"Wir laufen." Tim grinste mich von der Seite an und machte sich auf den Weg durch die dunklen Straßen.
„Och man, Timbo! Das ist doch nicht dein Ernst!?", nervte ich ihn, als ich aufgeholt hatte und mühsam versuchte seinen Schritten stand zu halten. „Timmi!", quengelte ich und zog leicht an Tims Jacke. Ich wollte, dass er mir Aufmerksamkeit schenkte. Ich mochte es, wie er sich um mich kümmerte und seine ganze Aufmerksamkeit mir galt. „Timmi!" Wieder zog ich an seiner Jacke und verlagerte mein Gewicht etwas nach hinten, damit er es schwerer hatte weiter zu laufen. Er blieb stehen. Ich ebenfalls. „Stegi.", müde atmete er aus und drehte sich zu mir um. „Nur weil du so faul bist, musst du nicht immer so quengeln, dass macht es weder dir noch mir einfacher." „Aber -", ich wollte etwas erwidern, doch er ließ es nicht zu. „Stegi!" „Was?" Zuckersüß lächelte ich ihn an und klimperte mit dem Wimpern, was man wahrscheinlich nicht sah, da das Licht der Straßenlaterne uns nur wenig Licht schenkte. „Jaja, ich trag dich schon." Überglücklich hüpfte ich Tim in seine Arme und schlang meine Beine um seine Hüfte. Ich spürte Tims Hände an meinen Oberschenkeln und legte meinen Kopf in seine Halsbeuge. Mein heißer Atem stieß gegen die Haut meines besten Freundes und bereitete ihm eine Gänsehaut, die aber durch die Kälte schon wieder - meiner Meinung nach - viel zu schnell verschwand. Tim setzte seine Schritte fort und schaukelte mich etwas hin und her. „Timmi?", nuschelte ich in seine Schulter und schlang meine Arme noch einmal etwas fester um seinen Hals. „Was gibt's denn, Stegi?" Sein Atem ging ruhig und entspannte mich immer mehr, sodass ich anfing müder und müder zu werden. „Ich bin müde. Können wir uns etwas Alkohol von der Tanke holen und dann zu dir gehen?" Tim seufzte. Er schien zu überlegen, nickte dann aber leicht. „Klar, alles was du willst, mein Stegilein." Mit diesen Worten brachte er mich zum Lächeln, und ich kuschelte mich noch etwas weiter in Tims Jacke, dass mich dabei sein Futter in der Nase kitzelte, versuchte ich so gut es ging zu ignorieren, änderte aber doch öfters meine Position um meine Augen zu schließen und mich weiter zu entspannen.
„Stegi?" Ich gab nur ein zustimmendes Brummen von mir. „Ich lass dich jetzt runter, ja?" „Nein." „Wir sind an der Tankstelle. Ich muss dich runter lassen." Wieder verneinte ich und brachte Tim zu seufzen. Immer noch an meinen besten Freund gekuschelt, betrat dieser die Tankstelle und sah sich nach hochprozentigem Alkohol um. Die Regale waren so nah aneinander gestellt, dass Tim Schwierigkeiten hatte, sich mit mir in dem schmalen Gang zu bewegen. Als er den Alkohol gefunden und nichts umgeworfen hatte, begab er sich taumelnd und konzentriert, mich, noch die Flaschen fallen zu lassen, zur Kasse. Lächelnd kletterte ich von dem Großen runter und kuschelte mich an seine Seite. Er legte einen Arm um mich, stellte die Flaschen auf den Tisch und bezahlte. Der Verkäufer blickte uns etwas belustigt an, was Tim mit einem bösen Brummen quittierte. Eingeschüchtert drehte sich der Verkäufer wieder seiner Aufgabe zu und ließ uns somit in Ruhe. Ich griff mutig nach der Tüte und berührte anstatt des erhofften Plastiks eine weiche und warme Hand. Als ich