Hitze umgab mich und gähnend öffnete ich meine Augen. Tim hatte seinen Arm um meine Hüfte gelegt, drückte seinen Arm gegen meinen Hals und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Die Hitze erdrückte mich fast und stark zappelnd befreite ich mich aus den Armen meines besten Freundes. Er grummelte nur müde, drehte sich auf die andere Seite und schlief weiter. Es war normal, dass ich kuschelnd mit Tim einschlief und auch so aufwachte. Das Einzige, was mich stutzig werden ließ, war, dass ich stechende Schmerzen hatte. Wo sie genau herkamen, wusste ich nicht. Eigentlich wollte ich in die Küche gehen, mir einen Tee und Tim einen Kaffee machen, doch ich war wie gelähmt, als ich Tim nackt im Raum stehen sah. Weil ich ihn nicht ansehen wollte, musterte ich den Raum und musste geschockt feststellen, dass unsere Kleider verteilt im Schlafzimmer lagen und der Raum nach Schweiß und gewissen Körperflüssigkeiten, die ich nicht nennen wollte, roch. Mein bester Freund schluckte hörbar, als er die Decke auf die Seite schlug und eine Schachtel Kondome, das Gleitgel, welches ich Tim zu seiner ersten Freundin geschenkt hatte, und ein benutztes Kondom – in dem sich wahrscheinlich das Sperma meines besten Freundes befand – zum Vorschein kamen. „Stegi?" Der Braunhaarige klang unsicher und Angst lag in seiner Stimme. „Wir haben doch nicht wirklich -?" Plötzlich zuckte mein ganzer Körper und ich ging in die Knie, hielt mir meinen Bauch, weil ich nicht wusste, was ich festhalten sollte, damit die Schmerzen nachgaben und mich nicht in die Knie zwangen. Tim reagierte schnell und hielt mich auf, bevor ich auf den Boden fiel.
Ein leises Wimmern entfloh mir, als Tim mich auf die Couch legte und dies ließ meinen besten Freund mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck durch den Raum hüpften. Er suchte etwas, das war klar. Gesagt hatte er bis jetzt noch nichts, aber das war mir auch recht so. Ich wollte nicht mit ihm reden, das Gespräch würde nur in einem unangenehmen Schweigen enden und auf so was hatte ich nun wirklich keine Lust. Tim hatte anscheinend genau das gefunden, was er gesucht hatte und hielt mir nun eine kleine Tube vor die Nase. „Was soll ich jetzt damit?", zickte ich und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. „Stegi wirklich, egal was gestern passiert ist, ist gerade nicht wichtig. Ich will einfach nur, dass du keine Schmerzen mehr hast." Er musterte mich besorgt. Seine Augen boten mich um Vergebung. Ein zustimmendes Brummen ließ Tim leicht lächeln. Ich hasste ihn in diesem Moment so sehr, doch trotzdem brachte er mich zum Lächeln. „Du Arsch!", lachte ich und schlug ihm auf die Schulter. Dass wir wahrscheinlich miteinander geschlafen hatten (oder doch einen Dreier gehabt hatten – was ich sehr hoffte), verschwand in die hinterste Ecke meines Kopfes. „Umdrehen!", befahl der Größere und schon wusste ich, dass ich Sex mit meinem besten Freund hatte, drehte mich aber um und streckte ihm total unsicher meinen Hintern entgegen – was er natürlich verlangt hatte! „Du musst mir deinen süßen Hintern nicht hinstrecken, du kannst dich einfach auf den Bauch legen." An dem Ton seiner Stimme konnte ich erkennen, dass er grinste und mein Gesicht lief rot an. Er lachte trocken auf. „Arschloch.", beleidigte ich ihn und er fing an sich über mich lustig zu machen. Wieder schoben wir unser Problem in die Ecke. „Ja Stegi, das ist ein Arschloch. Gut, dass du Medizin studierst. An dir wäre sonst ein verdammt guter Arzt verloren gegangen!" Ein Schnauben erfüllte den Raum, als mein bester Freund sich an meinem After zu schaffen machte und gleichzeitig zischten wir auf. Ich, weil mich meine Schmerzen fast umbrachten und er, weil er wahrscheinlich den Grund dafür sah. „Das sieht verdammt ungesund aus.", gab er konzentriert von sich. „Beschreib mal." Und dann fing er an zu erzählen. „Es ist ekelig, also -" Tim stockte und setzte neu an. „Es sieht aus, als wäre es gerissen. Etwas Blut klebt an – Du weißt schon. Es ist rot und leicht angeschwollen. Hast du dir jetzt das Arschloch gebrochen?" Mein bester Freund lachte und ich rollte nur mit den Augen. Natürlich wollte er nur die Stimmung lockern, beließ es aber dabei, als er merkte, dass man hier nichts mehr lockern konnte. Bestimmt wurde er rot. Ganz leise seufzte ich und schloss meine Augen, genoss, wie vorsichtig Tim die kalte Creme auf meiner eigentlich schmerzenden Stelle verteilte. Ich wusste, dass er es genoss, da ich nun wusste, dass er auch an Männern interessiert war. Grinsend schmatzte ich auf, als er mit seiner Fingerkuppe in mich drang und meinen anscheinend leicht gerissenen Muskelring massierte. „Tim.."; wimmerte ich ganz leise. Wieder nahm er etwas mehr Salbe dazu und strich nun über meine Ritze, vorbei an meinem Eingang. Wieder wimmerte ich voller Lust seinen Namen. Er nahm es als Zeichen zum Aufhören und zog mir nach kurzer Zeit meine Boxershort wieder hoch. Mein Problem ignorierte er wahrscheinlich gekonnt und verzog sich in die Küche, in der er sich sicherlich einen Kaffee machte. "ICH WILL TEE!", schrie ich und legte mich vorsichtig auf die Seite um weder an mein schmerzendes Glied noch an meinen verwundeten After zu kommen. „JA!", kam es aus der Küche zurück und ich musste grinsen. Der ließ sich aber mit seinen Antworten heute Zeit.
„Und was macht ihr jetzt?", lachte Tobi. Er nahm das alles nicht so ernst wie ich. „Keine Ahnung, wir ignorieren einfach, dass wir miteinander geschlafen haben?" Es war eher eine Frage, aber ich war mir einfach nicht sicher, ob ich das so ignorieren konnte. Tim würde es sicher nicht einfacher als mir fallen. Er stand ja schließlich auf mich. „Euch darf das einfach nicht noch einmal passieren." Nachdenklich rührte mein Gegenüber in seinem Kaffee herum. „War es wenigstens gut?" Mein Kopf schoss in die Höhe und Tobi grinste mich an. „Also?" „Ich.. Ich weiß es nicht... ich kann mich nicht mehr dran erinnern..." Ich gab es offen zu. Was sollte Tobi schon sagen? Mit rotem Kopf sah ich ihm in die Augen. „Du weißt es nicht mehr?" Wieder lachte er und ich vergrub meinen Kopf in dem viel zu großen Pulli. Er roch nach Tim und seinem Shampoo, seinem Aftershave und seinem Rasierwasser. Ich liebte diesen Geruch. „Wir waren am Abend trinken und anscheinend waren wir Beide ziemlich betrunken. Also nein: Ich weiß gar nichts mehr." „Du bist mir einer.", grinste der Braunhaarige und begrüßte Rafael und Tim, die gerade an unseren Tisch kamen.
DU LIEST GERADE
Sad Story | Stexpert
FanfictionStexpert. Stegi und Tim sind beste Freunde. Aber was passiert, wenn Stegi sich in seinen besten Freund verliebt? Was wenn Tim das Gleiche fühlt? Was, wenn einer der Beiden nicht damit klar kommt, dass er schwul ist?