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„T-t-tae-min?" Stotterte ich langsam heraus während ich meine Augen öffnete.
Er lag schon wieder nicht neben mir. Wo ist er jetzt wieder?
Diesmal versuchte ich das ruhiger anzugehen und sah mich erstmal nur um.
Sein Handy lag da was mich aufatmen ließ.
Aus der Küche war ein lautes Lachen zu hören. Meine Mutter.
Immerhin geht es ihr besser was mich sehr freut. Der Rest meiner Verwandtschaft schien auch bei ihr zu sein also wollte ich lieber nicht zu ihnen.
Ich starrte noch etwas Richtung Tür bis ich Schritte in der Nähe meines Zimmers hörte.
Schnell vergrub ich mein Gesicht in der Bettdecke.
Ein leichtes Schmunzeln war zuhören.
Vorsichtig hob ich meinen Kopf wieder hervor und sah einen halb nackten Taemin.
Er hatte nur ein Handtuch um die Hüfte, mehr nicht.
„Kann ich mir was leihen?"
„Klar, was brauchst du?"
„Naja fast alles, ich habe garnichts mitgenommen."
Ich nickte und stand langsam auf.
Ich hatte nur ein T-Shirt an was ich jetzt bereute weil mein Fenster die ganze Zeit offen war.
„Also.." brachte ich hervor und öffnete die Kleiderschrank Türen.
„Such mir was aus" sagte er Lächelnd während er sich aufs Bett setzte.
Ich nahm einen meiner Lieblings Hoodies heraus. Er war komplett Dunkelgrau. Dann nahm ich noch eine schwarze Jogginghose und ein paar Socken.
Zufrieden mit meiner Auswahl ging ich wieder zum Bett stellte mich vor ihn und reichte ihm die Klamotten hin.
Er nahm sie mit einer Hand aber bevor ich meinen Arm dann zurückziehen konnte hielt er diesen Fest.
„Las los" sagte ich mürrisch.
Es war nicht der linke Arm wo ich Versucht hatte mich umzubringen, er hatte den zerritzten Arm. Er sah lange drauf und strich ab und zu mal über ein paar der Narben.
„Wieso macht man das?"
Dabei hob er seinen Kopf wieder und sah mit seinen Augen mitleidig zu mir hoch.
„Es hilft, zwar nicht sehr lange aber es hilft irgendwie."
„Aber dann bleiben doch extrem viele Narben."
„Ja... das ist halt der Preis. Ist aber besser als das alles zu ertragen."
„Och Kai."
Dabei zog er mich am Arm runter zu sich, so dass ich jetzt fast bei ihm auf dem Schoß saß.
„Du hast nie sehr viel liebe geschenkt bekommen oder?"
„Hm.. wie meinst du das?"
„Du wurdest nie einfach so in den Arm genommen oder? Nur wenn es einen Grund gab, hab ich recht?"
„Ja.."gab ich leise von mir, irgendwie war es mir ziemlich peinlich.
Im nächsten Moment spürte ich schon Tae's warme Haut an meinen Armen. Er hat mich mal wieder in den Arm genommen, es gefiel mir aber dennoch war es komisch.

„Gehts?" Fragte  ich als Taemin gerade meine Klamotten angezogen hatte.
„Ja passt."
Dann kam er wieder in den Raum gestolpert und grinste mich an.
„Komm wir gehen jetzt was essen."
„Ich will nicht."
„Doch komm jetzt. Du weißt dass du keine Chance hast" dabei zog er verspielt seine Augenbraue hoch.
„Jaja ich weiß... warte ich ziehe mir noch was mir langen Ärmeln an."
Gesagt getan.
„Komm mit."
„Ich traue mich aber nicht..."
„Du musst nicht reden nur es ist unhöflich wenn wir die ganze Zeit im Zimmer sind."
Er packte meine Hand die ich automatisch auch umschloss und stolperte langsam hinter ihm her.
Meine Mutter lächelte Freudig zu uns.

Am Tisch gab es nur ein Problem. Es waren zwar noch 2 Stühle Frei aber sie waren weit auseinander. Ich will aber neben ihm sitzen.
Taemin schubste mich leicht auf den Platz neben meiner Mutter.
Dann ging er um den Tisch herum nahm von da den Stuhl und trug ihn durch den halben Raum. Was natürlich Aufmerksamkeit erregte.
„Willst du uns deinen uneingeladenen Freund nicht vorstellen?" Fragte mein Vater mit einem unechten lächeln.
Taemin stellte den Stuhl neben mir ab.
„Ich bin Lee Tae Min, ich bin ein Freund von Jongin. Freut mich sie alle kennenzulernen."
Danach verbeugte er sich standesgemäß und setzte sich dann neben mich.
„Und wieso sind sie dann Mitten in der Nacht gekommen?" Mischte sich meine Tante ein.
„Darf ich das sagen?" Flüsterte Taemin mir leise ins Ohr.
Vorsichtig nickte ich wobei ich dann unter'm Tisch nach seiner Hand Griff.
Er lächelte kurz und dann begann er auch schon zu reden.
„Ich bin erst so spät gekommen weil ich nicht eingeladen wurde. Allerdings wollte ich unbedingt zu Jongin damit er sich nicht wieder was antut."
„Und wo warst du dann bei seinem Selbstmord Versuch?" Fragte sie schon fast zickig weiter.
„Ich war da. Ich habe den Krankenwagen gerufen und ihn fast jeden Tag in der Klinik besucht. Wo waren sie?" Schmiss er dann noch Kritisch die Frage hinterher.
Ein kleines Lächeln entschlich mir weil meine Tante direkt nach seiner Antwort ruhig wurde.
Er lächelte leicht in meine Richtung und drückte meine Hand.

„Wer hat Hunger?" Unterbrach meine Mutter die Stille und die komischen Blicke die auf uns lagen.
„Wie kannst du sowas dulden?"flüsterte meine Tante meine Mutter zu allerdings schien jeder die Frage gehört zu haben.
„Ich mag ihn." Sagte sie kühl lächelte Kurz zu uns und began dann den Kuchen zu schneiden.

Love. Life and Pain || ExoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt