Sie war, abgesehen von einer Hand voll Wachen, alleine in dem Raum, der nur von dem Gitter von der Kampfgrube abgeschottet wurde. Asher und Bershka waren nicht da, seit gestern hatte sie keinen von ihnen mehr gesehen. Sie hatte Angst und fühlte sich allein. Sie war vor einem Kampf noch nie allein. Sie zwang sich ruhig zu bleiben. Das Tosen in der Arena kam ihr weit weg vor und eine der Wachen musste Kahlan schupsen damit ihre Füße den Weg auf den Kampfplatz fanden. Sie versuchte souverän zu wirken und sich nichts anmerken zu lassen. Nakoquo würde jedes Zeichen von Schwäche Ausnutzen. Ihr Gegner sollte Malo werden. Sie bedauerte diese Wahl. Sie hatte immer gehofft, dass einer von ihnen sterben würde, ehe es so weit kommen würde. Natürlich musste das Schicksal sich wieder gegen sie stellen. Wieder war sie erst als letztes an der Reihe, doch bei nur zwei Kämpfen, die anstanden, war ihre Wartezeit nicht groß. Durch die Einsamkeit kam es ihr aber vor wie eine Ewigkeit. Sie hätte die Gesellschaft ihrer beiden Aufpasser gut gebrauchen können aber sie kamen nicht. Unruhig wie schon lange nicht mehr, lief sie auf und ab, bis endlich das Signal ertönte und sich das Gitter knarrend hob. Kahlan atmete noch einmal tief ein, dann wieder aus, dann rannte sie los. Sie durfte wieder mit den Dolchen kämpfen, es gab also eigentlich keinen Grund zur Eile, doch sie wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Malo rannt ebenfalls auf sie zu. Zur Mitte des Platzes hin verlangsamte sie ihre Schritte, Malo tat es ebenfalls. Sie umkreisten einander, beide überlegend wie sie angreifen sollten, beide darauf wartend, dass der Andere eine falsche Bewegung machte. Kahlan analysierte jede Kleinigkeit an ihrem Gegenüber, die Art, wie er seine Axt hielt, die Art wie er einen Fuß vor den Anderen setzte, die Art wie er sie ansah und die Art wie er seine Muskeln anspannte. Die Leute in der Arena begannen sich zu langweilen und heizten sie an zu kämpfen. Aus dem Augenwinkel konnte Kahlan Nakoquo sehen, auch er wurde langsam ungeduldig. Ihr wurde klar, dass sie handeln musste, sonst würde keiner von ihnen hier lebend raus kommen. Krampfhaft versuchte sie sich etwas einfallen zu lassen, denn mit einem simplen Angriff würde sie ihrem Gegner nur einen Gefallen tun. Was würde Asher tun? Sie durfte nicht wie ein Ritter denken. Ermahnte sie sich. Alles was ihre Umgebung ihr bieten konnte war Staub und Sand, genau das musste sie nutzen. Ohne Vorwarnung ging sie in die Hocke, nahm eine Hand voll Sand und schleuderte sie ihm ins Gesicht. Er war für zwei Sekunden abgelenkt, das genügte ihr. Sie ging auf ihn los und wollte ihm die Beine wegziehen, jedoch hatte er sich schneller wieder gefangen als Kahlan gedacht hatte. Er ging einen Schritt zur Seite und sie verfehlte ihr Ziel. Malo stand nun über ihr und holte mit seiner Axt aus. Sie reagierte blitzschnell und rollte sich zur Seite. Die Axt traf nur wenige Zentimeter neben ihr auf den Boden, mit solcher Wucht, das der Stiel brach. Ein Zischen hallte durch die Arena, als alle den Atem einsogen. Kahlan nutzte den Moment und sprang wieder auf. Jetzt wo er unbewaffnet war, wurde sie unvorsichtiger. Sie zielte auf seinen Hals, aber er fing ihren Arm ab. Sein Griff um ihr Handgelenk verstärkte sich. Der Schmerz zog sich ihren Arm hinauf und ließ Tränen in ihre Augen steigen. Er drehte ihre Hand immer weiter, bis die Spitze ihres Dolches auf sie selbst gerichtet war. Panik keimte in ihr auf und verzweifelt versuchte sie sich zu wehren. Sie musste all ihre Kraft aufwenden um sich gegen ihn zu wehren und sie merkte wie diese nachließ. Sie würde nicht mehr lange durchhalten. Sollte es wirklich so zu Ende gehen. Kahlan hatte nie gedacht das sie sich vor dem Tod fürchten würde, erst recht nicht seid sie in Essos ist. Erst jetzt wo sie ihm ins Auge sah, wurde ihr bewusst wie sehr sie doch noch am Leben hing. Sie wollte nicht als niemand in dieser verfluchten Arena sterben. Eine letzte Welle Kraft durchströmte ihren Körper. Sie sammelte diese Kraft und stieß ihn ein Stück von sich, genug um die Möglichkeit zu haben, ihm ihren anderen Dolch zwischen die Rippen zu stoßen. Dafür konnte sie ihm für einen Moment nicht entgegenhalten. Er drehte ihre Hand weiter und versenkte die Spitze ihres eigenen Dolches in ihrer Schulter. Das alles geschah zeitgleich und Kahlan spürte den Schmerz nicht. Benommen und erschöpft taumelte sie rückwärts. Sie sah Malo auf die Knie sacken und anschließend vorneüber kippen. Sie hatte gewonnen. Langsam drehte sie ihren Kopf und betrachtete den Dolch unter ihrem Schlüsselbein. Das Blut sickerte aus der Wunde und durchtränkte ihr Unterkleid. Sie nahm den Griff und zog den Dolch raus. Noch mehr Blut floss. Sie spürte keinen Schmerz, ganz im Gegenteil sie fühlte sich so leicht. Sie hatte gewonnen. Die rote Flüssigkeit benetzte das silberne Metall, welches im Schein der Fackeln schimmerte. Der Anblick faszinierte sie und es war das letzte was sie sah bevor die Welt schwarz wurde. Sie hatte gewonnen.
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Hallöchen :)
Hier ein weiteres Kapitel für euch, mal wieder ein Kampf von Kahlan.
ich hatte eigentlich nicht geplant das sich diese ganze Kampfarenen Geschichte so in die länge zieht und das tut mir wirklich leid wenn es euch langsam langweilt aber ihr habt es bald geschafft. Es kommt nur noch das Finale^^
Schriebt mir doch bitte eure Meinung. Langweilen euch die vielen Kämpfe? Was haltet ihr von diesem Kampf?ich würde mich freuen wenn ihr für meine Geschichte votet
-Liv
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Die Königin und die Söldnerin (pausiert)
Fiksi PenggemarDie Fortsetztung von Der Erbe und der Bastard. Kahlan Reet hat den Norden und Westeros verlassen und ihr altes Leben hinter sich gelassen. In ihrem neuen Leben ist nicht mehr viel von der Bequemlichkeit und sie muss sich mit dem Schwert in der Hand...