16. Türchen: Mats Hummels

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HAPPY BIRTHDAY, MATS HUMMELS!!!!!! <3 ALLES LIEBE UND VIEL ERFOLG FÜR DEIN PRIVATLEBEN UND DEINE BERUFLICHE ZUKUNFT!!!!

Ja, heute hat Mats Geburtstag und hier ist mein Türchen für ihn.

GLG, Bianca



Ein ganz normaler (Geburts)tag?!  

~Mats~

Vier Wochen vor Weihnachten war ich seit fast zehn Jahren zum ersten Mal wieder Single und ehrlich gesagt, es war mir scheiß egal. Ich war hauptsächlich wegen meiner Beziehung nach München gezogen und zu den Bayern gewechselt. Nun schien der Scherbenhaufen über mir zu einem Wirbelsturm heranzuwachsen. Scheiß auf Weihnachten, scheiß auf Familie. Sie konnten sich mal schnell alle verpissen, ich konnte und wollte keinen von ihnen sehen. Der Wechsel zum FCB, mein Bruch mit dem BVB und vor zehn Jahren der Schlussstrich unter meine Beziehung mit meiner Schulfreundin Lea, alles für nichts. Umsonst.

Ich hing seit Tagen durch, trank zu viel Alkohol, dem ich sonst immer fern blieb und wollte Jonas und meine Eltern nicht sehen. Einfach die Decke über den Kopf ziehen und vergessen, was für ein Depp ich bin. Ich habe soviel für meine Ex-Freundin Louise aufgegeben und sie nicht ein bisschen. Hätte ich da nicht schon längst hellhörig werden müssen? War ich zu naiv oder hatte ich es einfach verdient?

Ich weiß es nicht, aber die Zeitungen waren voll mit Geschichten über mich, eine schlimmer als die andere. Bestimmt dachten sich meine Freunde schon ihren Teil. Wirklich toll, Mats! Du bist wirklich ein Versager, wie er im Buche steht. In Selbstmitleid zu ertrinken, darin war ich wirklich gut und viel mehr blieb mir ja auch nicht. Jetzt wo selbst der Trainer mich auf die Ersatzbank schob, so lange ich am Durchdrehen war. Wie er mir erst neulich zu verstehen gab. Dabei war es doch verständlich, wenn mich alle so herablassend behandelten. Beim BVB hatte ich immer Rückhalt und bis zu Kloppo auch einen Trainer, der mich verstand und zu nehmen wusste. Klar sind wir auch mal aneinander gerasselt, aber danach war es dann immer gut oder sogar besser. Jetzt war er in Liverpool und ich eben in München. Ich vermisste ihn schon sehr, er war ja bis zu seinem Rücktritt auch eine Art Mentor für mich gewesen. Klar beim FCB waren viele, die ich von der Nationalmannschaft kannte oder Robert eben noch vom BVB. Aber das war auch schon alles. Was hilft das alles, wenn man ganz allein ist, wenn man nachhause kommt? Kein Stück.

Jetzt war ich sogar für die letzten zwei Spieltage suspendiert wurden, wegen ungebührlichen Benehmens. Die können mich echt alle mal. Nun saß oder besser gesagt lag ich nun eben nur noch zuhause herum. Wen interessierte das denn schon? Genau niemanden. Also konnte ich auch im Bett bleiben und die Weiber, Fußball und den Rest der Welt verfluchen. Ich stöhnte innerlich bitter auf, bevor ich einschlief.

Mein Geburtstag war nur noch ein paar Stunden entfernt, als ich ein paar Tage später vor der Playstation saß und Fifa 17 zockte. Jetzt fehlten echt Marco, Mario und Nuri. Ich wollte meinen Geburtstag morgen ganz bestimmt nicht feiern, aber mit den dreien, Schmelle, Neven und den anderen wäre es wirklich cool gewesen. Ich vertiefte mich in mein Spiel und trank das Bier, dass ich so sehr hasste, wie momentan wirklich alles um mich herum. Morgen erwartet mich bestimmt meine Familie zum Essen, dachte ich immer noch sehr zickig. Aber da werde ich hingehen, sie haben mir ja nichts getan, wissen nicht mal alles was mich so bedrückte und lähmte. Ich habe nicht mal was vorbereitet, dass ich mitnehmen kann. Aber da brauche ich ja morgen früh nur kurz einkaufen gehen. Da klingelte auch schon mein Handy, natürlich Mama. „Hallo Mama", versuchte ich den Gutgelaunten zu spielen. Aber ob sie das nicht durchschauen würde? „Hallo, mein Junge" Sie machte eine kurze Pause. „Na mein Junge, wie geht's dir denn so? Sehen wir uns morgen zum Frühstück, mein Schatz? Jonas kommt auch." Ich war schon fast wieder dabei mir was einfallen zu lassen, warum ich nicht komme. Doch das konnte ich einfach nicht, dafür hatte ich meine Familie viel zu gern. Ich hatte ja nur noch sie. „Super Mama, ich freue mich schon sehr euch zu sehen. Kann es kaum abwarten", betonte ich etwas zu sehr, nehme ich an. Denn sie kannte mich einfach viel zu gut. „Junge, was denkst du dir nur? Glaubst du wirklich, dass ich nicht weiß, was gerade bei dir abgeht? So dumm bin ich nicht, Mats. Wir können ja morgen reden. Versprochen?!" Ich stöhnte hörbar und nickte. So ein Quatsch, konnte sie ja nicht sehen. „Ist okay, Mama. Bis morgen, hab euch lieb", sagte ich und legte auf, ohne ihre Antwort abzuwarten. Ich ging dann auch bald schlafen und hatte einen Albtraum von Lea, meiner Schulfreundin. Sie sagte immer wieder zu mir: „Glaub an dich, Mats. Du musst deinen Mitmenschen etwas mehr vertrauen." Bevor ich nur antworten konnte, starb sie vor meinen Augen durch eine Kugel. Erschossen.

Adventskalender 2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt