39

3.8K 163 8
                                    

Angelica pov.
"Ich will reden." "Du willst reden? Ich dachte du bräuchtest noch Zeit, um eine Entscheidung zu fällen, ob du mich nun wegschicken willst oder nicht.", murmelte ich und ja, eventuell war ich ganz wenig angepisst. Ich betrachtete ein wenig länger die Sterne am Himmel und blendete Alec aus. "Ich brauchte mehr Zeit, jetzt nicht mehr.", sprach er ruhig und setzte sich neben mich. Nach einer Weile seufzte ich auf. "Woher wusstest du, dass ich auf dem Dach bin?" "Ich bin dir gefolgt.", antwortete er vollkommen normal. "Gefolgt... gut zu wissen." "Ich dachte du willst auch reden.", flüsterte er plötzlich. "Das will ich auch... schon heute Morgen, schon gestern, schon die ganze Zeit. Aber ich kenne dich, Alec, du wirst nicht reden... nicht wirklich, du wirst... alles in dich hineinfressen und nur das nötigste sagen, weil du einfach nicht anders kannst. Und ich will nur mit dir reden, wenn du auch wirklich sprichst!", murmelte ich und schloss meine Augen. Ich merkte, wie er sich aufrappelte und wenige Minuten später roch ich einen beissenden Geruch. "Du schaffst es tatsächlich nur mit mir zu reden, wenn du betrunken bist?", lachte ich leicht verletzt auf und sah auf den Flachmann in seiner Hand. "Nein... reden kann ich mit dir immer, aber richtig reden, so wie du es willst... das geht nur mit diesem göttlichen Getränk." Ich hätte ihn niemals als jemand eingeschätzt, der Alkohol mochte... war er nicht viel zu vernünftig dafür? "Na dann...", murmelte ich und nahm ihm die Flasche aus der Hand, um selbst daraus zu trinken. "Dann benötige ich es auch.", flüsterte ich.

"Na gut, wir sind beide angetrunken und alleine... also fange ich einfach mal an.", flüsterte ich. "Du... du nennst mich nicht mehr Angie... nur Angelica." Er blickte leicht verwirrt zu mir. "... das zeigt mir, wie sehr ich dich verletzt habe, aber ich will es genau wissen... ich will es von dir hören und ich will auch von dir hören, was ich tun kann, um es wieder gut zu machen.", flüsterte ich und wartete ab auf seine Antwort. "Ich... ich habe keine Ahnung, was ich dir sagen soll." "Das, was gerade in dir vorgeht." Nach einer Pause antwortete er schliesslich. "Jace hat gesagt... das du kein seelenloses Wesen bist... sondern nichts schlimmeres als ein Schattenwesen... ich bin mir aber nicht sicher und selbst wenn... ich mochte Schattenwesen noch nie sonderlich..." Na gut... das war wenigstens ehrlich... leider auch sehr direkt und hart. "Wie konntest du so lange etwas spielen? Wie konnte ich es nicht merken?" "Ich habe dir doch gesagt, dass alles, was mit meinen Gefühlen für dich nicht gespielt war!", gab ich zurück. "Aber wie konntest du mir dann nicht sagen, dass du für Valentine arbeitest? Wieso hast du weiter für ihn Aufträge ausgeführt?" "Erinnerst du dich noch an den Tag, als ihr auf Dämonenjagd wart? Ich habe euch verfolgt... Alec... du konntest eine Kopie von mir einfach so töten, ohne mit der Wimper zu zucken... ich bin ein Halbdämon, ich war mir sicher du würdest mit mir sofort das Selbe tun, wenn du es herausfindest.", flüsterte ich leise. "Und wieso hast du es vor ein paar Tagen zugegeben?" "Das weisst du bereits." "Nein, ich verstehe es nicht, Angelica!" "Gott, Alec, wieso wohl, weil ich dich liebe, was glaubst du denn, ich konnte dich nicht länger anlügen, okay?!" Ich drehte mich weg von ihm auf die Seite. Wenige Zeit später spürte ich jedoch seine Hand an meiner Taille. "Ich... als du heute mit Jace gekämpft hast... als du dann gegangen bist... ich hätte ihn beinahe geschlagen, Angelica... ich hatte so eine Wut auf ihn, einfach nur, weil er so mit dir umgegangen ist... du hast mich verletzt, aber mir ist auch bewusst geworden, dass... ich dich nicht einfach vergessen kann, selbst wenn ich dich wegschicken würde, ich bin abhängig von dir und das gefällt mir nicht, überhaupt nicht, ich will nicht abhängig von jemandem sein, aber als du heute mit Jace gekämpft und ihn besiegt hast, wurde mir noch etwas anderes bewusst. Als ich glaubte, du wärst eine Mundie, habe ich mir immer Sorgen um dich gemacht, ich habe nicht gewusst, was in der Zukunft mit dir sein wird, denn eine Mundie hat keine Chance in unserer Welt zu überleben... ich habe die Tatsache, dass du Dämonenblut in dir hast immer bloss als Nachteil gesehen, doch beim Kampf bemerkte ich, dass es auch die Rettung sein könnte, für uns. Du bist ein Schattenwesen... ein Schattenwesen und ein Shadowhunter könnten theoretisch zusammen sein, du könntest uns theoretisch helfen... du könntest eine von uns sein... natürlich ohne die Runen und all das, aber du könntest mit uns kämpfen... du bist so stark und mutig..." "Moment mal... bedeutet das nun, dass du mir verzeihst?" "Das bedeutet... ich werde versuchen dir zu verzeihen und alles zu vergessen." Ein fröhliches Lächeln entfuhr mir, vermischt mit Tränen der Freude. "Das ist mehr, als ich erwartet hatte."

I'll be good (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt