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Langsam trat ich in den Gang. Direkt neben meinem Zimmer war die Eingangstür, rechts davon konnte man ins.... ich trat einen Schritt näher und entdeckte ein Sofa, gut dann denke ich mal da kommt man ins Wohnzimmer. Ich drehte mich und sah in die andere Richtung. Ich sah fünf Türen auf den langen schmalen Gang verteilt. Eine davon führte in mein Zimmer, das Bad hatte ich ja auch schon flüchtig kennen gelernt, es war ganz am ende des Gangs, also mussten die anderen Zimmer wohl Max, Jace und Mike gehören.
Ich beschloss mir das Bad mal genauer anzusehen.
Es war Ziemlich in Weiß gehalten mit einer grauen Wand.
ein Grauer Teppich lag zwischen der Badewanne und den zwei Waschbecken. Der schmale Teppich hatte grade so dazwischen platz.
Ein Stück links von den Waschbecken war ein Klo. Ganz zu meiner Freude konnte ich auch einen großen Spiegel sehen, der von oben beleuchtet werden konnte.
Allerdings war nicht sonderlich viel platz für meine Schmink- und Duschsachen, die mussten dann wohl in meinem Zimmer wohnen.

Ich setzte meine Besichtigungstour fort. Zum Gang gab es nicht viel zu sagen, außer, dass dort eine Garderobe war, die aus einigen Haken an der Wand bestand, und fast aus allen Nähten platze.

Das Wohnzimmer war nur durch eine Theke von der Küche getrennt. Oh gut, ich hatte mich schon gewundert wo hier die Küche war.
Ich ließ mich auf das große L-Sofa fallen und betrachtete den Raum.
Vor mir stand ein kleiner Tisch und an der Wand gegenüber war ein großer Flachbildfernseher.
Rechts von mir sah man einen Esstisch mit Stühlen, dann kam die Theke und dahinter eine kleine Küche.
Sie sah allerdings nicht aus als würde sie all zu oft benutzt werden.

Ich sah mich nach der Fernbedienung um, konnte sie allerdings nicht finden.
Ich suchte in den sofa ritzen, neben und unter...aha, da ist sie ja.
Ich schaltete den Fernsehern an und ging um die Theke herum in die Küche. Ich sah in einige Schränke und in den Kühlschrank, allerdings konnte ich nicht sonderlich viel finden, außer ein paar Nudel packungen, fertig Saucen und Tiefkühlpizza.
Ok nein, hier wurde wirklich nicht oft gekocht.

Ich setzte mich im Schneidersitz auf das Sofa. Es lief gerade Werbung. Man sah zwei Kinder die draußen im Garten einen Schneemann bauten zusammen mit ihrem Vater. Ihre Mutter sah ihnen vom Küchenfenster aus zu. Sie lächelte, sie hatte ein wunderschönes lächeln. Dann griff sie in die Tiefkühltruhe und nahm eine Pizza heraus, die sie in den Ofen legte. Als alle zusammen am Tisch saßen aßen sie gemeinsam die Pizza.
Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Verflucht, ich hasse das. Ich meine, was ist nur los mit mir? Das war eine verdammte Pizza Webung.
Meine Atmung wurde immer schneller und Erinnerungen erkämpften sich einen weg in meinen Kopf.
Schnell ging ich in das Zimmer an das ich mich erst noch gewöhnen musste und kramte in meiner Tasche nach einem Tabakbeutel und dem passenden Zubehör.
Ich ging auf den Balkon vor meinem Zimmer und kramte ein kleines Beutelchen mit grünem Inhalt aus dem Tabak. Ich drehte einen Joint und Zündete ihn an, noch bis vor kurzem hab ich ewig zum drehen gebraucht weil ich es einfach nicht konnte, aber mittlerweile klappt es ganz gut.
Nach ein paar Zügen merkte ich wie sich langsam der wohlige Nebel in meinem Kopf ausbreitete und die Gedanken die mich zum Weinen brachten stoppten.
Ich weiß es ist nicht gut zu Kiffen, vor allem nicht um Probleme zu beseitigen aber ich weiß nicht wie ich diese Zeit mit klarem Kopf überstehen sollte.

Draußen regnete es immer noch und der Balkon war nur so weit überdacht, dass ich gerade so mit meinen Füßen im Trockenen stehen konnte.
Ich zog mein Handy aus meiner Tasche und sah auf die Uhr. 12:34.
Hmm, da bleibt noch einiges an Zeit bis Max wieder kommt.
Doch plötzlich hörte ich einen Schlüssel in das Schloss der Haustür rutschen. Panisch drückte ich den Joint aus, rannte zu meiner Tasche und kramte darin nach Deo und Kaugummis. Max hat doch gesagt er kommt erst so spät, warum ist er schon da?

Max? Warum bist du nicht in der Uni? Drang es aus dem Flur zu mir ins Zimmer.

Verdutzt hielt ich inne.
Das musste wohl einer der Mitbewohner sein. Ich stand auf und das Deo das ich zurück auf meine Tasche geworfen hatte rollte auf den Boden.

Die Tür öffnete sich und ein verwirrtes Gesicht lugte herein.

Oh, emm du musst wohl Max Schwester sein. Ich wusste nicht, dass du schon so früh kommst. Weil der Fernseher lief, dachte ich Max wäre mal wieder Zuhause geblieben weil... Sorry.

Er kam auf mich zu und hielt mir seineHand hin

Ich bin Jace.

Etwas verwirrt von der Situation hielt ich ihm auch meine Hand hin.

Emm, hey. Sianna.

Sorry, dass ich so rein geplatzt bin.

Schon ok.

Ich lächelte ihn an und er erwiederte es. Plötzlich veränderte sich sein gesichtsausdruck. Er sah etwas nachdenklich und verwirrt aus.

Riecht's hier nach Gras?

Geschockt sah ich ihn an.

Was? Nee. Keine Ahnung was das..

Er unterbrach mich und fragte zu meinem Überaschen:

Hast du noch was da?

Emm...vielleicht.

Antwortete ich reichlich unsicher.

Cool, kann ich was haben?

Von mir aus, wenn du dafür meinem Bruder nichts davon erzählst.
Ok, also das hatte mich jetzt wirklich überrumpelt. Ich glaube des war das seltsamste Aufeinandertreffen, das ich je erlebt hab.

Wir gingen auf den Balkon und ich holte den halben Joint von vorhin aus meiner Jackentasche in die ich ihn in der Eile gesteckt hatte.
Ich reichte ihm das Ding und ein Feuerzeug. Genüsslich zündete er ihn an und atmete tief ein.
Er sah zum Himmel hinauf und sagte.

Weist du was du gegen den Geruch machen kannst?

Ich blickte ihn fragend an.

Erstens, lass die Tür nicht angelehnet.
Er drehte sich mit dem oberköroer zur Seite und zog die Balkontür kompett zu.
Und zweitens, stell Duftkerzen auf. Sollte es dann wirklich mal nach gras stinken, denken zumindest die Leute die nichts damit zu tun haben, dass es an der Kerze liegt.

Das klang irgendwie plausibel.

***

Ich zog nur noch zwei mal, ich hatte noch genügend von vorhin.
Danach setzten wir uns auf mein Bett und sahen uns auf seinem Handy dumme Katzenvideos an. Aufgrund unseres Zustandes lachten wir jede einzelne Katze überdimensional aus.

Emm hey. was macht ihr denn da?

Wir sahen beide in die Richtung aus der die Frage gekommen war.

Nichts ist für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt