Er traute seinen Ohren kaum. Das Turnier war eine Gräueltat. Der Magister schien nun gänzlich vom Wahnsinn getrieben, da er sogar seine eigenen Ideale verwirft. Auch wenn es für die anderen edlen Herren in dieser Stadt normal war Sklaven bis zum Tod gegeneinander Kämpfen zu lassen, hatte Nakoquo sich bisher dagegen ausgesprochen. Jetzt wo er es nicht mehr tat, machte es einen großen Unterschied für ihn, und einen noch größeren für Bershka. „Dieses Schwein." Knurrte sie neben ihm mit zusammengebissenen Zähnen. Sie hatte Asher nie von ihrer Vergangenheit erzählt aber es hatte ihn von Anfang an, Mühe gekostet sie zu diesem Auftrag zu überreden. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und er wollte schon etwas sagen, als eine weibliche Stimme über den Hof ertönte. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten zweifelte er an seinen Ohren. Das hatte sie nicht getan?! Asher fürchtete schon, ihre Forderung würde sie das Leben kosten aber das tat es nicht. Sie kam mit ihrer Dreistigkeit durch. Als Nakoquo zustimmte, entwich ein erleichtertes Ausatmen Ashers Kehle, er hatte bis dahin nicht einmal gemerkt, dass er den Atem angehalten hatte. „Sie wird mir sympathisch, die kleinen, sie hat Mumm, das muss man ihr lassen. Ich hoffe sie gewinnt" Ihr Zorn auf Nakoquo ließ für sie alles und jeden sympathisch erscheinen was oder wer sich gegen ihn stellte. Kahlan war die Einzige.
Ohne ein weiteres Wort drehte Bershka sich um und verließ den Balkon auf dem sie standen. „Wo willst du hin?" verlangte er von ihr zu erfahren, er hatte Angst sie würde etwas Dummes tun. Sie antwortete ihm nicht, also blieb ihm nichts anderes übrig als ihr nachzusetzten. Strammes Schrittes ging Bershka auf ihren Geldgeber zu. „Das war nicht verabredet." Beschwerte sie sich. Oft kam es vor, dass Asher froh war sie seine Freundin nennen zu können, denn als Feindin wollte er sie gewiss nicht haben. Die Art wie sie sich vor Nakoquo aufbaute verriet ihm, dass es ihr schwer fiel sich zurück zu halten. Ihre Stimme war nur ein abfälliges Knurren, als sie mit ihm sprach. „Pläne ändern sich." Sagte dieser schulterzuckend. Er schien sich der Bedrohung vor sich nicht bewusst. Asher sah, dass sie kurz davor war die Beherrschung zu verlieren und das durfte sie nicht. Möglichst galant zog er die Aufmerksamkeit auf sich, indem er das Wort ergriff und sich halb vor seine Gefährtin stellte. „Was sie sagen will ist, dass wir sehr überrascht waren als wir von euren Plänen hörten, verschwendet ihr mit diesem Turnier nicht einige Arbeitskräfte?" Er hörte die große Frau hinter sich schnauben, sie blieb aber ruhig. „Ich habe genug Sklaven die niedere Arbeiten für mich verrichten und sollte ich noch mehr brauchen, kann ich mir welche kaufen, die Münzen dazu habe ich, auf die paar kommt es also nicht an. Ich hoffe nur sie bieten meinen Zuschauern eine gute Show" Leichtfertig erklärte der Magister die Leben dieser Menschen als unwichtig und tut dies mit einer Handgeste ab. „Ihr!" zischt Bershka und wollte sich den Magister vornehmen. Als sie es versuchte, hob er die Hand und zeitgleich richteten alle Wachen ihre Armbrüste auf sie und setzten ihren Finger an den Abzug. Gerade noch rechtzeitig schaffte Asher es Bershka aufzuhalten, der Hass in ihren Augen ließ ihn frösteln. Was ist mit ihr geschehen? Er erkannt sie kaum wieder. Als Söldner hatten sie schon so viel Grausames gesehen und es war immer an ihr vorbeigegangen. Wieso dieses Mal nicht? Was war anders?
