Kyle und Radiointerviews.

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Ich starrte an die Decke. Die Frage meines Vaters ob ich Frühstücken wollte, hatte ich ignoriert. Nach dem gestiegen Abend war mir nicht nach Essen. Überhaupt hatte ich keine Lust auf gar nichts. Es klopfte an der Tür. Doch ich antwortete nicht. Vielleicht würde der, der geklopft hatte ja verschwinden, wenn ich mich ruhig verhielt. Erneutes Klopfen. Konnte man mich nicht einfach in ruhe lassen? Ich drehte mich auf den Bauch, drückte mein Kopf in das weiche Kissen und stönte frustriert. Die Tür wurde geöffnet. "Ich habe nicht herein gesagt" motze ich, ohne zu wissen wer gekommen war. "Ich wollte nur sicher gehen, dass alles in Ordnung ist." ertönte Kyles Stimme von der Tür aus. Ich hörte schwere Schritte näher kommen. Dann sank die Matratze neben mir ein wenig ein. "Es ist alles ok. Du kannst also gehen" murmelte ich in das Kissen hinein. "Ist es nicht", widersprach mein Stiefbruder, "Rede mit mir." Kyle stieß mich mit der Hand an. "Lass mich einfach in Ruhe! Ich bin immer noch sauer auf dich!" blaffte ich ihn mit vom Kissen erhobenen Gesicht an. Ich wollte mich in diesem Moment selbst bemitleiden. Ich wollte mir vorwürfe machen, dass ich nur einen Gedanken an den Jungen mit den lockigen Haaren und der unglaublichen Stimme am Morgen verschwendet hatte.  Was ich mir am wenigsten wünschte, war Kyle. Er würde mir nur sagen, dass er es gleich gesagt habe und dass ich nicht bereit für etwas war, dass einer Beziehung nur ähnelte. Ich wurde herum gerissen, sodass ich aufrecht im Bett saß und meinem Stiefbruder in die nun verengten, blau-braunen Augen schauen musste. "Es tut mir leid, dass ich dich da sitzen gelassen habe" sagte er ruhig. Ich verdrehte die Augen und bereute es im selben Moment. Ich wollte keinen Streit mit Kyle. Meine Wut auf ihn war im Grunde verflogen, als ich gesehen hatte wie Harry eine andere geküsst hatte. Vielleicht hatte sich diese Wut aber auch einfach nur verlagert. War ich überhaupt wütend? Eher verletzt. Kyles Augen taxierten mich. "Zieh dir was an. Wir gehen raus." sagte er und deutete auf meine Jogginghose und das schlabberige T-shirt. Ich schüttelte seine Hände ab. "Vergiss es." gab ich zurück und drehte mich von ihm weg. Kyle stieß ein resignierten Seufzer aus und mit einem ruck hatte er mich über seine Schulter geworfen. "Dann behältst du deine Sachen halt an." Wütend schlug ich ihm auf den Rücken. "Lass mich runter,Kyle! Ich will einfach in meinem Zimmer bleiben!" rief ich und trommelte auf jede Stelle von ihm, die ich aus meiner Situation heraus erreichen konnte. Ich spürte wie mein Stiefbruder die Schultern zuckte. Ohne ein Kommentar zu den wüsten Beschimpfungen ab zu geben die ich nun von mir gab, trug er mich die Treppe herunter in den Flur,  wo er sich Schuhe überstreifte und ein paar für mich in die Hand nahm, die nicht damit beschäftigt war mich auf seiner Schulter zu halten. Erst als wir draußen an seinem Auto angekommen waren, lies er mich herunter, indem er mich auf den Rücksitz des Autos warf und die Tür hiner mir schloss. Ich ruckelte an der Tür. Verschlossen. Kyle stieg auf der Fahrerseite ein und setzte sich an das Steuer. Ich ruckelte erneut an der Tür. Warum ging sie nicht auf? "Nach deinem letzten Stunt, ist hinten jetzt die Kindersicheung drin. Brauchst es also garnicht versuchen" beantwortete er meine unausgesprochene Frage und startete den Motor. Frustriert gab ich mich geschlagen und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Mistkerl. Wir fuhren los wärend im Radio irgend ein altes Lied von Pink Floyd lief. Kyle drehte die Musik lauter und summte leise mit. Normalerweise hätte ich gelacht und ihn damit aufgezogen, dass er die Töne nicht traf, doch in diesem Moment war ich nur genervt. Ich starrte aus dem Fenster, doch da ich mich in London nicht besonders gut auskannte, konnte ich nicht sagen wohin wir fuhren. Es kam allerdings nicht in Frage Kyle nach unserem ziel zu fragen, auch wenn ich langsam neugierig wurde. Der Radiosprecher erzählte irgendetwas von einem Interview und Gästen und ich hätte auch nicht hingehört, wenn nicht plötzlich der Name One Direction gefallen wäre. Ich horchte auf. ".. bringen jetzt bald ihr neues Viedo heraus. Schön, dass ihr hier im Studio seid. Liam, wie glaubst du wird das neue Musikvideo bei den Fans ankommen?"  schallte die Stimme des Radiosprechers durch das Auto. Kyle wechselte den Sender und  ich protestierte nicht. Ich hatte keine Lust ihr Interview zu hören. Nicht, weil ich sauer auf sie alle war, sondern vielmehr, weil ich sauer auf Harry war. Ich war sauer ohne einen wirklichen Grund zu haben. War ich nicht die Jenige gewesen die nur befreundet sein wollte?

Knowing you (Harry Styles ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt