Leila
Nervös blickte ich noch einmal in den Spiegel heute war es so weit, heute bekomme ich mein Abitur. Ich zupfte an meinem hellblauen Kleid und richtete mein weißes Kopftuch.
Ich werde heute mein Abiturzeugnis erhalten und dass vor den Augen aller, alle werden auf mich starren, sobald ich mich nach vorne bewege und zwei ganz besondere Augen werden mir , und dass was ich jetzt schon, den ganzen Weg von meinem Platz bis zum Direktor auf der Bühne, folgen.
Ich packte meine Tasche mit den nötigsten Sachen und gelangte in den Flur, in der meine perfekt angezogene Familie auf mich warteten.
Ich habe allen strikte Anweisungen gegeben, was sie anziehen dürfen und was nicht und da es heute mehr oder weniger mein Tag ist, waren alle einverstanden.
Mein Vater sah mich mit seinen stolzen Augen an und umarmte mich, heute, nun schon zum dritten Mal . Und auch meine Mutter sah zu mir und überhäufte mich mit Küssen.
Sie fing an, an meinem Kleid zu zupfen und es mit ihrer flachen Handfläche glatt zu streichen und da wusste ich es. Irgendwas stimmte hier nicht.
Es war schon schlimm genug, dass ich auf jedes Detail achtete, aber dass auch meine Mutter sich sorgen machte wie ich aussehe und dass wirklich alles perfekt sein sollte, da stimmte doch etwas nicht.
Die Fahrt zur Schule war angespannt und nervös. Ich versuchte ruhig zu atmen und mich auf die Feier danach zu konzentrieren. Ich habe es endlich geschafft, ein neues Kapitel in meinem Leben beginnt und ich bin überglücklich, dass ich diesen Moment diesen Start mit meiner Familie teilen kann.
In der Schule war die Turnhalle, in der die Verleihung stattfindet, schon fast voll besetzt, nur noch in der hintersten Reihe gab es einige freie Plätze und wir saßen uns alle gemeinsam hin.
Unbewusst schweifte mein Blick durch die Menge und blieben an zwei braunen Augen hängen, die direkt in meine starrten. Als ich mich dabei erwischte, blickte ich sofort weg und suchte stattdessen nach Lea, Alina oder Maja, die Menge ab.
Das Mikrophon wurde angeschaltete und die Verleihung begann.
Es war nicht so schlimm wie ich dachte, die ganze Nervosität verflog als ich meinen Namen hörte und selbstbewusst aufstand.
Ich bekam mein Zeugnis, musste einige Hände schütteln, lächeln mich bedanken und mich wieder hinsetzen.
Das war alles.
Ich atmete erleichtert auf und blickte aber wieder nach vorne als sein Name fiel.
Eine Gestalt von der ich dachte sie zu kennen, saß am anderen Ende der Halle und stand nun auf und bewegte sich nach vorne.
Er hatte sich verändert..
Seine muskulösen Schulter spannten sich an, sein Gang hatte eine gelassene und kontrollierende Ausstrahlung.
Er hatte sich einen Bart wachsen lassen, seine Augen strahlten.
Ich sah weg.
Uns sah direkt in Senas Augen die mich mit einem grinsen anstarrte, verwirrt lächelte ich zurück.
Hatte sie gemerkt, dass ich verlegen meinen Blick gedenkt hatte?
Er ging wieder auf sein Platz und die Verleihung nahm ihren Lauf.
Langsam standen die Leute auf und die Halle füllte sich mit Gesprächen. Und dann sah ich wie die Familie von Bekir in unsere Richtung kamen.
Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Warum kommen sie auf uns zu? Meine Familie kennen sie nicht, sie kennen mich nicht. Nervös sah ich zu meinen Eltern, welche zu den Mutter und dem Vater von Sena und Bekir lächelten und da standen als warteten sie auf sie.
Das kann doch nicht sein, kennen sie sich ?
Ich sah verzweifelt durch die Gegend und sah Lea und Alina, meine Rettung. " Ich verabschiede mich noch von meinen Freunden, ich bin gleich wieder da." Teilte ich meinen Eltern mit und sie nickten verständnisvoll .
"Heyy ihr zwei " , ich umarmte beide und spürte ihre Freude und Aufregung. Beide erzählten mir wie hübsch ich heute aussah, und dass ich strahlte. Ich gab Komplimente zurück und hörte ihnen zu was sie nun für Pläne für die Zukunft haben.
Während wir redeten bewegten wir uns zum Buffet, welcher genau neben dem Ausgang aufgestellt wurde.
Jede von uns nahm ein Teller und fing an Essen darauf zu legen, es gab viele verschiede Arten von Süßigkeiten und Beilagen, welche international hergerichtet wurden.
Alina erzählte gerade von ihrem Bewerbungsgespräch hielt aber plötzlich inne , fragend sah ich sie an.
" Leila , ich glaube hinter dir steht jemand der mit dir reden möchte." Sie zog ihre Augenbrauen hoch und ein lächeln erschien.
Jemand will mit mir reden? Ich drehte mich um und sah Bekir vor mir stehen.
Seine Augen blickten mich an, sein Lächeln nahm mir den Atem, mein Verstand schaltete sich aus, ich stand noch nie so nah vor ihm. Automatisch ging ich einen Schritt von ihm weg.
" Wir warten dann draußen auf dich" , sie unterdrückte ein kichern. Ich hörte ihre Wort konnte sie aber nicht verstehen, den alles was ich sah war er, und alles an was ich dachte war er.
" Salam aleikum Leila" , seine Lippen bewegten sich. " Herzlich Glückwunsch zu deinem Abitur." Ich wusste ich musste auch irgendetwas sagen. " Gleichfalls". Meine Stimme brach zusammen, ich hoffe, dass er dies nicht gemerkt hatte.
" Ich möchte mit dir reden. Es ist mir sehr wichtig, dass du mir zuerst zu hörst und mich nicht unterbrichst." Ich war sowieso nicht im Stand noch irgendetwas zu sagen, also nickte ich.
Mir kam es so vor, als wären die Leute, die Gespräche der Leute plötzlich verschwunden. Als wären sie gegangen und wir beide waren nun allein in dieser riesigen Halle, welche mir nicht mehr riesig vor kam. Und dann begann er zu reden.
" Leila, ich habe in den letzten Monaten sehr viel nach gedacht über mich und über... dich", mein Herz machte einen Sprung. Über mich ? Warum ?
Wenn er so weiter geht muss ich mein Puls noch messen um mir sicher zu sein, dass ich auch wirklich noch lebe und dass es kein Traum ist.
" Ich rede nicht um den heißen Brei... Ich will eine Zukunft .. mit dir. Ich will dass du meine Zawja wirst, ich will dich zum Fajr aufwecken, der sein dem du vertraust, dem du deine Sorgen und deine Geheimnisse mitteilst. Ich will dich."
Seine Wort, seine Augen. Alles lies mich sprachlos da stehen. Ich brauchte Zeit um zu realisieren was genau gerade passiert ist. Hatte er mir gerade einen Antrag gemacht? Mir? Ein Antrag?
Hinter ihm stand plötzlich meine Mutter welche mich anlächelte und mir zu nickte. Hatte sie alles gehört? Wusste sie was hier passiert ? Und dann kamen alle andern nacheinander und stellten sich zu ihr hin. Mein Vater meine Geschwister und seine Familie. Wie eine Einheit, eine Familie.
Mein Blick traf wieder seinen. Er fing an nervös auszusehen.
" Wenn du nicht willst sag es mir bitte. Sei ehrlich mit mir, bitte. Niemand Zwingt dich. Ich will dich nur ... nur glücklich sehen."
Will ich ihn? Was sollte ich sagen? Meine Familie steht hinter mir, dass weiß ich egal was ich sagen werde.
Aber will ich wirklich eine Zukunft mit ihm? Soll er mein Ehemann werden?
Wieder sah ich ihn seine Augen. Er hatte sich verändert... zum Guten. Er hatte sich gebessert.. er ist Erwachsen , er hat ein wunderschönes Charakter...
Seine Augen weiteten sich vor Ungeduld. Ich wusste die Antwort und meine Lippen fingen sich an zu bewegen...
Was wird sie wohl sagen?
Ist das ein Happy End ?
Haha wie findest ihr das Kapitel 😘
Das nächste kommt im Laufe der Woche ❤
DU LIEST GERADE
Only Time
SpiritualHey , Assalamu-aleikum , mein Name ist Leila . ich bin 18 und besuche zurzeit die 11.klasse eines Gymnasiums. Es ist nicht leicht als Hijabi auf eine Hochschule zu gehen , aber da bin ich nun mal . Wollt ihr meine Geschichte kennen lernen , so fang...