31. Chapter Harry

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Die Kugel steckte in meinem Brustkorb und zerdrückte mich von innen hinaus.

Ich keuche und drücke mir meine Hand auf die Stelle, neben der die Kugel stecken muss.

,, Von hinten... schießt man doch nicht...", presse ich hervor. ,, Schon mal was vom... fairem Kampf gehört?"

,, Mann nicht, Frau schon."

Ich höre Tracys Grinsen in ihrer Stimme.

,, Jetzt lach doch mal! Auch wenn du dir solche Sorgen um Violet machst,

die vor allem unberechtigt sind, da ich nicht mit von deren Partie bin. Ich hätte sie gleich umgebracht. Und dann hätte ich die Liste erst gesucht. Es kann ja nicht so schwer sein so ein dämliches Blatt Papier zu finden!"

Ich gehe zum Fenster und stütze mich an der Febsterbank ab.

,, Aber das erledigen die anderen... Während ich dich erledige...

Das man wegen ihr so ein Aufwand macht? Sie ist nicht besonders hübsch, intelligent und einfach nur so unglaublich normal. Nicht mal ein besonders gutes Herz hat sie..."

Sie lacht.

In mir brennt eine Sicherung durch.

,, Violet ist der Mensch mit den größten und besten Herz, den ich je kennen gelernt habe! Du solltest dich hüten irgendetwas noch über sie zu sagen.

Ich stoße mich mit voller Wucht vom Fenster ab, drehte mich um und schubste Tracy zu Boden. Sie schoss, doch traf nur die Decke.

Das ist doch nicht Mitchells Ernst, dass er jemanden wie Tracy geschickt hat.

Sie hat zwar kein Gewissen, aber ist eingebildet und töricht.

Die Pistole rutscht zur Wand. Unsere Augen folgen ihr.

Dann überrasche ich sie mit einem Schlag auf den Brustkorb.

Sie kratzt mit beiden Händen über meine Arme.

,, Violet ist wundervoll!"

,, Na du bist ja richtig verknallt!", presst sie hervor und versucht meinen Arm wegzudrücken, der auf ihren Hals drückt.

Ich krame das Messer hervor.

Dann hole ich zum finalen Schlag mit dem Messer aus. Tracy liegt am Boden mit weit aufgerissenen Augen und hält die Luft an.

Meine Hand zittert, meine Faust ist fest umschlossen um das Messer.

,, Na los... Töte mich! Zeig wer du wirklich bist!", keift sie.

Doch ich kann es nicht mehr. Violet hat mich komplett geändert.

Sie hat aus mir jemanden gemacht, der nicht mehr töten kann.

Langsam ließ ich das Messer sinken.

,, Nicht einmal mich kannst du noch töten... Du bist der schwächste Mensch, den ich je gesehen habe...", presste sie hervor.

In ihrer Stimme schwang jedoch Hilflosigkeit mit.

Eine Stille trat ein.

Das Blut rann heiß über meinen Rücken. Ich stöhnte unter Schmerzen.

Ich stand auf und warf mich mit einem Sprung zum Messer.

Schnell nahm ich es und drehte mich um. Tracy hatte sich nicht bewegt.

Ihre Hand lag an ihrem Hals und sie sah mich nur erschöpft an.

,, Ins Bad!", befahl ich und sie stand langsam auf.

,, Schneller!", fauchte ich sie an und sie lief ins Bad.

Ich schlug die Tür zu und verriegelte sie mit einem Stuhl.

Meine Schulter brannte. Aber ich musste sofort zu Violet.

Vielleicht war noch nicht alles zu spät.

Es gab nur einen Ort wo sie Violet hinbringen könnten. Einen Ort, an dem sie noch eine Verbindung zu ihren Eltern hat.

Der Friedhof.

Ich hechtete durch die Apartmenttür und ließ sie laut hinter mir ins Schloss fallen.

Wie wild rannte ich die Treppen hinunter und lief Katherine mitten in die Arme.

Sie hielt ein Telefon in den Händen.

Erschrocken wich sie zurück und starrte fassungslos das blutige Shirt an.

Mit einer Hand hielt ich meine Schulter, mit der anderen eine Waffe.

Sie sah mich an. Dann die Tür.

Dann ging sie mir komplett aus dem Weg und ich rannte durch die Tür zur Garage hinab.

Ohne Helm und ohne Jacke stieg ich auf das Motorrad und fuhr davon.

Der einzige Gedanke galt Violet.

Ich fuhr so schnell ich konnte. Das war womöglich die gefährlichste Fahrt, die ich je gemacht hatte.

Der Fahrtwind peitschte um meine nackten Arme und ich konnte kaum die Augen aufhalten.

Die Autos hupten, aber das war mir alles egal jetzt.

Ich fuhr in die dunklen Straßen hin zu dem kleinen Friedhof.

Beinahe sprang ich von dem Motorrad und ließ es einfach liegen.

Ich rannte an der Kirche vorbei, durch die Gräber und zwischen den Bäumen hindurch, bis ich das kleine Mausoleum erreichte.

Erst dann wurden meine Schritte langsam und ich ganz leise.

Ich horchte. Und hörte sie.

Mein Herz blieb einen Moment stehen, doch dann lief ich durch die leicht geöffnete Tür.

Sie standen alle mit dem Rücken zu mir.

Ein jüngerer Mann mit Blonden Locken Strich über die Truhe. Aber es war kein friedliches Streicheln, es war eher bedrohlich.

Violet saß auf dem Boden. Sie war in sich zusammengesackt. Ihre Hände waren mit einem Seil auf den Rücken zusammengebunden.

Da wo ihre Haut das Seil berührte war ihre Haut rötlich.

Sie lebte.

Ich atmete erleichtert auf, obwohl mir ihre Haltung Stiche versetzte. Ihr ging es definitiv nicht gut.

Niemand bemerkte mich.

,, Wo ist sie?", fragte der Blonde und griff fest den Deckel der Truhe.

,, Ich weiß es nicht... Wenn ich es wüsste wo, dann würde ich es doch sagen. Bringt mich doch einfach um.

Es weiß doch sonst niemand von der Liste...", flüsterte Violet in einem fast flehenden Ton.

Der Blonde dreht sich um und läuft auf Violet zu. Dann schlägt er sie ins Gesicht.

,, Wo ist sie? Ich habe keine Lust auf irgendwelche Spielchen!", schreit er.

,, Ich weiß wo es ist."

,, Harry!", ruft Violet.

Ich sehe sie an.

Sie ist so wunderschön.

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Ein kürzeres Kapitel leider..

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem!

Kommentiert und votet fleißig!

<3

Treffsicher ( Harry Styles )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt