Als alle saßen platzte ich sofort mit meiner Idee raus.
"Ich würde gerne Kitesurfen lernen, hier im Urlaub!"
Papa verschluckte sich bei meinen Worten fast an seinem Orangensaft.
"Wie bitte? Bist du dir da sicher? Dein Gleichgewichtssinn ist gleich null!"
"Ich weiß, aber ich habe alles nach geguckt. Hier in der Nähe gibt es eine Surfschule mit allem drum und dran. Und das mit dem Gleichgewicht sollte auch kein großes Problem sein. Aber ich konnte jetzt schon nicht nach Island. Dann möchte ich wenigsten kiten lernen."
"Wenn du dir da sicher bist...ich gehe nacher mit dir dahin, ok?!"
"Danke Papi!", ich stand auf und umarmte meinen Vater.
Nach dem Essen gingen wir an den Strand.
"Komm Paps! Die Surfschule hat schon vor 30 Minuten aufgemacht!", kaum hatten wir den Deich erreicht zog ich meinen Vater in Richtung der Surfschule.
"Jaja, ist ja gut"
Nach ein paar Minuten Fußweg waren wir bei der Surfschule angekommen und mein Vater klopfte an der Tür.
"Guten Tag, ich bin Nils Peters, der Leiter dieser Surfschule", stellte sich ein Mann um die 40, der die Tür geöffnet hatte, vor.
"Guten Tag Herr Peters, ich bin Markus Arand. Meine Tochter würde gerne Kitesurfen lernen"
"Wie praktisch. Einer meiner Schüler kann in den nächsten Wochen nicht kommen, da er selbst im Urlaub ist. Also kannst du seine Stunden nehmen. Wenn es dir, ich darf dich doch noch duzen, recht ist."
"Ja dürfen sie. Wann liegen denn die Stunden von dem Jungen?"
Ich war froh, dass es jetzt alles seinen Lauf nahm. Hoffentlich kann ich heute oder morgen gleich anfangen, denn das würde heißen, das ich Jonny wiedersehe.
Emma?! Was denkst du denn da? Du stehst doch nicht etwa auf Jonny?!
"Die Stunden liegen täglich von 10 Uhr bis 11 Uhr."
Ich schaute auf die Uhr. Mist. Schon nach elf.
"Wie machen wir das mit der Bezahlung?"
"Ihre Tochter bringt das Geld am besten zu ihrer ersten Kitestunde mit. Also morgen"
"Ok. So machen wir es"
"Dann bis morgen"
Als wir uns umdrehten und gehen wollten sah ich Jonny.
"Paps geh doch schonmal vor. Ich habe gerade ein tolles Motiv zum zeichen entdeckt. Ich komme dann einfach nach. Ich weiß ja wo unseren Strandkörbe stehen, ok?"
"Mach nur. Aber komm bitte zu eins zu den Strandkörben, ja?"
"Ja alles klar. Bis dann"
Mein Vater drehte sich um und Jonny sah mich. Er winkte und rief etwas, was ich nicht verstand, da der Wind seine Wörter aufs Meer hinaustrug.
Nach ein paar Metern kam ich bei Jonny an.
"Hey. So schnell sieht man sich also wieder"
"Hey. Warst du schon kiten?"
"Ja. Ich wollte gerade eigentlich nach Hause um zu duschen, aber dann habe uch dich gesehen. Hast du dir meinen Vorschlag zu Herzen genommen?"
"Ja. Ab morgen werde ich den Leiter dieser Surfschule zum verzweifelt bringen"
Jonny musste lachen.
"Was hast du denn jetzt?"
"Ach es ist nur...den hat noch keiner aus der Ruhe gebracht. Der hat Nerven aus Stahlseilen."
"Dann werde ich jetzt wohl die Erste sein!"
"Viel Glück, aber ich glaube du wirst bei dem Vesuch scheitern."
"Das sehen wir dann ja morgen..."
"Wir? Heißt das ich bin eingeladen um Nils beim verzweifeln zu erleben?"
"So war das jetzt nicht gemeint, ich dachte eher an eine ausführliche Berichterstattung von mir."
"Nein. Ich glaube ich werde kommen und dir bei deinen ersten Versuchen zugucken"
Als ich auf die Uhr guckte sah ich, dass es schon halb zwei war.
"Da diskutieren wir noch drüber, doch leider muss ich jetzt zu meinen Eltern"
"Wie wäre es wenn wir über die digitale Welt weiter diskutieren? Wir können uns ja schreiben. Ich habe nämlich deine Notiz entdeckt und hatte eh vor dich heute anzuschreiben"
Ok. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Man Herz! Warum musst du jetzt so schlagen wie nach einem 100 Meter Sprint? Hör auf damit. Ich bin nicht in Jonny verliebt. Oder doch?
"So jetzt muss ich aber wirklich los. Bis bald. Und achso: Du kannst solange mit mir diskutieren, wie du willst. Du wirst mir morgen nicht zugucken..."
...Das wäre viel zu peinlich, fügte ich in Gedanken noch zu.
"Du meinstest doch bestimmt 'Bis morgen' "
"Jaja, du mich auch"
Es waren noch knapp 100 Meter bis zu den Strandkörben von Feli und mir, als aufeinmal ein Junge auf mich zeigte und seinem Sitznachbarn etwas ins Ohr flüsterte. Der wiederum mich dann anstarrte.
Ich überlegte ob ich vielleicht einen roten Fleck auf meiner weißen Hotpans haben könnte, aber nein. Ich hatte die Woche vor dem Urlaub meine Tage, also habe ich sie erst in zwei-drei Wochen. Aber was gucken die dann so?
"Ey du!"
Meinte der jetzt mich?! Ich guckte mich um sah aber nur wenige Menschen, die sich nicht angesprochen fühlten.
"Ja genau du."
"Was wollt ihr von mir? Und außerdem ich lasse mich nicht gerne von der Seite anquatschen, wenn ich nicht weiß mit wem ich rede. Also, wer seid ihr?"
"Ich bin Mick und das ist Olly"
Der Junge der mit dem Finger auf mich gezeigt hatte stellte sich und den anderen vor.
"Mick hätte gerne deine Handynummer, traut sich aber nicht dich zu fragen, er hat dich gestern schon gesehen, als du dir einen Döner geholt hast"
"Man das stimmt doch gar nicht, du willst die Nummer von..."
"...Emma. Ich bin Emma. Aber..."
Also Olly wenn du unbedingt meine Nummer möchtest solltest du mich nicht unterbrechen. Nicht das eh schon alles dagegen spricht, dir meine Nummer zu geben...
"...Jaja, das sagst du jetzt nur so"
"Ich hab dich doch gerade extra auf sie aufmerksam gemacht, nachdem du gestern so von ihr geschwärmt hast"
"JUNGS! Warum sollte ich überhaupt einem von euch meine Nummer geben? Ich kenne euch doch gar nicht..."
...und außerdem hast du dein Herz schon an einen anderen verloren. Fügte mein Unterbewusstsein zu. Ok. Was? Ich bin nicht in Jonny verliebt. Ich bin nicht verliebt. Vielleicht sind die Jungs ja eine gute Ablenkung? Aber nein. So bin ich nicht...
Aber es ist Sommer. Ich sehe diese Menschen wohl nie wieder, aber...
NEIN!
Jetzt reiß dich zusammen Emma! Du kannst mit denen vielleichg ein gute Freundschaft aufbauen, aber auch nicht mehr!"Vielleicht weil du uns nett findest und mir mal beim Kitesurfen zu gucken möchtest?!"
Olly geht kiten?!
Das hat mir jetzt ja auch noch irgendwie gefehlt. Was? Warum? Unterbewusstsein hör auf mir so einen Mist in den Kopf zu setzen.
"Ich überlegs mir. Um 3 Uhr hier? Dann kann ich euch meine Endscheidung mitteilen, aber jetzt muss ich los. Tschüss!"

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Kartenhaus
Teen Fiction'Das Leben gleicht einem Kartenhaus. Man baut man es sich mühsam auf, wenn man ganz oben ist zittert man, dass es ja nicht zusammen fällt. Doch dann geschieht etwas und BOOM die Karten falllen in sich zusammen...' Emmas Leben ist genau wie so ein Ka...