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Heute war der letzte Schultag dieser Woche. Die ganze Woche über musste ich mich jedes mal, wenn ein neuer Lehrer kam, vorstellen. Ich hoffe wirklich, dass das bald ein Ende hat.

Heute hatten wir in den ersten beiden Stunden Sozialkunde und ich war natürlich wieder spät dran. Die Lehrerin war zum Glück noch nicht da, deshalb hoffte ich, sie hatte meine Abwesenheit noch nicht bemerkt. Es war nur noch ein Platz frei, neben jemandem der eine Kaputze auf dem Kopf hatte und mit dem Kopf auf dem Tisch schlief. Ohne lang zu überlegen setzte ich mich neben ihn und packte meine Sachen aus. Die Lehrerin betrat den Raum, was den Kerl reichlich wenig zu interessierne schien.

Guten Morgen zusammen. Gehen wir gleich die Hausaufgaben von letzter woche durch.

Sie drehte sich zur Klasse und entdeckte nun mich.

Oh, wie ich sehe, haben wir eine neue Schülerin. Möchten sie sich kurz vorstellen?

Emm, Nein. Will ich nicht!

Gerne Doch.

Ich stand von meinem stuhl auf und unterdrückte ein genervtes Seufzen. Alle drehten sich zu mir um, da ich in der letzten Reihe saß.

Ich heiße Sianna Hanson ,und bin 17 Jahre alt , ich bin letzte Woche hier her gezogen und Hobbys,

Hier stellte sich mir jedes Mal die selbe Frage, was sollte ich darauf antworten? Hey, ich Kiffe gerne und chill mich danach meistens mit na tüte Chipf aufs sofa und sehe fern?

Wohl kaum.

Naja, eigentlich habe ich nicht wirklich Hobbys.

Ich setzte mich wieder und atmete erleichtert aus.
Die Stunde dauerte eine gefühlte Ewigkeit und der Typ neben mir verschlief sie komplett. Ich beneidete ihn darum. Als die Glocke ertöhnte,  verabschiedete sich die Lehrerin, erinnerte uns an die Hausaufgaben, erzählte uns, dass wir den Eintrag lernen sollte, bla bla bla und ließ uns dann endlich in die Pause gehen.

Als ich raus kam wartete Leyla schon vor der Tür.
Wo warst du denn so lang?

Die wollte uns einfach nicht gehen lassen.

Sie warf einen blick, an mir vorbei, ins Klassenzimmer.
Oh man, ja die macht das gerne. Zum Glück hab ich die dieses Jahr nicht.

Na ganz toll. Da freu ich mich aber.

Gemeinsam gingen wir zu meinem Spind aus dem ich einige Bücher raus  nahm und andere aus meiner Tasche wieder hinein legte. Danach gingen wir noch zu Leyla's Spind, er lag eh auf dem Weg zu meinem nächsten Klassenzimmer.

***

Jeder kennt doch diese Tage die einfach nicht vergehen wollen, so einen hatte ich heute. Der Unterricht dauerte ewigkeiten. Aber Gott sei dank gehen auch solche Tage irgendwann vorbei.

Heute musste ich mit dem Bus nachhause fahren, weil mein Bruder länger in der Uni war.
Ich hasse Bus fahren, alles ist so voll und jeder ist so laut. Deshalb setzte ich meine Kopfhörer auf um wenigstens den Lärm zu übertönen. Ich stieg zwei Stationen früher aus und machte einen kleinen Abstecher zu einer Bäckerei, die ich letztens zufällig entdeckt hatte. Ich nahm mir ein Sandwich mit und entdeckte noch ein paar Blaubeermuffins, die so lecker aussahen, dass ich gleich drei mitnahm. 

Zuhause angekommen aß ich mein Sandwich und entschied ich mich danach dazu, ein bad zu nehmen. Ich fühlte mich irgendwie angespannt, der Tag hat sich viel zu Zäh angefühlt. Nur leider gab es beim entspannten Baden ein Problem, aus gründe unbekannt war der Schlüssel weg..Prima..ein spitzen Tag.
Die drei kommen meistens eh erst später heim, da werde sie schon nicht genau jetzt rein platzen müssen.

Ich ließ mir warmes Wasser einlaufen und holte eine Badebome aus minem Zimmer. Ich finde der Schaum ist das beste am baden.
Ich suchte Musik auf meinem Handy auf die ich gerade Lust hatte und setzte mich langsam in das heiße Wasser. Dann legte ich mich zurück und konzentrierte mich auf die Musik.
Ich weiß nicht wie lang ich dort so gelegen hatte, aber plötzlich wurde ich von einem lauten Geräusch in die Realität zurück geholt.
Ich öffnete meine Augen und sah Max mitten im Zimmer stehen.

Max, ich bin in der Badewanne!
Ich veruchte mit dem übriggeblibenen Schaum möglichst viel von mir zu bedecken.

Ja das seh ich.

Könntest du dann bitte verschwinden?
Schnauzte ich ihn an. Er blieb aber seelenruhig stehen und begann sich zu rasieren.

Ich treff mich heute mit einer Freundin. Ich muss mich fertig machen. Ich kann nichts dafür, dass du im Bad einschläfst.
Außerdem haben wir als Kinder oft zusammen gebadet, ist doch jetzt auch nicht viel anders, außer dass du Möpse bekommen hast.

Max!

Das hier ist auch mein Bad und ich werde mich hier rasieren wann ich will.

Ich sah ihn grimmig an, stand auf, ohne mit der Wimper zu zucken und nahm mir ein Handtuch.
So besser?

Na gut. So genau wollte ich es auch wieder nicht wissen.

Selber schuld.
Ich wickelte mir das Handtuch um und ging in mein Zimmer.
Meine Haare musste ich mir eben später nochmal waschen, da klebte lauter Schaum drin.

Ich schlüpfte in bequemere Sachen und drehte mir wie jeden Abend einen Joint.

Nichts ist für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt