Leila
Immer wieder taucht sein Gesicht vor mir auf, immer wieder sehe ich seinen traurigen und verletzten Blick, der auf mir haftet.
Was er nun von mir denkt, was hält er nun von mir. Ich hatte akzeptiert, dass ich mich in ihn verliebt hatte, ich hatte akzeptiert, ihn für mich zu wählen, mit ihm eine Zukunft zu wählen.
Aber jetzt habe ich nur Angst, dass er schlecht von mir denkt, ich habe Angst ihm in die Augen zu sehen und diese enttäuschten und traurigen Augen wieder zu sehen.
Ich habe Angst ihn zu verlieren...
Ich habe nie verstanden, warum die Leute in Filmen nicht einfach mit einander reden um Missverstände aus dem Weg zu räumen. Ich habe nie verstanden warum, Menschen lange brauchten um zu einander zu finden. Aber nun verstehe ich es... es ist das Gefühl der Angst und der Verunsicherung.
Angst davor es noch schlimmer zu machen, Angst davor, dass die Person nicht gleich empfindet wie man selbst, Angst um sich selbst.
Nachdem er gestern aus dem Café ging versuchte ich mich zusammen zu reißen und so zu tun als wäre nichts passiert, als würde ich mich mit Yusuf und Amir amüsieren.
Aber meine Gedanken waren die ganze Zeit bei ihm. Als wir dann nach Hause gefahren sind, hatte Yusuf, Amir angeboten bis morgen früh bei uns zu schlafen, aber er bestand darauf nach Hause zu fahren, da er noch mit seinen Eltern, über sich und Kristina, reden möchte.
Wir wünschten ihm alles gute für die Zukunft und verabschiedeten uns. Zuhause mussten wir unseren Eltern alles berichten, welche nicht glücklich darüber waren, dass Amir nicht mit gekommen ist.
Nicht mal um mit uns zu essen.
Als wir ihnen alles erklären zeigten sie Verständnis.Nun liege ich in meinem Bett und warte darauf, dass es endlich Sonntag wird, dass die Sonne endlich aufgeht, dass meine Gedanken endlich nicht mehr über Bekir handeln.
Aber keins von diesen tritt ein. Es ist immer noch Samstag, die Sonne ist schon seit Ewigkeiten nicht mehr zu sehen.
Es ist Samstagabend und das einzige was in meinem Kopf vor zu finden ist, ist Bekir.Bekirs Gesicht , Bekirs Augen , Bekirs Haare , Bekirs Gedanken ...
Ich legte mich seitlich hin und legte meine Hände unter meinem Kopf.
Sollte ich am Montag mit ihm reden, sollte ich ihm erklären was Sache ist ?Denkt er überhaupt an mich ? Habe ich mir vielleicht seine Enttäuschung und Trauer nur eingebildet?
War es nur ein Spaß als er mich 'Zawja' genannt hatte, als er mir seine Liebe gestanden hatte.
Habe ich das geträumt?Ich drehte mich auf die andere Seite des Bettes, sodass ich nun auf die Wand starrte .
Nein, er hatte mir seine Liebe gestanden , er hatte mich 'Zawja' genannt.
Er will mich. Mich.
Und nun ... Ich weiß nicht, ob er glaubt , dass ich eine Beziehung zu Amir habe.Was wenn er nicht weiß, dass Yusuf mein Bruder ist und er glaubt, dass ich mit zwei Jungs im Café alleine saß?
Erschrocken über diesen Gedanken stand ich auf. Ich muss irgendetwas tun , irgendetwas was mich auf andere Gedanken bringen soll , sonst rauben mir meine eigenen Gedanken meinen letzten Nerv.
Ich sah mich in meinem Zimmer um. Beten ... Ich muss beten, dass ist genau dass was ich jetzt brauche.
Ich ging ins Bad und vollbrachte meine Gebetswaschung. Als ich mich im Spiegel sah, blieben meine Augen an mir haften.
Ich habe , dass Bedürfnis zu schreien , zu weinen.Ich will Bekir nicht verlieren...
