Only Time

Kapitel 7

Bekir

"Versuchung

Ein Wort dass sehr stark vom shaytan unterstützt wird. Der Mensch an sich wird durch seine Triebe geleitet und gelangt immer in Versuchungen. In Versuchung eine Sünde zu begehen sei es eine kleine oder eine große. Die Triebe eines Menschen sind von Natur aus vorhanden, wahre Stärke zeigst du wenn du deine Triebe unter Kontrolle hast. Gelangt dir dies so ist , dass noch lange nicht dein Sieg, denn jeder Schritt ist eine Prüfung und wahrlich Allah liebt die Sieger. Denn hast du diese unter Kontrolle so wird dir der Shaytan immer wieder ein flüstern dass " Einmal Keinmal " ist, dass du Spaß haben kannst und dass es nicht schlimm sei. Und jedes mal wenn du eine Flasche in deiner Hand hälst , dir Frauen oder Männer anschaust oder irgendwelche Drogen nimmst wird der Satz " Einmal ist Keinmal" in deinen Gedanken schweben. Heutzutage ist die Versuchung viel größer als damals , heutzutage hat jeder einen Computer, jeder hat ein Handy und jeder gelangt in das Internet. Heutzutage leben die meisten nach dem Motto "Yolo" . Die Gesellschaft und die Generation in der wir leben ziehen sich gegenseitig von Allah weg. Ein Muslim der selbst Sünden begeht wird seinen Brüdern im Islam nicht sagen können, dass sie sich Gott nähern sollten, er wird ihnen dass bei bringen was in seinem Kopf schwebt. " Mein Bruder trink mit mir einmal ist keinmal" Diese Worte schmerzen mich, denn ich weiß dass sie wahr sind. Und heute begreife ich , warum damals unsere Prophet Mohammed s.a.s. Nächte lang über uns, über seine Nachkommen, geweint hat. Warum er damals schon sagte, dass seine Gefolgsleute dass schlechte für gut sprechen werden, warum er schon damals sagte dass wir Muslime Sünden begehen und sagen dass diese helal  seien. Meine Lieben Geschwister im Islam tut gutes, reinigt euer Herz von schlechtem. Allah liebt euch und wird euch prüfen zeigt ihm euer Glaube euere Reinheit eure Liebe. Wa aleikum assalam w rahmatullahi w barakatu."

Mit diesen Worten beendete der Iman seine Kutba ( Vortrag vor dem Freitagsgebet) und rief zum Gebet auf. Diese Worte blieben in meinem Gedächtnis und ich hatte das Gefühl, dass der Iman genau mich anspricht. Eigentlich wollte ich ja zuhause bleiben, aber meine Schwester Sena bestand darauf, dass ich mit ihr und ihrer Freundin Isma mit komme. Ich weiß nicht mehr wann ich dass letzte mal in der Moschee war, dass ist bestimmt schon Ewigkeiten her. In dieser Moschee war ich noch nie. Während ich auf stand und mich neben einem Mann hinstellte zum Gebet , tauchte plötzlich Leilas Gesicht vor meinem inneren Auge. Ich schüttelte mich und der Iman fing an zu beten.

Es war ein komisches Gefühl nach dem Gebet auf Sena und Isma zu warten. Ich fühlte mich erleichtert. Ich konnte meinen Herzschlag hören und es kam mir vor als würde ich Vögel singen hören. Ich atmete die frische Luft ein und wieder aus und das tat ich bis ich sah, wie Sena endlich aus der Moschee raus kam. Sena sah mich und lächelte mich an. Ich ging mit meinem Autoschlüssel zum Wagen und schloß auf. Diesmal fahre ich und nicht Sena, dachte ich lächelnd. Ich sah wie Sena und Isma sich von drei ihrer Freundininen verabschiedeten und dann auf mich zu gingen. Eine hatte langes braunes Haar und die anderen beiden trugen beide ein Kopftuch, eine ein schwarzes und die andere ein blaues. Ich schenkte ihnen jedoch wenig Beachtung. In dem Moment in dem Sena und Isma einstiegen und mich begrüßten, klingelte mein Handy. Ich nahm ihn aus meiner Tasche und nur ein Blick auf ihn brachte meine Gedanken wieder zurück. Auf dem Handy Bildschirm erschien Tinas Name. Ich ließ einen kleinen Seufzer aus und steckte mein Handy wieder ein. Ohne auf Senas Blick zu achten fuhr ich los.

