben,  weil du gefroren hast.", sagte Ino lächelnd.
"Sasuke ist ein netter Kerl.", sagte Sakura leise, "Etwas seltsam vielleicht, aber Grundlegend ein netter Kerl."
"Genau los erzähl!  Wie war Nachhilfe bei ihm?", fragte Ino neugierig um sie auf neue Gedanken zu bringen.
"Es war gut. Seine Wohnung ist groß und er hat mir das du angeboten. Er hat mir eine Gleichung aufgeschrieben und mich gefragt was ich davon weiß. 
Danach hat er mir eine Formel aufgeschrieben und mir einiges erklärt.  Während ich ein paar Aufgaben gemacht habe, hat er Essen für uns gemacht. Es war total lecker. Nach dem essen allerdings... da hat er angerufen und den Tag ruiniert. Er war total auf Droge Ino.  Die Pupillen von meinem Vater waren riesig! Die haben fast das ganze Auge eingenommen!"
Unwillkürlich musste Ino ihren Kopf schütteln. 
"Du wirst  da für einige Zeit nicht hingehen."
Sakura nickte dankbar.
"Jetzt  will ich sogar auf diese Party .", gestand Sakura leise, während sie den Schaum in ihren Händen betrachtete, "Ich will so schnell wie möglich vergessen und mein Leben leben wie vorher."
Sakura brachte ein halbes lächeln zu Stande. 
"Kann ich dich morgen hier alleine mit meinem Vater lassen?", fragte Ino besorgt.
"Klar. Nur weil mein Vater so etwas getan hat, muss das nicht jeder tun. Außerdem kenne ich deinen Vater.  Er ist wie der, den ich nie hatte."
Nach einiger Zeit ließ Sakura das Wasser ab und zog sich um.
Beide lagen im Bett und versuchten zu schlafen, zu vergessen und zu verdauen. 
Sakura allerdings fiel in einen erholsamen Schlaf,  während Ino die halbe Nacht wach lag, genauso wie Sasuke...

Teach me SenseiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt