"Ich habe mich unter Kontrolle"

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"Bravissimo", rief J, der auf einem Tisch schräg hinter mir saß und klatschte theatralisch in die Hände, „ich hätte es nicht besser erzählen können, Baby." 

„Findest du das etwa lustig?!"; entgegnete Delia wütend und machte einen Schritt in Jokers Richtung, aber Matt hielt sie zurück.
„Entschuldige, Liebes, und du bist?", fragte J und verschränkte die Arme.
„Mein Name ist Delia.", fauchte sie, „du hast meinem Verlobten eine Kugel in den Kopf gejagt."
Joker schnurrte aber auf einen wütenden Blick von mir hörte er tatsächlich auf zu lachen „Nun, dass du und dein Liebster in die Schussbahn geraten sind, war ungünstig, Darling."
Ein Moment lang war Stille, alle außer mir schienen wie vor den Kopf gestoßen, dass er so etwas wie Mitgefühl zeigen konnte.
Ich wusste es schon, ich hatte es erlebt, als er mir Gnade zeigte.
Ein Grund mehr dir endlich einzugestehen, dass du ihn liebst, Kassia.
Joker klatschte in die Hände, setzte wieder ein Lachen auf und sagte mit fröhlicher Stimme „Zurück zum Thema, wir haben genug Zeit totgeschlagen", er schlug die Hände vor den Mund, „Ups, Folterwitz!"
Ich verdrehte die Augen „Zu früh?", fragte er grinsend.
„Du bist krank.", murmelte Matt fassungslos, „Du bist ein kranker Mensch."
J ließ die Grimasse sofort fallen „Und das fällt dir erst jetzt auf?", fragte er ungläubig und zog eine Augenbraue hoch.
„Wie dem auch sei...", fuhr ich fort, mit genervtem Blick in Jokers Richtung, „meine Reflexe können uns nur helfen, solange ich es schaffe sie unter Kontrolle zu halten - "
„Und wenn du es nicht schaffst?", fragte Delia, „Was wenn du abdrehst und so wirst wie er?", sie nickte zu Joker.
„Ich habe mich unter Kontrolle. Und wenn nicht, dann wird eine Kugel ins Herz es tun.", sagte ich kalt, „Wir haben wichtigere Dinge um die wir uns kümmern müssen. Wie zum Beispiel der Grund, warum J Teil unseres Teams ist."
Ich drehte mich zu ihm um, sobald ich ihm Gegenüberstand gelang es mir nicht mein kühles und strenges Gesicht aufrecht zu erhalten und meine Gefühle ihm gegenüber zu zügeln schon gar nicht.
Das wollte ich auch nicht länger.
Das musst du auch nicht länger. Sie wissen, dass du ihn magst.
Und sie nahmen es sogar hin. Naja zumindest brachten sie weder mich, noch ihn um, was auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung war.
„Und du wirst uns wirklich helfen deine eigenen kleinen Mafia – Machenschaften lahm zu legen?", fragte Jenna misstrauisch und trat einen Schritt näher an Joker und mich heran.
Seltsamerweise spürte ich wie Jokers Arm um meine Schulter sich etwas mehr verkrampfte.
„Ich habe sowieso nichts Besseres zu tun.", erwiderte Joker, „Außerdem ist das der einzige Weg nicht nach Gotham zurück verschleppt zu werden und obwohl ich weiß, dass Batsy mich schon wahnsinnig vermisst, bin ich nicht scharf darauf wieder in Arkham zu landen, Schätzchen."
Sie nickte nur. Machte Sinn.
„Ich verständige in der nächsten Sitzung alle anderen Abteilungsleiter über ihren neuesten Teamzuwachs.", sagte Victor, bevor er rasch auf die Uhr sah, „es ist schon recht spät. Gehen Sie nach Hause und ruhen Sie sich aus. Morgen früh geht es an die Arbeit im Außendienst."
Er hatte Recht, es war bereits halb 10. Die Zeit war beim Training unheimlich schnell rumgegangen und das obwohl mein Zeitgefühl so oder so gestört war. „Ich würde vorschlagen wir nehmen den Hinterausgang.", wandte ich mich an Matt, Jenna und Delia, „dort sind wir sicher vor den nervigen Reportern."
„Bekomme ich ein eigenes Zimmer, oder wird's wieder die gute alte Zelle?", fragte J.
Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht.
Du könntest ihm anbieten bei dir zu schlafen.
Als wir beinahe draußen waren, die anderen waren bereits vor uns, rief Victor „Außer ihr beiden."
J und ich hielten an, sahen uns an und drehten uns dann zu meinem Boss um „Auf ein Wort."
„Was gibt's?", fragte ich nervös.
„Ich habe gesagt, dass dies die einzige Möglichkeit ist ihn hier zu behalten.", sagte Victor zu mir und ich nickte, „Das bedeutet aber nicht, dass ich leichtsinnig sein werde."
Oh Gott, was will er jetzt schon wieder machen um euch zu sabotieren?
Nein, Victor würde mich nie sabotieren, ich war ihm wichtig, davon war ich überzeugt. Sonst hätte er meinem Wunsch nie nachgegeben.
Das hat er, weil du ihm gedroht hast, Kass. Glaub nicht, du bedeutest ihm etwas.
„Dennoch bestehe ich darauf bei Ihren Außendienstmissionen Vorkehrungen zu treffen.", sagte Victor und sah dann zu Joker, „Du wirst keine Waffe bekommen und rund um die Uhr bewacht werden. Außerdem sollten Fußmanschetten im Notfall ausreichend sein um dein Benehmen sicher zu stellen."
Joker grinste und schnurrte „Sie vertrauen mir ja überhaupt nicht, Victor. Dabei habe ich mehr für Ihren kostbaren Detective getan, als Sie es mir anrechnen."
Ich sah wie Victor es sich verkniff wütend zu werden. Seine Hand verkrampfte sich zu einer Faust und seine Mundwinkel zuckten. Wie immer, wenn er etwas zurückhielt, was er nur zu gerne gesagt hätte.
Ich sag ja, er hat Angst vor dir. Er hasst dich.
„Ich misstraue dir, in der Tat. Aber ich vertraue meinem Detective, wenn sie zu mir sagt, dass was auch immer ihr miteinander habt nicht in den Weg ihrer Professionalität kommt.", fuhr er fort und sah mich eindringlich an, „Ihr beide seit noch immer im FBI und die Autorität, obliegt noch immer einzig und alleine mir. Ich hoffe, ich habe mich da klar ausgedrückt."
Ich schluckte. Ich hatte ihn ehrlicherweise unterschätzt. Nach unserem letzten Gespräch dachte ich nicht, dass er so schnell eine so deutliche Drohung gegen uns aussprechen würde. Natürlich akzeptierte ich seine Worte, aber sie überraschten mich dennoch.
„Glasklar, Boss.", antwortete ich so ruhig wie es nur ging.
„Gut.", sagte er wieder, so monoton und ohne jegliche Gefühle, dass ich ihn beinahe nicht wiedererkannt hätte, „Nachdem das geklärt ist, will ich außerdem darauf aufmerksam machen, dass dein Platz nachts und zu allen anderen Zeiten, wenn das Team dich nicht braucht in deiner Zelle ist und du sie nur in Begleitung einer Wache verlässt. Zu keiner Zeit hast du Kontakt zu jemand anderem als deinem Team, dieser Wache oder mir. Und jetzt geht. Ihr braucht eure Kraft morgen." 0}}}7y@

"You're going mad"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt