ALS TYLER zu sich kam, fand er sich liegend vor, in einer verdrehten Körperhaltung, auf einem fremden, gefliesten Boden. Zu der gelben, flackernden Lampe starrend, war er überrascht noch am Leben zu sein.
Anfangs glaubte er das nicht, also musste er seinen Hals verdrehen um seinen Körper finden zu können. Emily lag bewusstlos auf seinen gebeugten Beinen.
Er fand heraus, dass sie sich in einem Badezimmer befanden. Es roch nach Abfall und Schimmel, es überstrapazierte seine Sinne. Er drehte seinen Kopf weg, hustete und würgte bis seine Magensäure über seine Lippen hinab auf den Boden floss.
Er atmete tief ein und aus um das brennende Gefühl in seiner Kehle loszuwerden und ließ seinen Kopf wieder schwach auf den Boden fallen.
Das Badezimmer beinhaltete ein zerbrochenes Waschbecken, eine Dusche und eine Toilette. Die Toilette war verdreckt, das Porzellan war in einer Schicht aus Schmutz und grünen, nicht definierbaren Substanzen gefangen. Die Bodenfliesen waren eben dreckig und mit einem Schleim verschmiert, den Tyler jedes mal spürte, wenn das nackte Fleisch seines Nackens den Boden berührte.
Er verlor mit jedem weiteren neuen Ort zunehmend seine Orientierung, Verwirrung machte sich in ihm breit. Er hatte keine Idee, wo er und Emily möglicherweise sein könnten. Welcher Ort hatte so viele matschige, dunkle Räume?
Er sah zu seiner Hand runter, welche in Gaze gewickelt war, man sah das dunkle Blut darunter. Beinahe hätte er die schreckliche Begegnung mit der Bohrmaschine vor seiner Ohnmacht vergessen, doch die Erinnerung daran hatte die Folge, dass sich seine Härchen aufstellten und er schlucken musste.
Er erkannte, dass auch Emily einen Verband um ihre Hände und Füße hatte- der Mann musste bei ihr das selbe getan haben wie bei Tyler, nach dem dieser sein Bewusstsein verlor.
Emily wachte auf als Tyler sich vorbeugte und sich ein weiteres Mal geräuschvoll übergab. Der pochende Druck an seinem Hinterkopf wurde bei jedem Heben des Kopfes stärker. Sie hob ihren Kopf von seinen Beinen, bevor sie ihren Kopf drehte um ihn ansehen zu können.
"W-wo sind wir?", fragte sie leise und sah sich um.
Tyler spuckte auf den Boden, seine Brust hob und senkte sich schnell. "Ich weiss es nicht.", sagte er und versuchte, sich nicht noch ein Mal zu übergeben.
Sie schniefte. "Bist du okay?"
Tyler ächzte während er hörbar atmete, sein leerer Magen verkrampfte sich. "Mir geht's großartig."
Er sah in ihre dunkel braunen Augen und konnte die Sorge darin erkennen.
"Ich hab Angst, Tyler.", flüsterte sie zögernd. "Ich habe solche Angst."
Tyler sagte gar nichts, er presste seinen Kopf nur wieder gegen die Wand und starrte an die faulende Decke. Er konnte nicht abstreiten, dass er ebenfalls Angst hatte, aber ihr zuzustimmen würde die ganze Situation nur noch schlimmer machen. Er war sich nicht sicher ob er ihr Weinen im Moment ertragen würde; in seinem Magen drehte sich alles und der pochenden Schmerz in seinem Kopf war unerträglich.
"Guten Morgen, mein wunderschöner Puppenjunge und mein wunderschönes Puppenmädchen." Der Mann erschien plötzlich im Türrahmen.
Er betätigte einen weiteren Lichtschalter, ließ den Raum in einem helleren Licht erleuchten, welches nicht nur den Dreck hier betonte.
Tyler sah zu ihm hinüber.
"Ich werde euch baden, meine Puppen, als Vorbereitung für die bald anstehende große Show. Ach, ich bin so aufgeregt!" Er klatschte und hüpfte nervös auf und ab. "Es wird ein volles Haus geben, das spüre ich!"
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Puppet Boy [Deutsch]
Horror"Mein wunderschöner Puppenjunge und mein wunderschönes Puppenmädchen." Zwei Jugendliche, ein Junge und ein Mädchen, finden sich eingesperrt in dem Lager eines verrückten Mannes wieder, der besessen von menschlichen Puppen ist. ... Original von: z0m...