"Hallo, sagen sie bitte ihren Namen und wie wir ihnen weiterhelfen können."
"Sky Black. Ich bin nach Hause gekommen und meine Mutter liegt mit einer Platzwunde auf dem Bett und ist blass und..."
"Haben sie die Atmung überprüft und den Puls gemessen?"
"Ich habe ihr die Haare gebürstet?"
"In Ordnung, Sky, gib und doch bitte deine Adresse durch wir schicken gleich einen Krankenwagen. Alles wird gut."
"Hursarengasse 21."
"In Ordnung. Hilfe ist unterwegs."
Ohne aufzulegen schmeiße ich das Handy auf das Sofa und renne wieder ins Schlafzimmer. Wieso habe ich nicht ihre Atmung überprüft? Ihren Puls gemessen? Wieso habe ich ihr die Haare gebürstet? Schockiert über mich selber stürze ich ans Bett um zu tun wonach mich die Frau vom Rettungsdienst gebeten hat.
Als ich mein Ohr über den Mund meiner Mutter halte und leise höre, wie sie stoßweise - aber immerhin - atmet, bin ich unendlich erleichtert. Erst danach merke ich, dass ich selbst die Luft angehalten hatte. Ich fahre mir hektisch durch die Haare und überlege krampfhaft ob ich noch etwas tun kann. Da mir nichts einfällt beschließe ich, einfach auf den Rettungsdienst zu warten.
Ich sinke auf den Boden, da ich merke, dass mir wieder schwindelig wird. Tief einatmen und ausatmen. Einatmen und dann ausatmen.
Einatmen.
Ausatmen.
Einatmen.
Ausatmen.
Beruhige dich, es wird alles gut, spreche ich mir selbst Mut zu. Sie wird wieder gesund. Alles wird wieder gut, wie früher. Doch als ich mich an das immer so verherrlichte "früher" erinnern will, sind da nicht viele Erinnerungen, die mich aufbauen würden.
Natürlich, meine Mutter und ich hatten immer ein sehr gutes Verhältnis zueinander, aber das war vermutlich hauptsächlich dem Abhauen meines Vaters zu verschulden, als ich klein war. Insgesamt, so fällt es mir beim genaueren Nachdenken auf, ist mit jeder positiven Erinnerung die ich habe, immer eine negative verknüpft.
Durch ein energisches mehrmaliges Türklingeln werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Sofort springe ich auf und laufe zur Tür, vor der schon die Rettungssanitäter warten. Außer Atem zeige ich ihnen das Schlafzimmer, wo sie sich direkt meiner Mutter zuwenden.
Sie führen erst einige Tests durch, wovon ich nicht sonderlich viel mitbekomme, da mir zwischendurch immer wieder schwarz vor Augen wird. Ich bekomme mit, wie sie den leblosen Körper auf eine Trage hieven und dann eilig in Richtung es Rettungswagens verschwinden.
Ich wanke leicht orientierungslos hinterher und springe in den Rettungswagen: "Das ist meine Mutter! Ich muss mitfahren!"
Nach einer kurzen und schnellen Fahrt kommen wir im Krankenhaus an, wo ich noch mitlaufe, bis die Sanitäter mit meiner Mutter die Operationssäle erreichen. Als sich die Türen hinter der kleinen Personengruppe schließen, sinke ich kraftlos auf einem der Stühle an den Seiten des Ganges zusammen.
Was passiert hier bloß?
DU LIEST GERADE
Secret Dance
Chick-Lit(ehemals I need you Bad Boy) Sky Levins. Unscheinbar. Nett. Höflich. Doch sie hat ein Geheimnis. Weil ihr Vater abgehauen ist und ihre Mutter nicht genug Geld verdient, geht sie tanzen. Aber nicht irgendwo. Sondern im Stripclub "Zizi". Was passier...
