Heute bin ich ausnahmsweise mal pünktlich in der Schule angekommen, deshalb setzte ich mich in der Aula auf eine freie Bank und wartete auf Leyla. Ich sah auf mein Handy und wollte gerade anfangen ihr eine Nachricht zu schreiben, als sich jemand neben mich setzte.
Hey.
Ich sah verdutzt in das Gesicht des Kerls von Freitag, dem Scotch-Kerl. Er trug wie auf der Party auch schon, eine einfache dunkle Jeans, dazu ein weißes Shirt und einen grauen Mantel mit zwei Knopfreihen. Egal wie schlicht sein Outfit war, er sah darin einfach gut aus. Genau wie seine Wuscheligen Haare die in leichten locken wild von seinem Kopf ab standen.Emm, Hallo.
Antwortete ich zaghaft. Er sah angespannt aus und hatte ein fettes Feilchen am linken Auge, seine Lippe war auch etwas aufgeplatzt. Er wendete seinen Blick von mir ab, sodass ich sein Gesicht nicht mehr direkt sehen konnte. Er versuchte wohl auch das Feilchen mit einer Sonnenbrille zu verbergen, doch die Gläser waren nicht groß genug für den riesigen blau grünen Fleck.Also das, was du da gesehen hast...
Woher willst du wissen, dass ich es war?
Fragte ich etwas geschockt, wenn er mich entdeckt hatte, dann vielleicht der ältere Typ auch.Ich hab dich gesehen.
Meine Augen weiteten sich.
Also nicht gestern, ich hab dich mal gesehen, als du beim Rauchen draußen warst. Und gestern hab ich gesehen, dass du auf den Balkon gegangen bist.
Sagte er, sein blick war immer noch von mir abgewandt. Wohl um das Feilchen zu verbergen.
Aber das ist ja auch egal. Also tu einfach mal so als wärst du keine Frau und behalte es für dich.
Mit den Worten stand er auf und ging.Perplex saß ich nun auf dieser Bank und sah den Typ nach dessen Arsch ich gestern gerettet hatte. Er schien mir überhaupt nicht dankbar zu sein. Wer weiß, was ihm sonst noch passiert wäre, ich mein, sein Auge sieht echt schlimm aus.
Er kommt her, sagt mir ich soll es für mich behalten, beleidigt mich und geht. Wow. Was für ein Idiot.Hey, was starrst du so in den leeren Gang?
Leyla wackelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum und sah mich verwundert an.
Ist alles ok bei dir?Ja alles gut. Da war nur grad so n Kerl der....ach egal.
Der was?
Er wohnt gegenüber von mir.
Okayyy, und weshalb schaust du da so komisch?
Ach, ich war nur überrascht, dass er auch auf die Schule geht, das ist alles.
Ich wusste, ich konnte Leyla vertrauen, auch wenn ich sie noch nicht lange kannte. Aber irgendwie wusste ich ja selbst nicht Richtug was ich da gesehen hatte, deshalb wollte ich nicht mit ihr darüber reden.Lass uns einfach zum Klassenzimmer gehen, wir müssen das ausnutzen, dass wir mal nicht zu spät dran sind.
Sagte ich in ihre Richtung und fing an rückwärts los zu gehen um sie weiter ansehen zu können.
In dem Moment ertönte die Schulglocke. Ich blieb ruckartig stehen.
So viel zum Thema "ausnahmsweise mal nicht zu spät".Sie lachte und wir fingen an mit schnellen Schritte (eigentlich sind wir fast gelaufen) zum Klassenzimmer zu gehen. Natürlich kamen wir nicht mehr vor der Lehrerin an.
Miss Hanson, dies ist ihre zweite Woche, doch wenn Sie nochmals zu spät kommen, schützt sie das auch nicht vor einem Besuch beim Rektor. Das gleiche gilt auch für Sie Miss Evans.
Wir nickten
Tut mir leid.Mir auch.
Danach setzten wir uns auf unsere plätzen und warteten bis das hier ein Ende hatte. Ich hasse Geschichte. Klar ist einiges davon wichtig zu wissen. Zum Beispiel das mit Hitler, klar muss man darüber aufgeklärt werden, dass so etwas nicht mehr passieren konnte, aber musste man sich das wirklich jedes Jahr aufs neue anhören?***
In der dritten Stunde hatte ich das erste mal diese Woche Chemie. Als ich ins Zimmet kam war nur noch ein Platz in der zweiten Reihe übrig. Eigentlich sitze ich lieber weiter hinten aber was hilfts.
Der Lehrer betrat den Raum und entdeckte natürlich als erstes mich.Oh, wir haben wohl einen Neuankömmling. Ich heiße Mr. Sedig, möchten Sie sich der Klasse auch vorstellen?
Gerne doch.
Log ich wieder mal lächelnd einem Lehrer ins Gesicht.Hey, ich heiße Sianna Hanson bin 17 Jahre alt und bin vorletzte Woche hier her gezogen. Hobbies hab ich eigentlich keine erwähnenswerten.
Der Lehrer nickte mir zu und begann mit seinem Unterricht.Wir werden heute mal eine Gruppenarbeit machen. Ihr dürft euch hier besprechen, werdet aber den rest zuhause machen.
Ihr sollt gemeinsam ein circa zehn minütiges Referat vorbereiten über verschiedene Themen. Die Gruppen werden wir aus losen, genau wie die Themen.
Er ging mit einer Schüssel, gefüllt mit Papierschnipseln, durch die Reihen.
Ich will übrigens von niemandem hören "warum der denn?" oder "ach nee, auf die hab ich gar kein Bock"
Ihr werdet in Zukunft auch mit euren Kollegen auskommen müssen, also werdet ihr das hier auch schaffen.
Als jeder einen Zettel hatte sagte er.
Also, jetzt sucht euch bitte eure Kollegen für dieses Referat.
Von manchen leuten hörte man ein leises Stönen als sie ihre Zettel auf faltete, von anderen ein leises "Ja!". Ich hingegen sah mich um wer meine Partner werden würden und als mir klar wurde wer es ist ließ ich meinen Kopf auf den Tisch sinken. Wie sollte es auch anders sein, das Universum hasst mich doch. Ausgerechnet der Scotch-Kerl. Ich wusste nicht mal, dass er in dieser klasse war... bis jetzt.
Unser anderer Partner war eine der Cheerleader und sie verkündete gleich, dass sie keinen Bock hatte sich auch nur mit einem von uns beiden nachmittags zu treffen.
Also blieb die Arbeit wohl an mir hängen.Hier sind eure Themen, bitte zieht einen Zettel aus der Schale.
Wir sahen alles skeptisch die Schüssel an.
Nicht so zurückhaltend. Hayden, möchten sie ziehen?Nö.
Antwortete der Scotch-Kerl, dessen Namen ich nun endlich wusste.Gut. Hilary, wären sie dann bitte so nett?
Aber gerne doch.
Antwortete sie mit einem zuckersüßen Lächeln.Was haben wir?
Fragte ich gespannt.Die Spektralfarben. Noch nie gehört.
Oh man.
Das hatte ich damals schon nicht verstanden. Keine Ahnung wie ich darüber jetzt ein Referat machen sollte. Allein!Ihr dürft euch den Rest der Stunde beraten, Abgabe ist dann in drei Wochen am Freitag.
Verkündete Mr. Sedig.Dann begann das monotone Gemurmel der Klasse.
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Nichts ist für immer
Teen FictionIch glaube nicht an für immer. Ich denke, dass jede Beziehung zum scheitern verurteilt ist, sei es auf die eine oder andere weise. Vor allem in meinem Alter wäre es dumm zu glauben, dass man den Rest seines Lebens mit ein und der selben Person verbr...