Love. Life and Pain || Exo

20

Meine Nacht war nicht wirklich lang. Die meiste Zeit habe ich mir Gedanken wegen all dem was mir Taemin gesagt hat gemacht.
Ich verstand wieso Taemin das für sich machte. Aber er hat es so rüber gebracht als ob es auch wegen mir ist. Wahrscheinlich eh nur Einbildung. Aber irgendwie freute ich mich schon drauf wenn er wieder kommt.
Wieso auch immer. Vielleicht lag es auch dran das er mich nicht für komplett verrückt hielt.
Er hatte nicht diesen Blick. Nicht so wie Kyungsoo und Misaki. Sie gucken mich immer so traurig an, auch wenn sie fröhlich sind.
Taemin hat das nicht.

„Guten Morgen, Kai."
„Morgen "nuschelte ich leise als meine Psychologin ins Zimmer kam.
„Ich habe mir gedacht vielleicht sollten wir hier reden, vielleicht fühlst du dich ja hier wohler.
„Ich will trotzdem nicht so gerne reden."
„Über was willst du denn reden?"
„Kyungsoo."
„Wer ist das?"
„Mein Freund."
„Achso. Was willst du denn über ihn reden?"
„Ich will nicht über ihn reden ich will über etwas reden was mit ihm zu tun hat."
(.....)
„...Und deswegen weiß ich halt nicht so genau was ich jetzt machen soll."

Ich hatte ihr erzählt dass sich jemand wegen ihm umgebracht hatte und ich habe zugleich meine Angst geäußert dass mir das auch passieren könnte.

„Hast du den noch einen anderen Freund dem du vertraust?"
„Nein eigentlich nicht."
„Und was ist mit dem der gestern hier war? Mit ihm scheint es ja so als ob du mit ihm reden wolltest. Eigentlich musste er gehen aber es ist immer gut wenn du mit jemandem redest."
„Ja keine Ahnung das ist kompliziert."
„Okay. Möchtest du das er sich nicht mehr besuchen kommt?"
„Doch doch ich will weiterhin mit ihm reden. Auch wenn wir keine Freunde sind."
„Okay... wenn ihr wollt könnt ihr später auch auf dem Gelände hier rum laufen. Natürlich musst du aber weiter den GPS Empfänger bei dir behalten."
Ich nickte schnell in der Hoffnung dass sie mich dann jetzt in Ruhe lassen würde. Dem war aber nicht so, sie fragte noch mehr über Kyungsoo und über Taemin.

Endlich wurde ich von einem Klopfen erlöst. Taemin kam vorsichtig in den Raum getapst.
„Ah du bist also Kyungsoo?!"
„N-Nein... ich bin Taemin."
„Achso entschuldigen. Du weißt aber nicht ob Kyungsoo vielleicht mal vorbei kommt oder?"
„Nein."
„Okay, ich gehe dann jetzt auch damit ihr in Ruhe reden könnt."

Als die Ärztin aus dem Zimmer war schwieg er immernoch.
Ich hatte ihn noch Garnicht so betrachtet aber ich bemerkte direkt das seine Augen angeschwollen waren.
„Was hast du gemacht?"
„Hm.. was meinst du?"
„Deine Augen sind ziemlich angeschwollen."
„Achso... hm .. ja... Also... könnte sein dass gestern Erinnerungen geweckt wurden und so...."
„Willst du drüber reden?"
„Nein.

K-kannst du mich vielleicht aber nochmal in den Arm nehmen?" Sagte er dann nach einer kleinen Pause.
„Klar."
Und schon drückte ich ihn an mich so fest ich konnte.
„Kann es sein das du nicht geschlafen hast?"
„Ja... wieso?"
„Du hast extreme Augenringe. Willst du jetzt etwas schlafen?"
„N-nein. Dann ist Dir langweilig und so."
„Ich konnte auch nicht schlafen..."
„O-okay.."
Vielleicht sollte ich gehen."
„NEIN bleib hier..."
„Wieso?"
„I-ich brauche dich."
„Wozu?" Fragte er Schließlich verunsichert.
„Naja keine Ahnung aber es ist irgendwie so.
Wieso konntest du eigentlich nicht Schlafen?"
„Ich hatte die ganze Zeit das Bild von dir vor Augen. Das Bild wie du halb tot auf dem Boden lagst und in Strömen Bluttest.
...
Ich wollte mich auch noch entschuldigen... habe ziemlich auf dich eingeschlagen."
„Wieso überhaupt?"
„Habe dich in dem Moment als Woo gesehen ... ich sah es als Chance ihn doch irgendwie zu retten."
„Achso. Wie hast du das eigentlich gemerkt?"
„Naja ich wusste ja schon das du dich ritzt aber ich habe auch gemerkt wie du mal an meinem Schrank warst und nach rasieren gesucht hast. Die Tüte lag anders. Ich wusste aber nicht was ich tun sollte ..  dann hätte ich dich automatisch an mich ran gelassen und genau das will ich ja nicht....auch wenn ich das momentan mache. Aufjedenfall war ich noch wach weil ich unter der Bettdecke mit einer Freundin geschrieben habe. Dann habe ich erstmal gewartet und als dann nichts mehr zu hören war bekam ich Panik und bin ins Badezimmer gestürmt.
Ich hätte mir selbst niemals verziehen wenn du auch noch gestorben wärst während ich geschlafen habe."

Nach langem bedrückenden schweigen drückte Taemin mich dann leicht weg und stand auf.
„Du kommst bald wahrscheinlich nachhause nh. Versprich mir dass du dir dort dann auch nichts antust, auch kein Ritzen. Und wenn was ist schreib mir sofort."
Dann gab er mir einen Zettel verabschiedete sich und ging einfach wieder... vielleicht war ihm das ja auch wieder zuviel darüber zu reden.