"Papa? Feli und ich gehen ein bisschen die Strandpromenade lang."
"Kennt ihr die mittlerweile nicht schon auswendig?", Silvia guckte uns fragend an.
"Nein. Außerdem kommt in der Touristeninfo ein Film, den wir uns angucken wollen. Bis dann", Feli wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern zog mich einfach mit.
"Jetzt geh zu Jonny. Ich gucke schon mal nach Kleidern, die ich dir dann zeige, wenn du mit Jonny einen Plan geschmiedet hast", sagte Feli zu mir, als wir außer Hörweite waren.
"Ok. Such dir was schönes aus. Bis nacher"
Ich ging nach rechts und sie nach links. Nach einigen Metern hörte ich wie jemand meinen Namen rief. Dieser jemand hörte sich wie Olly an.
"Jetzt bleib doch mal stehen!"
Ich drehte mich um: "Hast du mich gestern am Telefon nicht verstanden!? Ich habe gesagt, du sollst dich erst wieder bei mir melden, wenn du nicht mehr so besitzergreifend bist! Und damit meinte ich auch das du mich in Ruhe lassen sollst! Ich will nichts von dir! Ich bin glücklich! Ich brauche dich nicht! Lass mich in Ruhe!"
"Und ich habe dir gesagt, dass man so nicht mit mit mir umgeht! Wenn du nicht willst das deiner Familie oder Jonny was passiert, dann trenne dich von Jonny und komme mit mir zusammen!"
Hatte er sie noch alle? Er war doch verrückt! Solche Drohungen auszusprechen ist doch nicht mehr normal.
"Woher weißt du das von Jonny und mir? Stalkst du mich etwa? Du bist ja total krank! Warum musst du immer wieder Jonnys Leben zerstören? Erst hast du ihm Céline genommen und jetzt willst du mich! Was hat er dir getan, dass du ihm so etwas immer wieder antun musst?"
"Das hat der feine Herr dir wohl nicht erzählt? War ja klar. Dieses Arschloch! Aber wenn du es unbedingt wissen willst: Er ist für den Selbstmordversuch meiner Schwester von drei Jahren verantwortlich! Er hat mir meine Schwester fast genommen jetzt soll er merken, wie es sich anfühlt, wenn einem das wichtigste seines Lebens genommen wird!"
Er drehte sich um und ging.
"Olly? Du bist total krank! Lass dich einweisen! Bitte! Das ist doch nicht mehr normal!", rief ich ihm hinterher.
Auf dem restlichem Weg gingen mir Ollys Worte nicht mehr aus dem Kopf.
Aber was hat Jonny getan, dass sich seine Schwester das Leben nehmen wollte. Sie lebt doch noch, oder? Olly hat schließlich nur von einem Versuch geredet.Als ich an unserem Treffpunkt an kam saß Jonny schon auf einer Picknikdecke. Als er mich sah kam er auf mich zu und wollte mich küssen, doch ich drückte ihn weg.
"Hey, was ist denn los?"
"Stimmt es, dass du für den Selbstmordversuch vor drei Jahren von Ollys Schwester verantwortlich bist?"
"Zuerst: Das war kein Selbstmordversuch, ich kann dir die Nachricht zeigen, die Chrissy mir danach geschickt hat. Und du hast Olly doch sicher getroffen, der dir das erzählt hat, oder?"
"Ja ich habe Olly getroffen, ihn angeschrien er solle mich in Ruhe lassen und ihn gefragt was du ihm getan hast, daraufhin hat er mir das das mit dem Selbstmordversuch gesagt. Kannst du mir vielleicht erzählen, was wirklich passiert ist?"
"Es war so: Vor ungefähr drei Jahren hat Chrissy, die Zwillingsschwester von Olly, mir geschrieben, dass sie mich gerne treffen würde. Wir trafen und in einer Bar, wo sie mir ihre Liebe gestand. Ich war im ersten Moment total perplex. Ich war noch nicht bereit für eine Beziehung. Die Schwester meines besten Freundes ist in mich verliebt. Ich sagte ihr, dass es mir leid täte aber ich nichts fühlen würde. Daraufhin ging sie. Einen Tag später hörte ich, dass Chrissy beim kiten fast gestorben wäre, weil plötzlich ein Sturm aufkam. Die DLRG hat sie gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser gefischt. Olly erzählte überall herum, das Chrissy während des Sturms aufs Wasser ist und ich daran Schuld wäre, da ich sie zurückgewiesen hatte. Chrissy schrieb mir sofort, als sie davon hörte, dass das nicht wahr wäre. Warte, ich habe die Nachricht noch..."
Jonny holte sein Handy aus der Tasche und zeigte mir die Nachricht.
Chrissy: Hey Jonny. Es tut mir leid was passiert ist, aber ich möchte, das du weißt, dass es NICHT deine Schuld ist. Als ich aufs Wasser bin waren da noch keine Anzeichen von einem Sturm. Es war einfach ein unglücklicher Unfall...
Als ob ich mich umbringen würde, nur weil mich ein Junge zurückgewiesen hat! Und außerdem wir beide wissen, dass Olly das jetzt nur 'rum erzählt, weil er neidisch ist, dass du besser kiten kannst als er.
Ich hoffe wir können noch Freunde bleiben, trotz allem was passiert ist:)
Chrissy *-*"Wow. Das ist krass. Aber ist Olly so schlecht, dass er so mega eifersüchtig sein muss?"
"Nein. Er ist voll gut, aber er ist der Meinung, dass ich von allen bevorzugt werde. Beim kiten, in der Schule, einfach überall. Er ist auch mega neidisch, dass meine Eltern noch zusammen sind, im Gegensatz zu seinen. Er gönnt mir noch nicht mal eine glückliche Beziehung, wie du siehst."
"Olly sollte sich wirklich ernsthafte Hilfe holen...:
"So jetzt haben wir genug von Olly geredet. Wir wollten doch Pläne schmieden"
"Genau. Lass uns loslegen"
Wir setzen uns auf die Picknikdecke, kamen aber nicht weit, denn jemand rief Jonnys Namen. Wir drehten uns um. Ein Mädchen, welches Olly ähnlich sah, und ein Junge kamen Arm in Arm zu uns.
„Hey Chrissy", rief Jonny und winkte.
"Hey Jonny. Ich wollte dir Marc vorstellen, wir sind seit ein paar Tagen zusammen und dir wollte ich es als erstes erzählen. Aber das Mädchen neben dir kenne ich gar nicht. Wer ist sie?"
"Hallo ihr beiden. Das ist Emma, meine Freundin. Wir sind auch erst seit ein paar Tagen zusammen und ihr seid mit die ersten, die davon erfahren"
"Hallo Chrissy, hallo Marc. Bist du Ollys Schwester?", ich war mal wieder total neugierig.
"Ja. Woher kennst du Olly?"
"Er hat mich vor einer Woche angesprochen und nach meiner Nummer gefragt"
"Dann werde ich euch beiden keine großen Chancen geben, sorry. Chrissy hat mir alles über ihren Bruder erzählt", Marc guckte uns entschuldigend an.
"Hätte mir jemand vorher gesagt, wie krank Olly ist, hätte ich ihm nie meine Nummer gegeben", diesmal guckte ich entschuldigend.
"Wieso krank? Was hat er jetzt schon wieder gemacht?", Chrissy guckte alarmiert.
"Erst hat er mir gedroht, er würde irgendwem, der mir wichtig ist, etwas antun. Dann hat er mir vor circa einer Stunde die vermeintliche Wahrheit über Jonny erzählt"
"Welche Wahrheit?"
"Die mit dem Selbstmordversuch. Sorry, dass ich das so sage, aber dein Bruder sollte sich einweisen lassen", nun guckte Jonny entschuldigend.
"Dieser Idiot! Ich habe ihm gefühlt 1000 Mal die richtige Wahrheit gesagt. Jonny? Hast du Emma wenigstens die wahre Version erzählt?"
"Ja. Ich hat mir sogar deine Nachricht gezeigt"
"Ihr passt echt perfekt zusammen, will ich jetzt nur mal so anmerken. Ich hoffe, dass Olly euch nicht auseinander bekommt. Wollen wir uns morgen zum Minigolf treffen? Marc und ich wollten eh zusammen gehen und zu viert macht das doch gleich mehr Spaß. Du hast damit doch kein Problem, Schatz?"
"Nein. Die beiden sind total sympathisch und neue Freunde können nie schaden"
"Ich habe morgen Zeit und du, Em?"
"Ich müsste Zeit haben. Wäre es schlimm, wenn meine Schwester mitkommen würde? Denn entweder bekommt sie heute Abend am beim Sonnenuntergang eine Liebeserklärung oder er sagt, dass er sie total bescheuert findet und dann müsste ich sie morgen ablenken..."
"Ich fände es nicht schlimm. Wie heißen denn deine Schwester und der Junge, der sie heute Abend treffen will? Denn mein Bruder möchte ein Mädchen heute Abend beim Sonnenuntergang fragen, ob sie zusammen seien wollen...", sagte Marc.
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Kartenhaus
Ficção Adolescente'Das Leben gleicht einem Kartenhaus. Man baut man es sich mühsam auf, wenn man ganz oben ist zittert man, dass es ja nicht zusammen fällt. Doch dann geschieht etwas und BOOM die Karten falllen in sich zusammen...' Emmas Leben ist genau wie so ein Ka...