13

2.6K 179 2
                                    

"Luke?", fragte jemand und klatschte mir auf meine Wangen. Ich murrte und schlug die Hand weg. "Was?!", keifte ich und öffnete meine Augen. Chris schaute mich mit traurigen Augen an. "Du musst wieder zurück.", sagte er leise und ging von mir weg. Ich erhob mich leicht und sah meine zwei Lieblingsfreunde... nicht. "Na komm Hundie!", lachte der Eine und zog mich vom Sofa. Ich knurrte, ließ mich aber mal wieder mit schleifen.

Kurz darauf waren wir in einem großen Raum. Keiner außer dem Rat der Ältesten, dem Alpha und dem Beta, mir und meinen zwei Wächtern war anwesend. "Lucas, du weißt ja warum du hier bist. Der Rat der Ältesten hat abgestimmt." Die Stimme des Alphas ließ mich aufblicken. "Wir werden dich nicht mehr in die Zelle stecken. Du bist ab heute ein freier Mann. Dir wird also heute dein Halsband abgemacht!", sagte der Alpha und nickte einem meiner zwei Wächter zu, welcher mein "Halsband" entfernte. "Du kannst ab heute machen was du willst. Du darfst nur nie wieder dieses Territorium betreten. Lucas, hiermit verbanne ich dich aus diesem Rudel!", befahl der Alpha. Ungläubig schaute ich ihn. "Na komm. Du bist hier nicht mehr erwünscht!" Ich wurde an meinen Armen weg gezerrt und aus meiner Starre gerissen.

Draußen stand das gesamte Rudel und wartete was mit mir passiert. Stumm starrte ich den Boden vor meinen Füßen an und lief an den Menschen vorbei. Die zwei Typen folgten mir.

"Ist er frei?"

"Wohin gehen sie?"

"Wurde er verbannt?"

Ein tuscheln ging durch das Rudel, aber ich ignorierte es und lief weiter in den Wald hinein.

An der Grenze blieb ich stehen und schaute meine zwei Wächter an. "War ne schöne Zeit bei euch. Vielleicht sieht man sich wieder!", lachte ich, wodurch mich die Zwei wütend anschauten. Ich drehte den Beiden den Rücken zu und trat an die Grenze. Ich atmete noch einmal tief durch und setzte ein Fuß über die Grenze. Sofort fing mein ganzer Körper an zu schmerzen und Blaze schrie nach seinem Mate, aber ich zwang meinen Körper über die Grenzen. Als ich draußen war blieb ich kurz stehen, lief aber weiter. 

Wir sind frei

Ja das sind wir. Ich lächelte und verwandelte mich endlich wieder in einen Wolf. Aber anstatt dem silbernen Fell blickte ich auf schwarze Pfoten. Ich spürte die Energie und die Kraft durch meinen Körper fließen und grinste in Gedanken.

Niemand wird uns besiegen

Ich fing an zu rennen und folgte meinen Instinkten. An meiner Seite, mein bester Feind.

Nach mehreren Stunden sah ich eine Stadt in der Ferne. Ich beschleunigte und blieb erst am Rand des Waldes stehen. Mein Blick schweifte über die beleuchtete ruhige Stadt. Als ich sicher war, dass niemand in der Nähe war, ging ich auf die Stadt zu und lief die leeren Straßen entlang. Ab und zu schnüffelte ich in der Luft, auf der Suche nach etwas zu essen.

