2.

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DER MANN weckte Tyler auf, in dem er ihn auf den Boden eines neuen Raumes schubste. Der Raum war isoliert und leer, die dünnen Wände warfen das Echo von auf den Boden tropfendem Wasser durch den Raum.

Tyler's Gliedmaßen waren immer noch zusammen gebunden, allerdings hatte er kein Klebeband mehr an seinem Mund. Er konnte schreien, konnte Menschen auf ihn aufmerksam machen. Er hatte keine Ahnung, wo er war, aber er hielt an dem kleinen Funken Hoffnung in sich fest.

"Hilfe!", schrie Tyler. Es war ein verzweifelter und krächzender Schrei, der zur Folge hatte, dass der maskierte Mann mit aller Kraft gegen seinen Brustkorb trat. Tyler atmete scharf ein, krümmte sich und fing an zu husten, als sein Gesicht gegen den kalten Boden gedrückt wurde.

"Fuck", stöhnte Tyler vor Schmerz.

"Entschuldigung, aber Puppenjungen fluchen nicht.", sagte der Mann und zeigte auf Tyler.

"Mein Name ist nicht Puppenjunge!", rief Tyler, die Stimme anzustrengen tat wegen der schmerzenden Rippen schrecklich weh. Er konnte kaum atmen, jeder Atemzug war mit einem scharfen, stechenden Schmerz verbunden, der sich in seinem gesamten Oberkörper verteilte.

"Halt den Mund oder ich klebe dir wieder das Klebeband drüber. Du bist irgend wo im nirgend wo.", erinnerte ihn der Mann in einem strengen Ton. "Niemand wird dich finden. Niemand kann dich hören. Alles was du tust ist reine Verschwendung deiner Stimme und die brauchst du schließlich noch um deine Zeilen in der kommenden show aufzusagen."

Der Mann klatschte sich aufgeregt in die Hände.

Tyler hob den Kopf, nur um ihn dann wieder auf den Boden fallen zu lassen und schwer zu seufzen. "Wenn...", er holte tief Luft. "Wenn du mich frei lässt.. Ich, ich werde niemanden etwas hiervon erzählen, nur, bitte.", bettelte er.

Für eine Sekunde lang dachte Tyler, sein kranker Entführer würde positiv reagieren. Der Mann legte den Kopf schief zur Seite und schien nach zu denken, Tyler's Herz schlug vor Hoffnung noch schneller als ohne hin schon. Doch er lag absolut falsch, denn der Mann lachte nur und trat im nächsten Moment kräftig gegen seinen Bauch. 

Tyler stöhne schmerzerfüllt und krümmte sich wieder über den feuchten und dreckigen Boden.

"Weisst du; es verletzt meine Gefühle, dass du mich so schnell verlassen willst.", sagte der Mann, starrte nach unten und sah Tyler dabei zu, wie er unter seinen Füßen mit den Schmerzen kämpfte. "Ich habe dich erschaffen, also zeig etwas mehr Dankbarkeit. Ich habe dir sogar ein wunderschönes Puppenmädchen gefunden, das du lieben kannst, wann immer du es brauchst."

Tyler schnappte nach Luft, als der Mann zur Tür ging.

"Einführung, Puppenmädchen!", kündigte der Mann an und Tyler öffnete seine Augen und erblickte dort ein erschrecktes Mädchen in seinem Alter stehen.

Ihr Rabenschwarzes Haar war lang und zerzaust und ihr weißes, knielanges Kleid war von Schmutzflecken bedeckt, genau so wie ihre dünnen Arme. Sie trug, natürlich, das selbe lächerliche MakeUp wie Tyler, mit der Ausnahme, dass ihr extra Lange Wimpern auf die Lieder gemalt wurden. Sie hatte ebenfalls Fäden an ihren Händen und Füßen hängen und sie sah traumatisiert aus als sie zu Tyler hinunter blickte. Ihre Hände waren hinter ihren Rücken gebunden, ihre Füße waren ebenfalls zusammengebunden und ihr Mund wurde von einem Klebeband verdeckt.

Einzelne Tränen liefen aus ihren ängstlichen Augen.

"Puppenmädchen trifft Puppenjungen. Er wird dein Mann sein und ihr werdet zusammen auftreten.", sagte der Mann, klatschte sich wieder in die Hände. Das Geräusch war laut und das Echo hallte durch den Raum. "Das wird ein Riesenspaß, meine Puppen."

Puppet Boy [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt