18. Chapter Harry

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Wie Violet dalag. Mit geschlossenen Augen auf meinem Bett. Die Haare flossen über die Decke und die Kissen. Die eine Hand hing leicht über den Rand des Bettes. Die andere lag auf ihrem Bauch.

Ich hatte sie mit in mein Apartment getragen.

War zu Chloe gegangen, hatte ihr gesagt, dass Violet etwas zu viel getrunken hat und ich sie nun nach Hause brachte.

Chloe hatte mich angeguckt und gelächelt.

Dann hatte ich mich von den anderen beiden verabschiedet.

Amanda war beleidigt gewesen, aber dass war mir jetzt egal.

Und dann stand ich da. Machte meine Waffe scharf. Lud sie und zielte.

Und sie lang nur da. Lag nur da, und lächelte. Wovon sie jetzt wohl träumte? Ich würde es nur zu gerne wissen.

Als sie gesagt hatte, dass sie nicht wusste, was ich an Informationen brauchte, wusste ich, dass ich jetzt nur noch einen Teil meines Auftrags erledigen musste.

Sie war sofort eingeschlafen und auf dem Tisch zusammengesackt.

Dabei war ihr Getränk umgekippt und der Rest des Cocktails auf ihr Kleid gekippt. Ich hatte sie auf meinen Armen getragen.

Ihr Kopf ganz nah an meiner Brust. Katherine hatte kurz gelacht und dann Personal zum Säubern geordert.

Ich hatte Violet durch die Tür getragen. Die Stufen hinunter in mein Apartment.

Hatte sie auf mein Bett gelegt und die Vorhänge zugezogen.

Und nun lag sie einfach nur da.

Ich stand auf. Stand vor ihr. Das leichteste und unschuldigste Ziel vor Augen. Den Lauf der Pistole auf ihr Herz gerichtet.

Ich hätte niemals gedacht hier zu stehen.

Mit der Waffe in der Hand. Gerichtet auf etwas, was mich so unglaublich berührt.

Es ist nur ein Lächeln, sagte ich mir selbst, doch ich ahnte, dass es ausreichte um mich selbst in Frage zu stellen.

Ich wollte schreien. Violet anschreien. Damit ich den Mut fand sie umzubringen.

Den Mut um nur kurz mit den Finger zu zucken.

Es war noch nie so schwer. Es tat noch nie so weh.

Meine Kehle war komplett zugeschnürt und meine Hand begann zu zittern. Mein Herz raste so schnell, dass es sich anfühlt als würde es gleich platzen.

,, Ich kann es nicht mehr."

Es war ein Eingeständnis.

Etwas hat sich geändert.

Die vielen Male, in denen ich andere umgebracht hatte zusammen waren nichts im Vergleich zu der Überwindung, die es mich kostete Violet umzubringen.

Mit ihrem Lächeln. Mit ihrem Blick. Mit ihrer Art mich von sich zu stoßen.

Ich wollte mehr von ihr. Viel mehr.

Ich wollte, dass sie mich liebte.

Also stand ich nur neben ihr und ließ langsam meine Waffe sinken.

Ich konnte es nicht.

Das war mir jetzt klar. Dieses Mädchen hatte einen Schalter in mir umgelegt.

Und egal wie sehr ich versuchte daran zu zerren und alles wieder rückgängig zu machen, es ging nicht.

Ich legte den Revolver in die Schreibtischschublade und begann alles weg zu räumen. Stopfte Dokumente in die Schubladen und in den einen Schrank und schloss sie zu.

Die Pistole legte ich in den Zimmersafe zusammen mit den anderen Waffen.

Nur das Messer an meinem Bein behielt ich um.

Es war ein Geschenk von meinem Vater. Er hatte in sein Testament geschrieben, damit es irgendwann in meinen Besitz überging. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es so früh sein würde.

Ich sah Violets klebriges Kleid und zog es und ihre Jacke aus.

Ihre Haut war hell. Fast bleich. Und ihre dunkelrote spitzenbesetzte Unterwäsche saß perfekt an ihrem Körper.

Violet hat keine Ahnung wie schön sie eigentlich ist.

Am liebsten hätte ich sie stundenlang angesehen, doch ich wusste, dass das komisch war.

Aus meinem Kleiderschrank holte ich ein Tshirt und zog es ihr über.

Das schmutzige Kleid brachte ich ins Bad und ließ Wasser über die klebrige Stelle laufen.

Dann ging ich wieder zurück, deckte Violet zu und schaltete das Licht aus.

Ich legte mich neben Violet ins Bett.

Im Zimmer war es ganz still.

Nur ihr Atem durchbrach in kurzen süßen Zügen die Stille.

Dieses Geräusch würde ich niemals stoppen wollen und alles dafür geben, dass es niemals aufhören würde.

Im Schlaf dreht sie sich näher zu mir und schmiegt sich an mich heran.

Ihre Haare riechen nach Rosen und sind seidig weich.

Ihr Körper ist ganz warum und ich lege meinen Arm um sie.

Drücke mein Gesicht in ihren Nacken.

Das sie mir so nah ist fühlt sich richtig an.

,, Ich weiß nicht, was du mit mir gemacht hast.", flüstere ich in die Stille.

Am nächsten morgen ist Violet erst einmal verschwunden.

Ich erschrecke, als ich merke, dass sie nicht mehr neben mir liegt.

Es klingelt und ich höre ihre Stimme. Sie hört sich an, als ginge es ihr gut.

Ich sehe kurz in den Spiegel, wuschele meine Haare zurecht und reibe mir den Schlaf aus den Augen, ehe ich ins Wohnzimmer des Apartments gehe.

Und dort steht Katherine, die das Frühstück herein gebracht hat. Sie sieht fragend zu mir herüber.

Auch Violet sieht mich an. Mit einem Blick, den ich nicht deuten kann.

Sie sieht selbst jetzt umwerfend aus. In einem zu großen Tshirt von mir und mit wuscheligen Haaren.

Ihr scheint die Situation peinlich zu sein.

,, Hey Katherine.", sage ich zu Katherine und nicke ihr zu.

Ich weiß nicht genau, was ich zu Violet sagen soll.

Sie steht nur da, schlingt sich die Arme um den Körper und beißt sich auf ihre Unterlippe.

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Na. Wer hat's geahnt? ;)

Kommentiert und Votet fleißig!

Ich hoffe ja ihr seit gespannt..

<3

Treffsicher ( Harry Styles )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt