Ich öffnete meine Augen, mein Kopf lag seitlich auf etwas hartem, während ich auf meinem Sitz nachunten gerutscht war. Ich richtete mich etwas auf und stieß gleich darauf gegen etwas, was daraufhin aufstöhnte. Erschrocken drehte ich mich zur Seite um zu sehen auf was ich da geschlafen hatte. Ein Junge mit zerwühlten Locken blinzelte mich an. Die Beanie die er zuvor getragen hatte lag auf seinem Schoß. Auf seinem Gesicht hatte jemand einen Pfeil in Richtung seiner Schulter gemalt und ihn mit dem einfallsreichen Wort Uuuhh beschriftet. War das überhaupt ein Wort? „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht wecken“, sagte ich, mir ein Lachen verkneifend. „Kein Problem“, antwortete Harry. Er rieb sich mit den Händen über die Augen und verwischte dabei das Kunstwerk in seinem Gesicht so, dass sich schwarze striche über seiner Lippe bildeten. Es hatte ein wenig Ähnlichkeit mit einem dieser Bärte, die ein klischeehafter Lasterfahrer tragen würde. Nun konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen. Mein Sitznachbar aka Lasterfahrer sah mich fragen an. „Du hast da was im Gesicht“, brachte ich prustend hervor. „Was ist es diesmal?“, fragte er etwas weniger belustigt als ich. „Erst war es ein Pfeil… Jetzt ist es ein Bart“, bei den letzten Worten fing ich wieder an zu lachen. Harry verdrehte die Augen und stand von seinem Platz auf. Ich hatte mich immer noch nicht beruhigt. Plötzlich lies sich ein Junge neben mir auf den nun leeren Platz fallen. Seine braunen Haare fielen ihm ins Gesicht und seine blauen Augen blitzten mich verschmitzt an. „Na dann wollen wir doch mal sehen, wer mir da meinen Harry ausspannt“, grinste er. Meine Augen weiteten sich, „Wenn du willst können wir plätze tauschen, ich hatte ja keine Ahnung“. Harry hatte auf mich nicht den Eindruck gemacht, als dass er schwul gewesen wäre, aber man sah es einem ja nunmal auch nicht an. „Dann will ich dir verzeihen. Aber nein, wir müssen keine Plätze tauschen. Ich sitze sehr bequem bei Niall, wenn man ihn erst einmal überredet hat sich die Chips zu teilen, ist man den ganzen Flug mit Essen versorgt.“, erwiderte der Junge. „Nein, ich will dir wirklich nicht den Platz neben deinem Freund klauen. Tut mir leid, wenn du den Eindruck hattest, dass ich ihn dir wegnehmen will.“ Der Junge lachte laut auf. „Von dir war gar nicht die Rede, Harry schmeißt sich nur außergewöhnlich offen an dich ran“, flüsterte er mir dann verschwörerisch zu. Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben. Es war die linke, mit der rechten gelang mir dieses Kunststück nie. „Du hast geschlafen, als er damit angefangen hat“ erklärte er und zückte sein i-Phone. Er öffnete die Bilddateien. Auf dem ersten Bild, war ich zusehen, wie ich an Harrys Schulter gelehnt schlief und dieser mir eine Kusshand zuwarf. Auf dem zweiten, war meine Haltung unverändert, doch Harry streckte mir diesmal seine Zunge entgegen. In dem darauffolgenden, hatte er mir seine Beanie aufgesetzt. Im vierten schlang Harry seine arme um meinen Kopf und machte einen Kussmund. Warum war ich nicht wachgeworden? Ich biss mir auf die Unterlippe als mir der Junge das fünfte Bild zeigte. Harry hatte sich an mich angelehnt und schlief ebenfalls. Ich spürte wie meine Wangen heiß wurden. „Fotos zu machen wenn man schläft ist fies“, sagte ich und schaffte es nicht den leicht beleidigten Ton aus meiner Stimme zu verbannen. „Ja, das ist es“, pflichtete mir der Junge bei, „Eleanor, wollte aber unbedingt sehen was wir so machen.“ „Eleanor?“ „Meine Freundin“, als er das sagte klang seine Stimme zum ersten Mal ernst. Also doch nicht schwuhl. Neben uns fing jemand an zu räuspern. „Louis, du hast mir meinen Platz geklaut.“, erklärte Harry, dessen Gesicht nun frei von schwarzer Farbe war. „Nein, du musst dich irren ich sitze schon die ganze Zeit hier.“, grinste der, der scheinbar Louis hieß. Harry zog die Brauen hoch. „Lou, ich kann das Bild immer noch twittern.“