Tina

Schon bei dem Name spürte ich einen Stich in meinem Herzen. Ich weiß, dass ich vieles falsch gemacht hatte und dennoch war mir das alles egal Hauptsache ich hatte Spaß am leben. Letzte Woche noch war ich mit meinen Jungs trinken und wir haben uns über alles lustig gemacht und obwohl ich wusste, dass ich fehl am Platz war, machte ich weiter. Tina sie ist weder gläubig noch ein Partymensch. Ich hatte sie zum ersten Mal in der Stadt getroffen und nachdem wir unsere Nummern ausgetauscht hatten, schrieben wir lange miteinander, bis ich sie dann nach einem Date fragte und irgendwann gestanden wir uns beide die Liebe und wurden ein Paar.

Ich weiß nicht ob ich eine Beziehung wirklich wollte,  oder ob es einfach nur der Drang nach einer Freundin war, da alle meine Jungs schon eine Freundin hatten oder eine haben. Vor ein paar Tagen hatte ihr irgendjemand aus meiner neuen Schule, der sie auch kannte, erzählt, dass ich nur mit ihr spiele und es nicht ernst meine. Ich versuchte ihr genau zu erklären, dass ich nicht wusste ob ich wirklich eine Beziehung wollte oder ob es einfach der Drang cool zu sein ,vor den Jungs, war. Aber sie verstand mich nicht und wollte nichts mehr von mir hören. Sie sagte wenn sie bereit wäre zu zu hören würde sie anrufen. Aber ich wüsste nicht was ich ihr sagen könnte.  Es tat mir weh sie verletzt zu sehen.

Aber nicht nur, dass ließ mich die letzten Tage nicht mehr schlafen, denn meine Eltern bekamen mit was ich tat. Dass ich trinke, dass ich eine Freundin hatte. Ich weiß nicht wer es ihnen erzählt hatte, dass war mir dann aber nicht wichtig. Denn  die Worte und die blicke meiner Eltern gingen mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. "Ich bin enttäuscht von dir mein Sohn. Haben wir dich so erzogen?" , mein Vater schrie fast bei diesen Worten. Auf diese Worte konnte ich nicht antworten. " Oglum" , die süße Stimme meiner Mutter ließ mich aufblicken und in ihre Augen sehen. " Wie weit bist du mit diesem Mädchen gegangen? Bitte sag die Wahrheit." Diese Worte tönten Sekundenlang in meinen Ohren, diese Augen sahen mich Sekundenlang an und dennoch fühlte ich mich wie in einem Zeitloch. Meine Zunge fühlte sich taub an , kaum ein Ton kam heraus. Schwer schluckend verließen die Worte meinen Mund :" Ich .. Wir haben uns geküsst. Aber mehr nicht. Ich wollte nicht mehr. Ich wusste dass es falsch war." Diese Worte entsprachen der Wahrheit und in dem Moment hielt ich den Atem an, mit einem male spürte ich die Hand meines Vaters auf meiner Wange. Aber sie klatschte nicht und meine Wange tat mir auch nicht weh, die Hand lag einfach nur auf meiner Wange und ich sah in seine Augen.

" Bekir, willst du sie? Willst.. du eine Zukunft mit ihr?" Ich hörte raus wie schwer ihm diese Worte gefallen sind. Eine Träne rollte ihm über sein Gesicht. " Nein" , kam wie aus der Pistole geschossen aus meinem Mund.  Er ließ mich los und blickte auf den Boden " Möge Allah dir verzeihen mein Sohn. Ich brauche... " Er sah meine Mutter an. " Wir brauchen Zeit um dir deine Taten zu verzeihen und jetzt geh in dein Zimmer." Meine Mutter legte ihre Hände auf meine Wangen und sah mich an " Weißt du denn nicht dass das alles haram ist und  Allah dies aus Gründen uns verbieten. Gott will, dass beste für uns . Und wir , oglum, wir wollen auch das Beste  für dich." 

Wisst ihr was schlimmer ist als geschlagen zu werden, wenn deine Eltern dich an sehen und immer daran erinnert werden, was für eine Enttäuschung du bist. Wenn deine Eltern dich ansehen und nicht mit dir sprechen, weil sie nicht wissen was sie dir sagen könnten.

Ich atmete tief ein und wieder aus. Vor Ismas Wohnung hielt ich den Wagen an und sie stieg verabschiedend aus.

Als ich wieder los fuhr, merkte ich wie Sena mich von der Seite an sah. " Kennst du eigentlich Leila?"

Salam aleikum meine Liebe 😘
Wie findet ihr dieses Kapitel. Ich habe lang überlegt wie ich alles umsetzen könnte und hoffe es gefällt euch. Mich würde interessieren was ihr darüber denkt.
Das zweite Kapitel diese Woche ❤

(Da viele verwirrt waren, steht nun da, dass es aus Bekirs Sicht ist 😊)