"Was macht ein Wolf so allein in einer Stadt?" Eine Stimme ließ mich herum fahren. Ich schaute die Person vor mir an und knurrte. "Ich an deiner Stelle würde hier nicht in Wolfsgestalt herum laufen." Ich verdrehte die Augen. "Na komm. Du siehst aus, als würdest du hungrig sein!", sagte die Person. Sie winkte mir zu und lächelte mir aufmunternd zu. Ich ging zu der Person und folgte ihr die Straßen entlang, bis sie vor einem Hochhaus stehen blieb. Sie schloss die Tür auf und hielt sie für mich auf. "Geh schon mal in den 7. Stock!", sagte sie, als ich im Treppenhaus stand. "Aber pass auf!", warnte sie. Ich nickte und lief die Treppen bis in den 7. Stock hoch. Dort setzte ich mich auf den Boden und wartete auf sie. Kurz darauf kam sie mit ein paar Briefen in den Hand wieder. Sie öffnete ihre Wohnungstür und ließ mich in ihre Wohnung. "Ich hol dir ein paar Sachen. Ich hoffe, dass sie dir passen." Damit verschwand sie in einem Zimmer. 

"Hier!" Sie schmiss mir ein paar Klamotten vor die Pfoten und verließ wieder das Zimmer. "Ich mach dir was zu essen. Ich hoffe du magst Pizza. Ach was red ich da, jeder mag Pizza!", lachte sie. Ich verwandelte mich zurück in einen Menschen und schaute mir die Klamotten an. Eine normale Boxershorts, eine Jogginghose und ein Shirt. Woher sie wohl Männerklamotten hat? Ich zuckte mit den Schultern und zog mir die Klamotten an. "Wie heißt du eigentlich?", fragte sie, als sie wieder im Wohnzimmer stand. "Lucas. Du?" "Sunnylou. Ich weiß komischer Namen. Ich weiß nicht wie meine Eltern darauf gekommen sind. Aber du kannst mich ruhig Lou nennen. So nennen mich alle meine Freunde!", lächelte sie und setzte sich auf das Sofa, während ich wie ein Dummer im Zimmer stand. "Na komm. Ich beiß nicht!" Sie klopfte neben sich auf das große Sofa. 

"Also was macht ein Wolf wie du in dieser Stadt?", fragte sie, als ich neben ihr auf dem Sofa saß. "Die Freiheit genießen, nachdem ich aus einem Rudel geschmissen wurde.", antwortete ich. "Ouh hört sich nicht toll an. Was hast du getan, dass du aus dem Rudel geschmissen wurdest?" "Ich hab anscheinend den Sohn des Betas getötet. Durfte dann erst einmal ne Zeit in einer Zelle sitzen, bis der Rat beschlossen hat, dass ich gehen soll. Naja ist mir egal. Ich wollte eh nie in dem Rudel bleiben. Ich war da nur wegen meinem Mate, aber der geht mir jetzt auch am Arsch vorbei.", sagte ich. "Mein Bruder und ich sind freiwillig aus dem Rudel getreten. Mein Bruder, weil er nicht der nächste Alpha werden wollte und ich, weil ich meinem Bruder beistehe.", kam es von Lou. "Wer braucht schon ein Rudel!" "Genau!" Wir schaute uns an und fingen an zu lachen. Ich mochte dieses Mädchen. Sie war wie ein Funke in meiner dunklen Welt.

"Sag mal, woher hast du eigentlich Männerklamotten?", fragte ich Lou, als wir ihre Pizza aßen. "Die sind von meinem große Bruder. Er lebt mit mir zusammen hier, aber er ist gerade im Jack's arbeiten. Ich war, bevor ich dich getroffen hab, bei ihm in der Bar.", antwortete sie mir. "Und dein Bruder hat nichts dagegen, dass ich seine Sachen trage?" "Nö." Lou grinste mich an und aß weiter ihr Stück auf.

"Ich hoffe, dir reicht das Sofa." "Ich hab schon auf schlimmeren Sachen gepennt!", kam es von mir. "Na dann. Gute Nacht!", lächelte Lou und ging aus dem Wohnzimmer. Ich schaltete das Licht aus und legte mich auf das Sofa. Ich hatte nicht gedacht, dass ich so schnell jemand fand, der mich verstand. Ich hatte das Gefühl, dass Lou genauso war wie ich.

run wolf run (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt