Puppet Boy [Deutsch]

9.

ALS DER MANN fertig war sie zu baden, ließ er das Tuch fallen. "Ich muss eure Sachen für die Show noch bügeln. Werdet ihr gute Puppen sein, während ich weg bin?", fragte er.

Sie antworteten ihm nicht.

Er gluckste, sein Lachen klang gedämpft hinter der schrecklichen Maske, er neigte den Kopf schief. "Meine wunderschönen, kleinen Puppen...", flüsterte er. Langsam streckte er seine Hand aus und berührte Emily's nasses Haar, zwirbelte es zwischen seinen Fingern. 

Sie waren zu drainiert um zu sprechen. Sie waren sich nicht genau sicher, wie lange sie schon gefangen waren, aber was sie allerdings wussten, war, dass sie sichtlich dünner und schwächer geworden sind. Als Tyler runter sah, konnte er erkennen, dass sein Brustkorb hervorstach und sein Bauch in ihn hineinfiel. Emily sah ebenfalls dünner aus. Ihre Schlüsselbeine ragten noch weiter hervor als davor und ihre Arme glichen denen eines Skeletts.

Das Wasser wurde langsam kalt und sie begannen zu zittern, doch der Mann schien sie noch weiterhin neben einander in der schmierigen Wanne liegen lassen zu wollen.

Beide waren Haut an Haut in einer Situation, die Tyler erniedrigend finden würde, könnte er etwas anderes als Erschöpfung fühlen.

Er genoss die Tatsache, dass einalter Psychopath ihn neben einem Mädchen wusch, welches er kaum kannte, wirklich nicht. Er fühlte sich extrem unwohl- Der Mann starrte nicht nur Emily, sondern auch ihn mit einer solchen Lust in den Augen an, dass Tyler nicht wusste, was er erwarten sollte.

"Wie wäre es, wenn ihr zwei euch einen kleinen Kuss gebt, bevor euer Erschaffer euch für ein paar Minuten verlässt?", fragte der Mann, Böswilligkeit hörte man aus seinem Ton heraus. Als er ihre Ablehnung vernahm, schüttelte er nur den Kopf und kicherte kurz. "Puppenjunge, küss dein Puppenmädchen bevor ich sie umbringe."

Tyler sah zu dem Mann, pure Verachtung in seinen Augen. Er lehnte sich zur Seite und presste seine Lippen gegen ihren spröden, kalten Mund, zu müde um etwas anderes zu tun.

"Mach weiter, Puppenjunge...", presste der Mann hervor, seine dunklen Augen bewegten sich zwischen den beiden aufgeregt hin und her. "Mach weiter..."

Tyler bewegte wieder seine Lippen gegen die von Emily, während sie nicht aufhörte zu wimmern. Er drückte sich weg, sein Kopf fiel müde gegen Emily's Kinn. Er konnte kaum atmen.

"Was machst du? Ihr zwei seid verheiratet! Ich sollte er verdammt noch Mal nicht sagen müssen, dass ihr euch küssen sollt!", schrie der Mann, griff nach dem Stück Seife, das er vorhin noch benutzt hat, und warf es gegen die kahle Wand. Er schlug gegen die Wannenseite, stand sich in den Haaren zerrend auf.

In Tyler's Gesichtsausdruck sah man Hass und Verachtung, er atmete schwer, als er den Wutanfall des Mannes mit ansah, der dem eines Kindes glich.

Der Mann fing an, zusammenhangslose Sachen zu sich selbst zu murmeln. Er sah in Tyler's Augen und, bückte sich und schlug mit der Faust unerwartet gegen Tyler's Kinn. Emily kreischte, als das Blut aus seiner Lippe hinunter floss und sich ein purpurfarbener Faden in dem matschigen Wasser bildete.

"Küss deine scheiß Frau!"

Tyler stöhnte schmerzvoll auf und wollte sich weigern, doch als er die aufkochende, angsteinflößende Wut in den Augen des Mannes sah, lehnte er sich augenblicklich rüber und küsste Emily ein weiteres Mal. Er konnte den salzigen Geschmack ihrer Tränen schmecken, als sich ihre Lippen trafen.   

Er hörte denn Mann neben ihnen genüsslich stöhnen, während er ihnen eifrig zusah. Gänsehaut überfiel Tyler.

Es war für beide schwer sich zu küssen, denn ihre Lippen waren zu trocken und Tyler's Kinn tat aufgrund der neuen Verletzung weh. Außerdem konnte er den Fakt nicht ab, dass es den Mann erregte; es störte ihn wirklich. Er war dankbar als der Mann auf seine Uhr hinuntersah und ihnen befahl, aufzuhören.