„Das wagst du nicht!“ Louis Gesicht sah sichtlich schockiert aus und innerhalb von einigen sekunden hatte er sich von Harrys Platz weg bewegt. Ich sah aus dem Fenster, als sich der Junge, der sich einen Spaß daraus gemacht hatte neben meinem komatösen Ich zu posieren, neben mich setzte. Ich schaute auf die Wolken hinab. Das war keine gute idee gewesen. Schnell wandte ich den Blick ab. So. Vedammt. Hoch. Ich krallte mich in meine Sitzlehenen. "Brich dir nicht die Finger ab", Harry deutete auf meine weiß hervor tretenden Fingerknöchel. "Passiert schon nicht", presste ich zwischen den Lippen hervor. Plötzlich legte Harry seine Hand auf meine und löste sie vorsichtig von der Armlehne. Dann verdunkelte er mein Fenster, sodass ich nicht mehr auf die Wolken hinab schauen konnte. "Danke", flüsterte ich. "Kein Problem", grinste er, "Warum hast du dich überhaupt zum Fenster gedreht?" Ich wurde rot. "Ähm.. ich", wie sollte ich ihm erklären, dass... "es war mir halt peinlich dich anzugucken, wegen.. also Louis hat mir die Bilder gezeit." Harrys Augen wurden groß, doch dann grinste er breit: "Ich brauchte doch ein paar erinnerungs Fotos", erklärte er. Ich verdrehte die Augen. "Hast du eigentlich twitter?" fragte Harry plötzlich. Langsam nickte ich und nach einem fragendem Blick seinerseits, verriet ich ihm meinen nickname. Als er sein iPhone aus seiner Jeanstasche zog und Twitter öffnete, bereute ich es. Man las die tweets eines anderen nicht in seiner gegenwart. Das war für mich so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz und dennoch hatte dieser Junge neben mir anscheinend vor genau das zu tun. "Can someone help me pull on these pans?", las er meinen letzten tweet vor, "wie darf ich das verstehen?" fragte er lachend. Ich zuckte die schultern, "Bei meinem letzten Job sollte ich für Replay, mit vier anderen, die neuen Jeans für die Herbstsaison, im onlineshop, präsentieren. War nichts großes aber trotzdem ziemlich anstrengend. Ungefähr vierzehn Hosen für jeden und dann haben nicht alle auf anhieb gepasst." Ich seuftzte als ich an diesen Tag zurück dachte. Es war so anstrengend gewesen, doch letzt endlich hatte es sich gelohnt. Ich sah hinüber zu Harry der verwirrt die stirn runzelte. "Modelst du?" fragte er dann. Ich nickte, "Ja, aber nur neben der Schule." erklärte ich. "So richtig mir Argentur und dem ganzen drum und dran?" "Ja, wie denn sonst?", lachte ich über seinen verdutzten Gesichtsausdruck. Er schüttelte leicht den kopf. „Da will man ganz normal nach London fliegen und was passiert? Man landet neben einem Model. Oh man.“ „Da will man ganz normal nach London fliegen und was Passiert? Man landet neben einem Popstar.“ Erwiederte ich trocken. Harry lachte. „Wie ist das eigentlich passiert? Also dieses Berühmt werden und so?“ fragte ich ihn. Er zuckte mit den schultern „Wir habe bei x-factor verloren.“
„Ich sollte auch einmal bei einer Castingshow verlieren“, überlegte ich laut und tippte mir dabei ans Kinn. „Guckst du eigentlich Castingshows?“ fragte Harry. „Nein,“ antwortete ich, „Ich mag es nicht wenn Menschen sich öffentlich demütigen.“
„Was ist mit Sitcoms?“
„Nein, die schreiben mir immer vor wann ich zu lachen habe“
„Aber Sitcoms sind witzig.“
„Nicht wirklich“
„Guckst du Realityshows?“
„Nein, die sind nicht mal Reality“ Harry tippte mir gegen die Stirn, „Sicher, dass du eine echte Amerikanerin bist.“
„Mein Vater ist Brite.“
„Das erklärt einiges.“
„Warum?“, fragte ich und runzelte meine Stirn.