Leise wimmerte ich und flüsterte meinem Spiegelbild zu " Ich liebe ... Bekir "Aber mein Spiegelbild antwortete nicht, es sagte nichts, es weinte leise, weinte vor Angst, vor Kummer , es weinte weil ich es tat...
Wieder in meinem Zimmer bete ich bis ich mich besser fühlte bis mein Herz sich schwer und voller Liebe fühlte, dann lag ich mich wieder in mein Bett und beschloss am Montag mit Bekir zu reden.
Mit einem lächeln der Hoffnung schlief ich ein .***
Als ich am Morgen durch Sonnenstrahlen geweckt wurde, spürte ich neu erschöpfte Energie. Ich bin bereit für alles.Dann streckte ich meine Hand nach meinem Nachttisch, wo mein Handy immer lag, aus.
Aber diesmal lag es nicht da.
Erschrocken fing ich das ganze Zimmer um zustellen, um nach meinem Handy zu suchen.Es war nirgendwo zu finden, schließlich gab ich es auf und ging ins Bad und betete dann das Morgengebet.
Nach dem Gebet setzte ich meine Suche wieder fort. Ich brachte sogar meine Geschwister dazu mir bei der Suche zu helfen, natürlich nur mit Gegenleistung.
Nachdem wir die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt haben, ging mir ein Gedanke, ein Bild durch den Kopf.
"YUSUF , DINA" , schrie ich " Ich hab mein Handy im Café, gestern vergessen."
Ich klärte meine Eltern auf und zog mich dann um, um mein Handy zu holen. Hoffentlich haben die Besitzer das Handy aufbewahrt . Hoffentlich hat es keiner eingepackt.
Auf dem Weg dort hin hämmerte mein Herz vor lauter Nervosität.
Ya Rab bitte lass mein Handy dort sein.Ich betrat das Café und sah mich zunächst um dann ging ich zielstrebig zur Kellnerin, die hinter der Theke stand.
Sie lächelte mir freundlich zu und als ich ihr meine Situation erklärte, nickte sie und gab mir ein Zeichen ihr in den hintern Bereich des Cafés zu folgen, durch eine Tür auf der stand, dass nur Mitarbeiter Zutritt hätten.
Dann holte sie mein Handy aus einer der untersten Schublade des Regales vor dem wir nun standen.Ich strahlte über meinem ganzen Gesicht, und damit sie sich auch sicher war , dass es auch wirklich mein Handy ist musste ich vor ihren Augen mein Passwort eingeben.
Dann nickte sie wieder und ging wieder durch die Tür in den vorderen Bereich des Café. Ich folgte ihr , bedankte mich und verabschiedete mich.
Glücklich dass ich mein Handy wieder hatte ging ich aus dem Café , ich wünschte ich hätte es nicht getan.
"Hey , Bekir" , hörte ich eine süße Stimme sagen.
Ich sah ein Mädchen und ein Junge... Bekir.Er stand mit dem Rücken zu mir und sie stand vor ihm , sodass ich sie genau betrachten konnte.
Sie war sehr schlank und hübsch, sie hat ein perfekt makelloses Gesicht, welches leicht geschminkt war.
Ihr Blick war nur auf ihn gerichtet. Hoffnungsvoll... glücklich.
Mein Blick war auf ihn gerichtet. Verletzt ... Enttäuscht.
Er liebt mich nicht... Er liebt mich nicht.
Es ist nicht mal ein Tag her und schon hat er eine Neue.Mein Mund öffnete sich , Worte wie Hass , Lügner wollte ich heraus schreien. Aber meine Stimme ließ es nicht zu . Ich schluckte meine Tränen.
Während er eine Zigarette auf den Boden warf und auf sie trat .
Ohne nach zu denken drehte ich mich um und fing an zu laufen.
Bekir... ICH WILL NIE WIEDER MIT DIR REDEN!
Mit diesem Gedanken strömten die Tränen.
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Only Time
SpiritualHey , Assalamu-aleikum , mein Name ist Leila . ich bin 18 und besuche zurzeit die 11.klasse eines Gymnasiums. Es ist nicht leicht als Hijabi auf eine Hochschule zu gehen , aber da bin ich nun mal . Wollt ihr meine Geschichte kennen lernen , so fang...