Angelica pov.
"Was ist hier los?!", rief ich hektisch, als ich laute Geräusche wahrnahm. Ich war aus dem Zimmer gerannt, die Dolche an meiner Hose befestigt und versteckt durch ein langes Shirt. "Dämonen!", rief Hodge mir zu und rannte auch schon in die besagte Richtung in der der Krach stattfand, ich in die Entgegengesetzte.Passend zum heutigen Abend hatte es tatsächlich angefangen zu donnern, ein Gewitter hatte sich oberhalb Brooklyns ausgebreitet, der Himmel war dunkler als sonst und man spürte förmlich die Anspannung in der Luft. Eine Weile blieb ich noch an einem Fenster stehen, bevor ich mich zusammenriss. "Max?", rief ich laut. "Max?" Ich ging zu seinem Zimmer, doch es war leer. War er etwa doch nicht hier heute Abend? Eine kleine Hoffnung entfachte sich in mir, doch diese Flamme wurde auch gleich wieder erstickt, als ich seine Stimme hinter mir hörte. "Angelica?"
Unbewusst begann ich nervös mit meinen Fingern zu spielen. "Hättest du Lust, etwas zu tun, was uns ablenkt, von alle dem, was draussen so passiert?", murmelte ich leise. Er sah mich grinsend an. "Ich habe hunger.", murmelte er, was mich aus Anspannung zum Auflachen brachte. "Wann hast du schonmal nicht hunger, komm, ich mache dir etwas.", lächelte ich leicht und machte mich auf den Weg in die Küche, er folgte mir. Ich schindete Zeit, das war mir bewusst, meine Angst davor, ihn zu töten, schindete Zeit. "Wo sind denn eigentlich alle anderen?", fragte er mich plötzlich. Ich riss mich wieder zusammen. "Dämonenjagd, haben sie das dir nicht gesagt?" "Klar, aber wo sind die anderen, die nicht auf der Jagd sind?", fragte er nach. "Dämonen... sie sind vor dem Institut.", flüsterte ich und spürte gleich darauf, wie Max seine Hand in meine legte und sich festklammerte. Wenn er Angst hatte, brauchte er einen Halt, hatte Alec gesagt. "Setz dich.", flüsterte ich leicht, was er dann auch tat. "Hast du Angst?", flüsterte ich leise und sah in den Kühlschrank. Ich griff nach dem erstbesten und entschied Pancakes zu machen. "Shadowhunter haben keine Angst.", sprach Max und ich entschied mich, es dabei zu lassen. Zitternd griff ich nach der Milch und versuchte eine Schüssel damit zu füllen, doch meine Nerven waren auf Hochspannung und so kippte ich sie um, zu allem Übel begann auch noch das Licht zu spinnen, bis es schliesslich ganz erlosch. Schnell, versuchte ich die Milch auf dem Boden aufzuwischen, doch wieder war da diese Anspannung, die mich daran hinderte, irgendetwas richtig zu tun. "Angelica? Alles okay?", flüsterte er besorgt. "Klar.", schluchzte ich leicht, hielt dann jedoch inne und schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Nein, nichts ist in Ordnung!", flüsterte ich und stand auf, um gleich darauf meine Dolche zu ziehen. "Ich..." Er blickte auf die Dolche, leicht verwirrt, leicht ängstlich und machte einen Schritt zurück. "Es tut mir leid, Max, aber... du wirst diese Nacht nicht überleben." Meine Augen nahmen die Farbe der tiefsten Schwärze an, Max stolperte rückwärts, versuchte jedoch nicht wegzurennen, er wusste, er würde gegen die Geschwindigkeit eines Dämons keine Chance haben. "Angie?", flüsterte er fassungslos. Er nannte mich Angie... wie Alec es immer tat. "Ich versteh das nicht...", wimmerte er leise und machte nochmals zwei Schritte zurück, ich ging ihm nach. "Das einzige, was du wissen musst ist, dass Valentine dich tot sehen will und ich diesen Auftrag ausführen werde.", versuchte ich stark zu sagen, was jedoch weniger gut gelang. Mein Blick fiel auf seine Hände, die er zitternd hinter seinem Rücken versteckt gehalten hatte, sie jedoch jetzt hervor nahm. Golden, klein, mit Runen geschmückt, der Dolch. Seine Finger waren fest um den Griff des Dolches geschlossen, nicht, um mich damit zu verletzen, sondern als Halt, sein Halt. "Angie..." Es änderte sich, für einen kleinen Moment war der kleine Junge vor mir nicht mehr Max, sondern Alec. Max glich ihm so unglaublich, seine Haare, seine Augen, seine Lippen. Der kleine Dolch hatte er von Alec bekommen, für Momente, in denen Max sich fürchtete, so ein Moment war jetzt da. "Wenn du älter bist, wirst du verstehen, dass ein Kuss alles andere als widerlich ist...", hatte Alec gesagt, wenn er älter werden würde... "Ich war ein Angsthase... Max ist tougher, er wird einmal ein grosser Shadowhunter."...."Bei wem wäre es am schlimmsten, würdest du ihn verlieren?", hatte ich gefragt. "Ich kann es dir nicht sagen... Max... er wäre zu jung und zu unschuldig, um zu sterben... dich könnte ich auch nicht verlieren." Würde ich Max jetzt töten, wäre alles vorbei. Er würde nicht älter werden, nie ein Mädchen küssen, nie ein grosser Shadowhunter werden, Alec würde ihn und mich verlieren.
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I'll be good (Alec Lightwood)
FanfictionAls Halb-Dämon erledigte Angelica einige Aufgaben für Valentine, nur diesmal lautete der Auftrag: 1.Treffe die Shadowhunter 2. Erschleiche dir ihr Vertrauen 3. Erschleiche dir Alecs Vertrauen, denn wenn man Jace' Parabatai kontrolliert, kontrolliert...