„Alle Amerikaner lieben doch Realityshows.“ Ich lachte und schüttelte den Kopf als er zu einer weiteren frage ansetzte, „Magst du soaps?“
„Nicht wirklich, die sind immer so überzogen.“
„Zeichentrick?“
„Overacted emotions. Mehr kann man dazu nicht sagen“
„Also nicht?“
„Nein.“
„Abenteuerserien?“
„Echt jetzt? Abenteuer? Nein.“ Sagte ich und zog meine Brauen nach oben. Harry seuftzte „guckst du überhaut Fernsehn?“ sein Ton klang irgendwie anklagend. „Ja“, rechtfertigte ich mich. „Und was guckst du dann?“ Ich biss mir auf die Unterlippe. „Tierdokumetationen“, murmelte ich schnell. „Was?“ fragte Harry lachend, „hast du gerade Tierdokumentationen gesagt?“
„Vielleicht“ antwortete ich, die Arme vor der Brust verschränkend. „Warum guckst du Tierdokumentationen?“ fragte mein Sitznachbar immer noch lachend. „Weil die Realistisch und süß sind und man weiß nie wie es Ausgeht. Außerdem sind die sehr spannend und interssant und witzig und süß.“ Harry lachte lauter als ich meine Erklärung zu Tierdokumentationen beendet hatte. „Wenn du also von einem stressigen Tag nach hause kommst schaust du dir ne stunde Lang Griaffen im Dschungel an?“ „Nein, Giraffen leben in der Steppe. Das wüsstest du wenn du Geheimnissvoller Kontinent Afrika 3 gesehen hättest.“
„Gibt es den Film wirklich?“
„Über Dokumentationen mache ich keine Witze“, sagte ich ohne den hauch eines lächelns. Geheimnissvoller Kontinent Afrika 3 war toll gewesen, ich hatte ihn mir bestimmt 3mal angeschaut. „Wir können uns den ja mal zusammen anschauen“, sagte Harry und schaute mir in die Augen, seine Stimme war ernster geworden. „Vielleicht“, lächelte ich. „Neeeeeiiiiin!“ jaulte eine jungenstimme von hinten. „Das war keine Absicht. Bitte Niall nicht schlagen.“ Hörte Ich louis Stimme beschwichtigend dicht gefolgt von einen lauten klatschen und einen „Aua!“ von Louis. „Heb sie wieder auf! Schnell bevor man sie nicht mehr essen kann! Das war meine letzte tüte chips! Meine letzte!“ ,das musste dieser Niall gewesen sein. „Ich kann nicht.. Aua, Niall lass das. Harry? Zayn? Hilfe! Er hat sich in meinem Bein fest gebissen“
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Knowing you (Harry Styles ff)
Fanfiction>>Unruhig rollte ich mich in den Laken herum, doch egal in welche Positon ich mich brachte, der Schlaf weigerte sich zu kommen. Frustriert starrte ich an die Decke. Gab es einen Grund warum ich nicht schlafen konnte? Absolut. Sein Name war Harry Sty...