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"Ich sehe noch keine Fortschritte." "Das ist vielleicht so, weil es noch keine gibt.", knurrte ich Valentine an. "Und wieso ist das so?" Das war doch nicht sein Ernst, ich war gerade mal zwei Tage bei ihnen. "Sag mir bitte, wie ich innerhalb von zwei Tagen in ihr Institut gelangen soll und dabei so viel Vertrauen von ihnen bekomme, dass sie mir über den Kelch der Engel etwas erzählen!", blaffte ich zurück. "Pass auf, liebe Angelica, so redest du nicht mit mir.", gab er ganz ruhig zurück, was viel unheimlicher war, als wenn er geschrien hätte. Er ging um mich herum und für eine Weile schwieg er. "Jonathan hat mir da etwas erzählt..." Oh nein, immer wenn Jonathan mit ins Spiel kam, war es nicht gut. "Was hat dieser Bastard erzäh..." "Er hat gesagt du hättest dich ein wenig zu sehr von Alexander ablenken lassen. Stimmt das?" "Natürlich nicht.", gab ich leise von mir. Er kam näher an mich heran. "Ich glaube dir, Angelica, aber trotzdem, denke einfach immer daran, dass er solche Wesen wie dich tötet, er jagt sie und rammt ihnen ohne Mitleid ein Pfeil in den Kopf, was denkst du, wird er mit dir machen, wenn er erfährt, was du bist, denkst du er wird auch nur eine Sekunde zögern, bevor er dir einen Dolch ins Herzen stösst?" Ja... "Nein.", flüsterte ich leise. "Ganz genau. Also lenk dich nicht ab, meine Kleine und verschaffe mir die Information, die ich benötige!" Die letzten Worte schrie er, was mich unweigerlich zusammenzucken liess. "Ich bin dran!", knurrte ich unter zusammengekniffenen Zähnen. "Ach wirklich? Davon merke ich nämlich gar nichts!" "Gib du dich doch mal als ein verfluchtes Mundiemädchen aus und erschleiche deren Vertrauen, es sind Shadowhunter, sie sind nicht leichtgläubig, was würden sie wohl tun, würde ich jetzt sofort nach dem Kelch der Engel fragen?!", schrie ich wütend. Zuerst funkelte er mich wütend an, dann wechselte sein Gesichtsausdruck. "Na gut, dann hol dir jetzt ihr Vertrauen! Egal, was du auch dafür tun musst, tue es, hol dir ihr Vertrauen, damit du es irgendwann zerschmettern kannst, hol dir ihre Freundschaft, damit du sie irgendwann verraten kannst, hole dir sein Herz, damit du es irgendwann in deinen kleinen, starken Dämonenhänden zerquetschen kannst!", rief er, ich nickte leicht. "Gut, dann geh jetzt."

Ich stopfte die unterschiedlichsten Klamotten in eine Tasche, zwei kleine Messer und alles, was ich sonst noch so benötigte, bevor ich das Zimmer auch schon wieder verliess.

"Und? Hat dich Vater angeschrien?", kam ein grinsender Jonathan auf mich zu. "Du musstest ihm ja das mit Alec erzählen!", knurrte ich. "Ich habe nur die Wahrheit gesagt." "Jonathan, ich schwöre dir, irgendwann, wenn ich die Gelegenheit dazu haben, werde ich dich töten!", fauchte ich und verliess das Gebäude.

"Siehst du, nichts passiert, deine Sorgen waren vollkommen unnötig.", grinste ich leicht, nachdem ich Alec gesehen hatte. "Jetzt nicht, Angie.", sprach er und lief auch schon weg. Wow, er hatte wirklich gute Laune. "Was ist denn los?", rief ich ihm nach, doch da hörte ich auch schon Jace' Stimme hinter mir. "Dämonenjagd, wir gehen einpaar Dämonen töten, da ist er immer so angespannt, hat nichts mit dir zu tun." "Okay... kann ich mitkommen?" "Nein!", rief Alecs Stimme von weiter vorne. "Schon gut, du musst nicht freundlich mit mir reden oder so!", blaffte ich zurück. "Nimm es ihm nicht übel, er hatte zuvor einen kleinen Streit mit Maryse." Seiner Mutter? "Wer ist denn Maryse?" "Seine Mutter." "Würde mir nie einfallen wütend auf ihn zu sein.", murmelte ich sarkastisch und lief auch schon um den nächsten Ecken. "Jetzt nicht, Angie...", machte ich ihn nach. "Als würde ich auf ihn hören.", knurrte ich und holte die beiden Dolche aus meiner Tasche. Wenn sie auf Dämonenjagd gingen, würde ich ihnen folgen, ich hatte schon lange keinen Spass mehr gehabt.

Alec pov.
"Was hat denn Maryse gesagt, dass du so schlecht gelaunt bist?", fragte mich Jace schliesslich, nachdem Angie wütend abgezogen war. "Ich bin nicht schlecht gelaunt." "Nein, natürlich nicht.", sprach er sarkastisch. "Also?" "Sie hat gesagt, wie unverantwortlich es doch wäre, eine Mundie in unser Institut zu lassen, bla bla bla, das typische Zeug eben." "Hat sie gesagt, Angie müsste gehen?" "Nein, selbst wenn, wir haben sie in diese Scheisse reingebracht, das bedeutet, dass wir sie jetzt bestimmt nicht vor die Tür setzen." "Du weisst aber schon, dass es so nicht weitergehen kann, oder? Was willst du weiter mit ihr tun? Sie für immer im Institut leben lassen?" Ich wusste es nicht, es war alles zu kompliziert, zum einen verwirrte sie mich, ich war mir noch immer nicht sicher, ob ich ihr nun vertrauen konnte oder nicht und ein grosser Teil von mir wollte es. Zum anderen wusste ich nicht, wie es weitergehen sollte, wenn sie eine Mundie war, konnten wir sie doch nicht für immer in diesem Institut lassen, aber draussen wäre sie immer in Gefahr, zuvor, als sie sagte, sie würde alleine nach draussen gehen, war ich kurz davor gewesen, es ihr zu verbieten oder ihr zu folgen und ich hätte es wahrscheinlich auch getan, hätte meine Mutter nicht ein Gespräch mit mir gewollt. Sie durfte nicht verletzt werden.

I'll be good (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt