Kahlan

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Als sie aufwachte war sie erneut allein. Sie lag in einem fremden Bett. Es war weich und edel. Es erinnerte sie an jenes in welchem sie in Winterfell geschlafen hatte. Vorsichtig richtete sie sich auf. Es kam ihr vor wie ein Déjà-vu als sie den mittlerweile vertrauten Schmerz in ihrer Schulter spürte. Diesmal jedoch war er erträglich. Als sie sich ganz aufgerichtet hatte fiel ein Umschlag von ihrer Stirn in ihren Schoß. Jemand musste sich um sie gekümmert haben. Sie atmete tief ein. Zwischen den ganzen fremden Gerüchen die auf sie einstürzte meinte sie auch etwas Vertrautes ausmachen zu können. Sie sah sich in dem fremden Gemach um. Die Decke an ihren Füßen war zerknittert, es sah aus als ob jemand dort gesessen hatte. Dieser jemand konnte noch nicht al zu lang fort sein. Ihr Blick glitt weiter durch den Raum. Auf einer Kommode entdeckte sie ihr Kleid. Es kam ihr vor als wäre es ewig er seit sie es hat anfertigen lassen und sie hatte es nur so selten getragen. Ohne zu zögern nahm sie es und zog es an. Es hing lockerer als zu vor. Sie betrachtete sich im Spiegel und tatsachlich wirkte sie abgemagert, ihre Wangen waren eingefallen und ihre Haut dünn. Sie hoffte, dass sich diese Tatsache bald wieder änderte. Sie wusste zwar nicht wo sie war aber in einem konnte sie sich sicher sein. Sie war frei von Nakoquo. Sie hatte die Kampfarena überlebt. Sie betrachtete die Dolche, sie glänzten als wären sie frisch poliert. Sie steckte sie aus reiner Gewohnheit in ihre Stiefel, als sich ein grausamer Gedanke in ihr breit machte. Nakoquo war sie vielleicht entkommen aber wer weiß in wessen Hände sie nun gelandet war. Sanft strich sie über das Schwert, welches einst ihrem Vater gehörte und betete das ihr nächster Kampf in ferner Zukunft lag. Noch so etwas würde sie nicht durchstehen das war ihr klar. Schnell machte sie es an ihrer Seite fest. Sie wollte rausfinden wo und vor allem bei wem sie war und das würde sie nicht in diesem Zimmer. Sie schlug sich die Kapuze über und verließ es. Davor waren zwei Wachen, die jedoch keinerlei Anstalt machten sie aufzuhalten. Sie hatte keine Orientierung und irrte umher bis sie auf weitere Menschen traf. Diese führten sie in eine riesige Halle in der sich schon andere eingefunden hatten. Mitten in der Halle war ein Podium, welches nur über eine Treppe erreicht werden konnte. Dort oben thronte eine Frau und hörte einen Bittsteller an. Kahlan konnte ihren Augen nicht trauen, was sie sah überwältigte sie so. Das konnte nicht sein. Unbewusst trugen ihre Beine sie immer näher an diese Frau. Sie war wie in Trance. Um besser sehen zu können schlug sie ihre Kapuze zurück während sie aus der Menge trat. Sofort waren alle Augen auf sie gerichtet und beobachteten jede ihrer Bewegungen, einschließlich die der Frau und die ihrer Berater. Einer von ihnen starrte sie sogar mit offenem Mund an, doch das beachtete Kahlan gar nicht. Die Kämpferin die einst eine Lady war hatte nur Augen für die silberne Königin. „Sie hatte die Stufen schon beinahe ganz erklommen als sich ein Lächeln auf die Lippen ihrer gegenüber schlich. „Ihr seid erwacht. Es freut mich zu sehen, dass ihr euch erholt habt Kahlan. Eure Freunde werden sicher erleichtert sein." Kahlan war so hypnotisiert von dieser Frau das es sie nicht misstrauisch machte das sie ihren Namen konnte. Sie fragte sich auch nicht von welchen Freunden sie redete. Alles was sie sich fragte war ob es tatsächlich sein konnte. Sie schritt weiter auf Daenerys zu, bis sie direkt vor ihr stand. Diese hatte sich erhoben. „Euer Haar." Brachte Kahlan schließlich hervor. „Diese Farbe." Daenerys verstand nicht ganz was vor sich ging. Ihr Haar hatte den typischen silber-goldton einer Tagaryen. „Meine Mutter hatte auch solches Haar." Eröffnete Kahlan ihr. Sie konnte die Überraschung in den Augen der Königin sehen. Hilfesuchend wendete diese sich zu ihren Beratern. Einer von ihnen ein weißer alter Mann trat näher. Er hatte sich mittlerweile etwas gesammelt und seinen Mund geschlossen. „Dalyra." Nannte er sie. „Woher kennt ihr den Namen meiner Mutter?" fragte Kahlan skeptisch. Ihre Stirn war in Falten gelegt. Was hatte das alles zu bedeuten? „Klärt mich auf Ser Barristan." Verlangte seine Herrin Das verblüffen und die Verwirrung war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Ich kann es selbst nicht glauben eure Majestät aber ich glaube diese Frau ist eure Cousine." Kahlan wusste nicht ob sie ihren Ohren trauen konnte. Konnte das wirklich wahr sein? Hatte sie noch Familie? Sie konnte es nicht glauben. Die Königin und die Söldnerin schauten sich gegenseitig fassungslos an, suchten in den Augen des Anderen etwas, was sie an sich selbst erinnerte.

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Düm, Düm, Düm,
Da habt ihr es. ;)
Ich nehme an einige von euch haben bereits darauf gewartet und vielleicht auch darauf gehofft. Ich habe auf jeden Fall darauf hingearbeitet.
Unsere junge Reet ist also doch keine Reet.
Was sagt ihr dazu? Wie findet ihr das Kapitel? Wie findet ihr die Story bisher?

schreibt mir eure Meinung
-Liv


Die Königin und die Söldnerin (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt