Süße Grüße aus der Vergangenheit

Kapitel 18

Paul pov.

Langsam wurde ich wach. Ich merkte, dass ich meine Augen nur mit viel Kraftaufwand öffnen konnte. Ich hörte, dass eine Person etwas sagte, doch ich konnte diese Stimme nicht zu ordnen, weil sie noch so unklar klang. Langsam drehte ich meinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam.
,,...ich bin's Jenny" sagte diese Person zu mir. Es war eine junge Frau.
,,Jenny??" gab ich schwach zurück. Der Name "Jenny" sagte mir nichts. Ich kannte die Frau, die neben mir saß nicht. Die Frau fing an zu grinsen und schloss mir in die Arme. Doch anstatt mich unwohl zu fühlen, wie es bei einer mir fremden Person normal wäre, fühlte ich mich direkt sicher und geborgen. Als sie aber versuchte ihre Lippen auf meine zu legen, drehte ich mich leicht weg. Ihr eben noch fröhliches Gesicht wurde plötzlich so traurig.
,,Was ist los Paul ? Bist du immer noch sauer auf mich ?" fragte sie mich verletzt. Sauer ? Warum sollte ich sauer sein ? Ich kannte sie doch gar nicht...
,,Ich..ich..tut mir leid, aber ich kenne dich nicht." gab ich verwirrt zurück. Diese Jenny sah mich entsetzt an.
,,Du..du erkennst mich nicht ?" fragte sie und augenblicklich liefen Tränen über ihre Wangen. Ich sah ihr hinterher als sie zur Tür lief, um anscheinend einen Arzt zu holen.
,,Er weiß nicht wer ich bin.." sagte sie verzweifelt, als der Arzt in meinem Zimmer stand.
,,Herr Renner..wie fühlen Sie sich?" fragte mich der Arzt nachdenklich.
,,Ich..also mir tut so gut wie alles weh.." antwortete ich immer noch verwirrt. Der Arzt leuchte mir mit seiner kleinen Taschenlampe in die Augen.
,,Nun ja.." setzte er an. ,,Nach so einem traumatischen Ereignis kann es sehr gut sein, dass sich Patienten einige Zeit an etwas nicht erinnern können.."
,,Und wird er sich jemals wieder an mich erinnern?" fragte diese Jenny wieder aufgeregt.
,,Ja, Herr Renner leidet an einer temporären Amnesie, das bedeutet, dass er sich schon in ein paar Tagen Stück für Stück an alles erinnern wird." Die mir immer noch unbekannt Frau atmete hörbar aus.
,,Und wann kann er gehen?" fragte die Frau weiter. Der Arzt sah abwechselnd zwischen mit und ihr hinterher.
,,Wenn die Werte so stabil bleiben, kann Herr Renner schon morgen früh nach hause gehen.." antwortete mein Arzt.
Als der Arzt mein Zimmer wieder verließ setzte sich diese Jenny wieder neben mich.
,,Ich ruf Semir eben an und sag ihm das du wach bist, ja ?" sagte die Jenny und ich nickte. Semir. Der Name sagt mir was. Semir war mein Freund und Partner bei der Autobahnpolizei.
,,Ist es überhaupt okay, wenn ich Du sage ?" fragte sie mich.
,,Klar, wir kennen uns ja, so wie es scheint..es ist mir auch echt unangenehm, dass ich mich nicht dich erinnern kann.." gab ich leicht lächelnd zurück.
,,Okay, gut. Es muss dir nicht unangenehm sein.." sagte Jenny ebenfalls leicht lächelnd. Als sie ihre Hand auf meine legte, zog ich diese aus Reflex sofort weg, dabei fühlte sich diese Berührung so verdammt gut an.
,,Tut mir leid..." entschuldigte sie sich.
,,Kein problem.."
,,Und..woher kennen wir uns ? Arbeitest du auch bei der Autobahnpolizei ?" fragte ich die Jenny.
,,Ja." gab sie knapp zurück und es kam mir vor, als wäre da noch etwas, was sie mir nicht sagen wollte.
,,Aber da ist noch etwas.." sagte ich und sah Jenny erwartungsvoll an.
,,Ja..also wir..wir sind verheiratet. Und wir haben eine Tochter zusammen.." klärte sie mich auf und das war ein Schock. Sie war meine Frau ? Warum konnte ich mich nicht an meine eigene Frau erinnern ?
,,Naja, ich geh dann mal Semir anrufen." Jenny verließ mein Zimmer und ich blieb geschockt zurück. Es war schlimm wenn man sich nicht an seine Frau und an seine Tochter erinnern konnte und für Jenny musste es genauso schlimm sein. Ich rieb mir mit meinen Händen mein Gesicht. Hoffentlich werde ich mich bald wieder erinnern...

Unser nächstes Kapitel 😊 Und..hättet ihr mit so einer Wendung gerechnet ? 😆