Gestern gab es noch ein ganz schönes Donnerwetter, nachdem Theresa in Oles Tasche die Zigarette gefunden hatte.
Man konnte im ansehen, wie sein Kartenhaus in sich zusammen viel.
Jetzt müsste ich aufpassen, was ich in Oles Gegenwart sage. Nicht, dass er es noch gegen mich verwendet.
"Em? Kommst du? Wir müssen los. Du willst ja schließlich nicht am erstem Tag zu spät sein!"
Wie gut, das ich Feli habe. Ohne sie wäre ich schon mehr als einmal zu spät gekommen.
"Ja und nein"
Auf dem Weg zu der Kiteschule war ich mega aufgeregt.
Jonny wird da sein!
Hallo? Wir haben gestern Abend zwar noch lange diskutiert, denn ich konnte sagen was ich wollte, aber er ließ sich nicht von seinem Vorhaben abwimmeln.An der Strandpromenade verabschiedete Feli sich von mir.
"Erzähle mir nacher alles genau!"
"Jaha! Du kennst mich doch!"
Auf der halben Strecke sah ich Jonny gerade die Treppen heruntergehen, also wartete ich auf ihn. Als er mich sah schien es als würden seine Augen wieder anfangen zu strahlen.
"Hallo Emma. Und schon aufgeregt?"
"Hey Jonny. Naja es geht. Aber das wird sich wohl noch ändern"
Ich fügte das letztere noch hinzu, damit ich, falls ich mich blamieren sollte, es auf die Aufregung schieben kann.
Wir waren bei der Kiteschule angekommen. Und mein Lehrer kam mir entgegen.
"Hallo Herr Peters"
"Hallo Emma, nenne mich doch bitte Nils, dann fühle ich mich nicht so alt", sagte er Augen zwinkernd.
"Ok"
"Ach Jonny, dich habe ich ja gar nicht gesehen. Willst du auch kiten? Wenn ja muss ich dich leider enttäuschen, da Emma deine Kite Ausrüstung bekommt, weil unsere Ausrüstung für die Schüler gestern kaputt gegangen ist"
"Alles gut, Nils. Ich bin hier heute nur als seelischer Unterstützer, denn ich habe Emma das alles eingeredet"
"Achso. Nun gut, dann wollen wir mal nicht so viel reden sondern mit dem Unterricht anfangen."
Zuerst ging Nils mit mir ein paar Regeln durch, die ich einhalten muss, wenn ich ins Wasser will. Dazu gehört auch der Check von der Ausrüstung.
Nachdem mir ausführlich erklärt wurde, was ich wo anlegen muss und ich einige Gleichgewichtsübungen machen musste, durfte ich den Schirm 'anziehen'.
Nils erklärte mir was ich machen und wie ich mich bewegen muss, damit ich den Schirm beherrsche.
Am Ende der ersten Stunde durfte ich auch noch aufs Wasser, was allerdings gar nicht so einfach war.
Die Stunde verging wie im Flug. Also viel zu schnell.
Ich ging in die Kabine und befreite mich aus meinem nassem Neoprenanzug. Ich zog mir schnell meine trockenen Sachen an und ging dann nach draußen um Nils das Geld für die Stunde zu geben.
Nachdem ich das erledigt hatte kam Jonny auf mich zu.
"Und wie habe ich mich geschlagen?"
"Die Übungen im Trockem sahen echt gut aus, aber was deinen Gleichgewichtssinn angeht muss ich dir echt Recht geben. Auf dem Wasser sahen die Übungen gleich ganz anders aus. Viel komischer irgendwie. Du hättest dich mal sehen sollen"
"Ja danke auch. Es kann halt nicht jedem im Blut liegen, wie dir"
Ich drehte mich weg von ihm und ging ein paar Schritte, als er meine Hand nahm und mich in eine Umarmung zog.
"Ey Emma, das war doch nur ein Spaß! Das war echt gut, dafür das du heute zum erstem Mal auf dem Brett gestanden hast"
Ich wünschte mir Jonny würde mich nie wieder los lassen.
"Wollen wir noch irgendwo was essen gehen? Oder musst du zu deiner Familie?"
Hat er mich gerade nach einem Date gefragt? Wäre Feli doch bloß hier. Sie könnte mir diese Frage bestimmt beantworten.
"Ja wir können gerne was essen gehen, ich schreibe nur eben meinem Vater."
Schon wieder dieses Funkeln in Jonnys Augen.
Nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte gingen wir los.
"Wo willst du hin?"
"Ist mir egal, sag du was"
"Ok, wie wäre es mit dem Currywurst-Laden? Der macht so gute Pommes in verschiedensten Varianten oder halt Currywurst"
Ich war mit Jonnys Vorschlag einverstanden.
"Setzten wir uns dann dahin oder wollen wir an einen anderen Platz gehen?"
"Ich würde dir gerne meine Lieblingsstelle zeigen, auch wenn das bedeuten würde, dass wir wieder die ganze Strandpromenade hoch laufen müssen"
"Keine Problem, dann machen wir das"
Als wir bei dem Laden angekommen waren, musste ich erstmal mit den ganzen verschiedenen Pommes-Kreationen zu recht kommen. Es gab welche mit Currysoße oder auch welche mit Schokoladensoße überzogen. Ich meine, ihh wie soll das denn bitte schmecken?
Am Ende entschied ich mich für Pommes mit Röstzwiebeln, genauso wie Jonny.
Wir gingen zu seinem Lieblingsplatz und ich merkte, dass das genau der Platz ist, wo ich ihn zum erstem Mal getroffen habe.
Nach einer Weile, wo Jonny und ich einfach nur still da gesessen und gegessen haben, durchbrach ich das Schweigen.
"Warum ist das deine Lieblingsstelle?"
"Es ist ein ruhiger und schöner Ort"
Wir erzählten über so viele Sachen, da merkten wir gar nicht wie schnell die Zeit verflogen, bis die Sonne langsam unter ging.
"Es kostet mich jetzt verdammt viel Überwindung dir das zu sagen zumal wir uns nur einige Tage kennen. Aber egal und noch was: es mag sich jetzt vielleicht kitschig anhören aber es ist einfach so"
"Man Jonny! Rede nicht um den heißen Brei herum, sondern sagt mir einfach was du mir sagen willst"
Er atmete einmal durch.
"Weißt du warum meine Lieblingsstelle meine Lieblingsstelle ist? Ich habe dir vorhin zwar zwei Gründe genannt, aber noch lange nicht alle. Einer der größten Gründe ist einfach, dass ich dich dort zum ersten Mal getroffen habe. Ich stand da bestimmt schon ein paar Minuten und habe dich einfach nur beobachtet, bis ich mich getraut habe dich anzusprechen. Dann dein Blick. Ich war hin und weg. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es nur 0,2 Sekunden dauert um sich zu verlieben, das habe ich damals nicht geglaubt. Doch dann habe ich dich getroffen. Und ich weiß, dass man ja eigentlich nicht von Liebe sprechen kann, denn viele würden jetzt sagen: ihr kennt euch doch gar nicht richtig. Aber ich kann das Gegenteil beweisen. Ich habe das Gefühl dich schon seid Jahren zu kennen, weil ich so viel über dich weiß. Immer wenn ich dich sehe oder nur an dich denke beginnt mein Herz zu rasen. Und weißt du auch warum? Weil ich mich in dich verliebt habe, Emma"
Wow. Damit hätte ich jetzt echt nicht gerechnet. Mein Herz raste und die Schmetterlinge in meinem Bauch wirbelten herum.
"Jonny? Ich kann das alles echt nur zurückgeben, besser hätte ich meine aktuelle Gefühlsleben nicht beschreiben können. An dem erstem Abend hier war das letzte woran ich dachte deine grünen Augen. Am nächstem Morgen war ich mega aufgeregt und als ich dich sah habe die Schmetterlinge in meinem Bauch nicht aufgehört zu flattern. Ich kann mich noch genau an deinen Gesichtsausdruck erinnern, als du angenommen hast Ole wäre mein Freund, was nebenbei bemerkt völlig absurd ist. Es hat bei mir zwar etwas gedauert, bis ich es so hingenommen habe, dass ich etwas für dich fühle, denn ich habe mit Sommerferien-Beziehungen leider keine guten Erfahrungen. Aber trotzdem kann mich das nicht davon abhalten, das ich mich in dich verliebt habe"
"Das mit den schlechten Erfahrungen muss ja nicht wieder so sein und das verspreche ich dir"
Und als wollte er es mir jetzt schon zeigen, legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich näher zu sich heran.
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Kartenhaus
Подростковая литература'Das Leben gleicht einem Kartenhaus. Man baut man es sich mühsam auf, wenn man ganz oben ist zittert man, dass es ja nicht zusammen fällt. Doch dann geschieht etwas und BOOM die Karten falllen in sich zusammen...' Emmas Leben ist genau wie so ein Ka...