x8 rauchige Küsse x8

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Es war eine Woche vergangen und Tim zog sich immer mehr von Stegi zurück, ging nicht an sein Handy, wenn er versuchte ihn anzurufen und auch auf die Nachrichten regierte der Braunhaarige nicht - wenn er sich denn man dazu überwand, diese zu lesen. Es waren sicher hunderte Texte die ihm der Blonde schrieb. Er entschuldigte sich, heulte sich aus und redete am Ende sogar normal mit ihm, mit der Ausnahme, dass Tim ihm nicht antwortete. Gerade bekam der Braunhaarige wieder eine Nachricht. Es war 14 Uhr und sein bester Freund war von der Uni nach Hause gekommen. Es war viel passiert und er wusste einfach nicht, wie er damit umgehen sollte, deshalb schrieb Stegi Tim - so wie immer.

Hey Timmi, wie geht's dir?

Er wartete ein paar Sekunden, bis sich die grauen Häkchen in blaue umwandelten und Tims Status anzeigte, dass er online war.

Ich hoffe, dir geht es gut. Die Uni war anstrengend, aber es war total interessant zu sehen wie der Mensch mit Problemen umgeht, wenn du mich fragst. Es ging um das Schleudertrauma, oder auch - so sollte es genannt werden - "Peitschenhiebverletzung". Klingt lustig, aber niemand hat gelacht - außer ich natürlich, wenn auch nur leise. Ich hätte sicherlich Spaß mit dir in der Vorlesung gehabt, Timmimaus. Dieser Name kommt aus der Physik, - irgendwas mit Peitschenhiebbewegung - davon hab ich aber keine Ahnung, aber das ist ja dann eher dein Thema, also ist das okay. Außerdem hab ich ein Mädchen kennengelernt, sie ist wirklich nett und du solltest sie sogar kennen. Sie studiert auch Informatik. xx Stegi.

Lächelnd las sich der Große die Nachricht seines besten Freundes durch, als er beim Bäcker in der Schlange stand, so konnte er auch gar nicht merken, dass vor ihm niemand war, bis ihn die lächelnde Verkäuferin darüber in Kenntnis setzte. „Was soll es denn heute sein, Tim?" Sie kannte seinen Namen, weil er oft - wenn eine Vorlesung zu Ende war - mit Kollegen zusammen hier her kam und diese ihn oft mit seinem Namen ansprachen. „Eins mit Käse und eines mit Salami, bitte.", lächelte er leicht peinlich berührt. „Eines mit Käse und Salami und eines mit Salami? Kommt sofort.", scherzte sie und machte sich an die Arbeit. Tim hatte sie schon immer interessiert, aber er war ein Kunde und da konnte sie wirklich nicht einfach so mit ihm flirten. „So, bitte schön, der Student." Lächelnd nickte er, reichte ihr das passende Geld und machte sich dann auf den Weg in zur Bushaltestelle. Als er in den großen Bus stieg, der so wie immer viel zu spät kam, ließ er sich neben eine ältere Dame fallen, - deren roter Hut fast ihr ganzes Gesicht versteckte und nur einzelne blonde Strähnen zu erkennen waren - nickte ihr freundlich zu und zog dann sein Handy aus der Tasche. An der nächsten Haltestelle stieg die Dame aus und ließ den jungen Mann alleine. Und eigentlich hatte Tim gar nicht damit gerechnet, dass jemand an der darauf folgenden Haltestelle einstieg und sich ausgerechnet neben ihn setzte - im Bus war schließlich genug Platz und wer zur Hölle setzte sich in einem leeren Bus direkt neben eine fremde Person. Ihn sollte dies aber nicht weiter stören und so widmete er sich seinem Handy, welches eine neue Nachricht anzeigte. Ein Studienkollege hatte ihm geschrieben. Er brauchte wahrscheinlich nur Notizen und wollte sich deshalb mit Tim am Montag. Und so konnte der Braunhaarige auch nicht merken, dass Stegi neben ihm saß und - so eifersüchtig wie dieser war - sauer brummte, seinen Blick von Tims Handydisplay abwandte und schnell aufstand, um dem Bus an der nächsten Haltestelle zu verlassen. Eigentlich wollte er sich bei Tim entschuldigen, aber anscheinend hatte der Braunhaarige schon jemand anders aus Stegiersatz gefunden. Als der Bus hielt, sah Tim auf, erkannte Stegi, der diesen verließ und entschied sich spontan ebenfalls auszusteigen. Die Sonne knallte auf seine Haut und Tim musste seine Augen kurz zusammen kneifen. Es war viel zu hell, dachte er. Schnellen Schrittes folgte er dem Studenten und wunderte sich, dass dieser so schnell laufen konnte, ohne direkt rennen zu müssen. Seine Tasche schlug unangenehm in seine Kniekehlen und sein Handy wäre fast auf den Boden gefallen, als er versuchte, es in seiner Hosentasche verschwinden zu lassen. Seufzend bog er um die Ecke und fragte sich, wieso er Stegi gefolgt war, wenn er doch eigentlich sauer war und seinen Kummer versuchte in Alkohol und seinen Notizen zu ertränken. Was ihn also dazu verleitet hatte, wusste er nicht. Erst als Tim eine Hand auf Stegis Schulter legte und alles in ihm kribbelte, wusste er, wieso er das getan hatte. Er hatte seinen besten Freund vermisst, seine große Liebe. „Tim, ich-", setzte Stegi an, wurde aber von weichen, nach Rauch schmeckenden Lippen unterbrochen.

Sad Story | StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt