ALLES WAS DER MANN WOLLTE war doch nur seine Puppen-Show. Aber während er auf seinen Puppenjungen starrte, wie er ganz blass in dem Armen seines Puppenmädchens auf den kalten Boden lag, überkam ihm ein Gefühl von Ekel und er musste sich übergeben. Er betete innerlich, dass sein wunderschöner Junge noch am Leben war, immer und immer wieder hat der Junge aufgegeben und wünschte sich, dass das alles hier ein Ende nahm, doch bisher immer ohne Erfolg.
"Du kriegst ihn gefälligst wieder in Ordnung, Gott verdammt!", schrie der Mann zu seinem Puppenmädchen, während er vor und zurück lief und sich an die Schläfen fasste. "Du bringst ihn lieber wieder in Ordnung, sonst wirst du deinen kleinen Bruder nie wieder sehen! Oder noch besser, du und dein kleiner Bruder werdet sonst beide sterben!"
Er wusste, diese Drohung würde sie dazu bringen, alles zu machen, was er von ihr wollte.
Er sah ihr zu, wie sie schwach schluchzte, ihre Augen schloss und ihren Mund auf den des Puppenjungen presste. Sie atmete aus und er konnte fast schon sehen, wie ihre Gedanken rasten und sie versuchte sich nur darauf zu fokussieren, den Jungen wieder zu beleben.
Der Mann fand es aberwitzig, schaute ihr amüsierend zu, wie sie verzweifelt jammerte und schniefte, während sie den Puppenjungen in ihren dünnen, schwachen Armen hielt.
"D- Du hast ihn um- umgebracht. Ich weiss nicht, was ich sonst machen soll.", sie schluchzte stark, Tränen liefen ihr die Wange runter. "Bitte tu Andrew nichts, ich flehe dich an."
Seine Hände wurden zu Fäusten, seine Knöchel stachen weiß hervor. "Ich habe ihn nicht umgebracht!", schrie er zurück, während er eine Glasflaschen vom Boden nahm und sie gegen die Wand warf. Sie zerbrach, doch das scheppernde Geräusch wurde von Emily's hoffnungslosen Hilferufen übertönt. "Er tut nur so! Er- er spielt mir nur was vor!"
Der Mann fand es ehrlich gesagt überaus unfreundlich, dass seine eigene Puppe ihm so etwas antun konnte. Er fand es unfair und dreist, dass sein Puppenjunge ihm so einen gemeinen Streich spielen konnte. Wenn seine ach so arme Puppe wieder zu sich kommen würde, würde sie ihr blaues Wunder erleben; der Mann plante bereits die schlimmste Strafe von allen. Allein bei dem Gedanken daran musste er unter seiner Maske grinsen.
"Es tut mir Leid, Sir, Sie haben Recht.", stimmte sie hastig zu, nur um ihn nicht noch weiter aufzuregen. "Er... spielt es nur."
Das Puppenmädchen presste schnell ihr Ohr gegen seine nackte Brust und lauschte; es kam ihr vor, als würde sie einen Herzschlag hören und das erfüllte sie mit berauschender Hoffnung.
"Funktioniert er wieder?", fragte der Mann ungeduldig.
Sie hatte sich gerade unter starken Anstrengungen keuchend auf die Knie gehockt und starrte nun die kalten, blassen Lippen des Puppenjungens an. Dann streckte sie ihren Arm aus und berührte mit ihren dürren Finger, seine sensible Kehle, die bedeckt von alten und frischen Wunden war. Über all waren dunkel blaue Flecken. Einzelne Tränen liefen ihr die Wangen hinunter, bevor sie endgültig in Tränen ausbrach. Ihre zitternden Fingen strichen seinen Arm runter. "Tyler, bitte...", flüsterte sie und schmeckte den salzigen Geschmack ihrer Tränen in ihrem ausgetrockneten Mund.
Ihre Finger versuchten weiterhin voller Hoffnung einen Puls zu erspüren, doch nichts geschah.
Ihre Augen wanderten seinen nackt Oberkörper entlang und sie entdeckte großflächige, tiefblaue Flecken. Auf seiner rechten Seite war getrocknetes Blut entlang seiner deutlich zu erkennenden Rippen zu sehen. Er war so dünn geworden.
"Wenn du nicht-"
"Ich probiere es ja!", schrie das Puppenmädchen, ihre Lungen schmerzten und sie konnte kaum atmen. "Du hast ihn umgebracht! Du hast ihn zu Tode stranguliert!", rief sie und vergaß für einen kurzen Moment, wie schwach sie sich eigentlich fühlte.

DU LIEST GERADE
Puppet Boy [Deutsch]
Terror"Mein wunderschöner Puppenjunge und mein wunderschönes Puppenmädchen." Zwei Jugendliche, ein Junge und ein Mädchen, finden sich eingesperrt in dem Lager eines verrückten Mannes wieder, der besessen von menschlichen Puppen ist. ... Original von: z0m...