dem Arm folgte, konnte ich auch entziffern wem dessen Hand gehörte. „Tim.", lächelte ich. „Ich nehme das schon, mein Lieber." Liebevoll lächelte er mich an. „Nicht, dass du das wieder fallen lässt." Ich lachte leicht. „Ich hab noch nie -" Ich brach ab und fing neu an, als ich seinen belustigten, aber auch warnenden Blick sah. „Jaja du hast ja recht, Timbo." „Nenn mich nicht so, Stegi." „Doch tu ich." „Nein tust du nicht." „Ach man, Timmi!" Wieder lachte er auf und mein Herz begann auf einmal zu rasen, bevor es einen Schlag aussetzte. In den Armen von Tim, machten wir uns auf den Weg zu ihm nach Hause. Dort angekommen löste ich mich aus Tims Armen, sprang in die Wohnung und krabbelte sofort auf das großzügige, schwarze Sofa. Mein Blick glitt durch den Raum. Alles so wie immer. Alles so wie ich es in Erinnerung hatte, auch das Bild von ihm und mir, dass wir auf einem unserer vielen Ausflügen gemacht hatten. Vor mir stand ein kleiner, schwarzer, gläserner Tisch, auf dem meine Füße, samt Schuhen ihren Platz fanden. Tim war es mittlerweile gewöhnt, dass, wenn ich da war, seine ganze Wohnung auf dem Kopf stand. Immer noch tief in meine Jacke gekuschelt, wartete ich auf Tim, der sich wahrscheinlich Zeit ließ und noch Gläser aus der Küche holte. Meine Augen schlossen sich und mein Körper wurde wieder müder. Es schien so, als würde meiner selbst mit irgendwelchen Substanzen zu gepumpt werden, die mich so schläfrig machten. Ein lauter Knall, dann ein leises Fluchen und sofort war ich wieder hellwach. „Tim? Ist alles gut?" Kerzengerade saß ich auf dem Sofa und wartete auf eine Antwort, aber anstatt einer Antwort, nahm ich nur weiteres Fluchen wahr. „Tim?" Seufzend erhob ich mich, setze einen Fuß vorsichtig vor den anderen und zog im Gehen meine Jacke aus, die ich achtlos in den Flur schmiss. Ebenso landeten meine Schuhe im Flur, bevor ich die Küche betrat und einen aggressiven Tim vorfand. „Timbo?" Er sah zu mir auf, blickte mir direkt in die Augen und hielt in seiner Bewegung inne. „Stegi?", flüsterte er leise, aber so laut, dass ich es hören konnte. Ich lächelte und nickte leicht, ehe ich auf ihn zu ging und meine Hand auf seine legte. Sein Blick galt meinen Augen, er lächelte. Vorsichtig zog ich ihm den Lappen unter seinen Fingern weg, wand meinen Blick von Tim ab und fing an den Orangensaft vom Boden zu wischen. Im Augenwinkel konnte ich wahrnehmen, wie Tim mich beobachtete. Es sah so aus, als würde er sich jede meiner Bewegungen einprägen, und sich meine Mimik merken wollen. „Tim?" Wie oft ich diesen Namen heute schon nannte. Ich redete oft und gerne von meinem besten Freund, wer denn nicht? Aber dennoch kam es mir etwas suspekt vor, wieso ich so oft an ihn dachte und von ihm redete.------
Ich versuche wirklich einmal in der Woche zu updaten, aber unser Wlan ist tot und ich muss alles am Handy schreiben. Kommentare sind gerne gesehen!
Frohe Weihnachten an alle, die feiern!»1011 Wörter«
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Sad Story | Stexpert
FanfictionStexpert. Stegi und Tim sind beste Freunde. Aber was passiert, wenn Stegi sich in seinen besten Freund verliebt? Was wenn Tim das Gleiche fühlt? Was, wenn einer der Beiden nicht damit klar kommt, dass er schwul ist?