Er zog sie hinaus auf die Straße, in die nächste Gasse, dort drückte er sie gegen eine der Wände aus Sandstein und stellte sie zur Rede. „Was hast du dir dabei gedacht?" wollte er wissen. „Du sagst du willst das sie Gewinnt, wir können ihr nicht helfen wenn Nakoquo uns aus seinen Diensten entlässt." Rief er sie zur Vernunft, schürte aber nur ihren Zorn. Sie stieß ihn von sich. „Lass mich in Ruhe." Verlangte sie, doch so schnell wollte Asher sich nicht zufrieden geben. „Erst wenn du mir sagst was los ist. Ich sehe doch wie dich diese Kampfarenen-Geschichte quält." „Das geht dich nichts an." Knurrte sie ihn an. Sie hatten schon mehrere Auseinandersetzungen, aber diesmal war es etwas anderes. „Es geht mich sehr wohl etwas an. Du stehst neben dir Bershka und deine Taten können nicht nur dir zum Verhängnis werden sondern auch mir." Er senkte seine Stimme, er wollte sie nicht so anschreien. „Außerdem mache ich mir sorgen um dich." Gestand er ihr. Sie wussten was sie einander bedeuteten, sie war wie eine große Schwester für ihn, aber besonders sentimental waren sie nie, weshalb es ihn einige Überwindung kostete es laut auszusprechen. Die letzten Menschen denen er so etwas gesagt hatte waren seine Familie und die hatten ihn verstoßen. „Das musst du nicht." Erwiderte sie kalt, langsam verlor er die Geduld. „Verdammt Bershka! Jetzt rede doch endlich mit mir!" Auch ihre Geduld schien sich dem Ende zu zuneigen. „Ich war eine von ihnen." Offenbarte sie schließlich, ihn anschreiend. Überwältigt von Gefühlen und nicht wissend wohin mit ihrer Wut schlug sie zu. Er schaffte es ihr auszuweichen, doch er kannte sie zu gut um zu glauben sie würde sich von alleine beruhigen. Er musste sie dazu zwingen. Ihren nächsten Angriff, einen Tritt in den Magen, fing er ab und brachte sie so aus dem Gleichgewicht. „Beruhig dich!" brüllte er während er ihrem verzweifelten nächsten Schlag auswich und selbst zuschlug. Er traf ihren Kiefer und spürte augenblicklich den Schmerz in seiner Hand, er zog sich seinen ganzen Arm hoch, aber er war es gewohnt. Er hatte nicht stark genug geschlagen um sie wirklich zu verletzen, aber doch genug damit es ihn beiden wehtat. Bershka ließ sich gegen die Wand sacken und rutschte an ihr herunter, bis sie schließlich auf dem staubigen Boden saß und ihre langen muskulösen Beine von sich streckte. Vorsichtig, weil er nicht sicher war ob sie ihn erneut attackieren würde, setzte Asher sich neben sie. Sie tat es nicht, ihre Kräfte schienen sie verlassen zu haben. „Als Kind war ich eine Sklavin. Der Mann der mich besaß, hat mich dazu gezwungen in den Arenen zu kämpfen. Das Training war die Hölle." Erzählte sie ihm, Asher sagte nichts und hörte ihr einfach nur zu. „Da war dieser Junge." Schwelgte sie in Erinnerungen. „Er hat mir durchs Training geholfen, mir aufgeholfen, wenn ich vor Erschöpfung zusammengebrochen bin. In meinem ersten Kampf stand ich ihm dann gegenüber und plötzlich hieß es er oder ich. Ich wollte leben und er musste dafür sterben." Ihre Schuld lastete auf ihr, als würde sie eine ganze Kampfarena auf ihren Schultern tragen, doch mit einmal fiel sie von ihr ab und sie fühlte sich so leicht und erschöpft, sie war froh es endlich jemandem erzählt zu haben, froh es endlich Asher erzählt zu haben. Er griff an seine Seite und nestelte den Weinschlauch frei. Wortlos reichte er ihn seiner Gefährtin. Das war genau das was sie gebraucht hatte. Sie setzte an und leerte ihn in einem Satz, obwohl sie Bier bevorzugte genügte ihr im Moment das Brennen von Alkohol in ihrer Kehle. „Es tut mir Leid Bershka." Teilte er ihr aufrichtig mit. Sie sah ihm in die Augen, erwiderte nichts. Es ist alles gesagt worden. Sie warf den Schlauch beiseite und erhob sich wider aus dem Dreck. Erst jetzt nahm sie wieder den Lärm der belebten Straßen war, die sich in nicht allzu weiter Ferne befanden. Sie hörte das Tröten von Elefanten und die Stimmen der Menschen, die zu einem Gemurmel verschmolzen. „Was machst du jetzt?" fragte Asher sie als sie sich zum Gehen wendete. „Ich werde dafür sorgen, dass sie dieses Turnier gewinnt." Sagte sie nüchtern und ging weiter ohne sich umzudrehen, sie wusste er würde ihr folgen. „Du wirst mir helfen" Asher war sich nicht sicher ob es eine Frage oder eine Aussage war, aber ja das würde er.
___________________________
Na mit der Unterstützung kann Kahlan doch gar nicht verlieren, oder?
Und ob sie sich mit den Söldnern, die sie gefangen genommen haben, verstehen wird? Seid gespannt XDÜbrigens für die, die das Spiel nicht kennen das oben auf dem Bild sind Bershka und Asher und die Szene wo sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählt ist so ähnlich auch im Spiel, der Ruhm geht also nicht an mich. ^^
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Schreibt mir was ihr denkt und lasst bitte Votes da wenn ihr das Kapitel mögt
ich hoffe ihr hattet alle schöne Feiertage und seid bereit euch von diesem Jahr zu verabschieden ;)
-Liv
DU LIEST GERADE
Die Königin und die Söldnerin (pausiert)
FanfictionDie Fortsetztung von Der Erbe und der Bastard. Kahlan Reet hat den Norden und Westeros verlassen und ihr altes Leben hinter sich gelassen. In ihrem neuen Leben ist nicht mehr viel von der Bequemlichkeit und sie muss sich mit dem Schwert in der Hand...