He was my first love

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Kapitel 2

" Mensch hängt unzerreißbar fest an den Wurzeln seiner Ehre, wie weit sie auch in die graueste Vergangenheit hineinragen."

Erwartungsvoll blickte mich Miss Patricks an, aber ich hatte mich sowieso schon entschieden, schließlich ging es hier um meine Beförderung. „Ich nehme das Angebot liebend gerne an.“ Ein freundliches Lächeln entstand auf ihrem Gesicht und sie reichte mir die Hand und schüttelte sie. „Das freut mich wirklich außerordentlich Freya. Das Interview findet morgen Nachmittag statt, ich weiß das ist zwar etwas kurzfristig, aber wie sie wissen ist der Terminkalender dieser Band ziemlich voll. Ich meine, sie zählen zu den absoluten Weltstars.“ Ich nickte bloß und verabschiedete mich dann von ihr. Ja, ich wusste das One Direction die zurzeit gefragteste Band war, aber um ehrlich zu sein hatte ich mich nie wirklich für sie interessiert. Natürlich konnte ich einige ihrer Lieder auswendig so oft wie die hier im Radio kamen, ihre Namen wusste ich auch, aber ich war jetzt kein Fan oder etwas dergleichen. Als ich mich wieder zurück an meinen Schreibtisch setzte, sah mich Cat neugierig an. „Was?“ Fragte ich, als sie einfach nicht aufhörte mich anzusehen. „Na, was wollte die alte Schachtel denn von dir?“ Es war schon witzig wie Cat sich bei Miss Patricks regelrecht einschleimte und hinter ihrem Rücken so schlecht über sie redete. „Sie hat mich darum gebeten ein Interview mit One Direction zu führen.“ Antwortete ich als ob es das normalste der Welt wäre. „Was?!“ Fragte Cat geschockt und verzog das Gesicht dabei zu einer merkwürdigen Grimasse. „Du hast schon richtig gehört.“ Eigentlich wollte ich es ihr auf keinen Fall unter die Nase reiben, aber ich musste trotzdem frech grinsen, weil ihr Gesichtsausdruck einfach zu komisch war. „Wieso du? Du verarscht mich doch? Ich mein, schließlich bin ich viel besser als du.“ Doch ab da schalteten meine Ohren auf Durchzug, denn mir war klar, dass sie nur mit weiteren Beleidigungen weitermachen würde und ich hatte keine Lust mir das zum hundertsten Mal anzuhören. 

Ich war es gewohnt beschimpft zu werden, aber im Grunde hatte ich es auch nicht anders verdient ich war wertlos und würde es auch immer bleiben. Ja, ich musste schon viele Dinge in meinem Leben durch machen, aber ich hatte immer gekämpft und das nur wegen eines Einzigen Menschen…meiner Schwester Grace. Leider hatte ich sie schon seit einiger Zeit nicht mehr sehen dürfen, aber ich telefoniere jedes Wochenende mit ihr und weiß daher, dass es ihr auch nicht gerade besonders gut geht, aber wenigstens besser im Heim zu leben als bei unserem Vater. Ich vermied es an ihn zu denken oder gar über ihn zu reden, meist fiel es mir sogar schwer ihn nur als meinen Vater zu bezeichnen, denn er hatte längst aufgehört mich wie sein Kind zu behandeln. Um ehrlich zu sein empfand ich schon seit einer sehr langen Zeit keine Liebe mehr für ihn, sondern nur noch puren Hass. Was er mir angetan hatte, konnte man mit nichts auf der Welt entschuldigen, niemals. Deswegen hatte ich sofort als ich 18 geworden war meine sieben Sachen gepackt und war ausgezogen, damals hätte ich zwar nicht gedacht das ich dadurch in eine fast genauso schlimme Situation geraten würde, aber dennoch würde ich es nicht Rückgängig machen wollen. Wer weiß was passiert wäre, wenn ich ihn damals nicht verlassen hätte. Ich hatte sogar in Kauf genommen auf der Straße zu leben, bis ich Mason kennengelernt hatte und er mich von der Straße holte. Mason war zwar sieben Jahre älter als ich, aber damals hatte ich mich so unsterblich in ihn verliebt, dass das Alter überhaupt keine Rolle mehr für mich spielte. Bevor ich ihn kennenlernte, wusste ich nicht was es hieß jemanden von ganzem Herzen zu lieben und mit diesem jemand zusammen zu sein, aber durch ihn hatte ich es dann schließlich erfahren und es war eines der schönsten Gefühle überhaupt. Ich war so glücklich und durch Mason wurde das riesen große Loch in meiner Brust immer kleiner. Er war ein ziemlich guter Verdiener und hatte mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen, mit ihm verbrachte ich die schönsten 8 Monte meines Lebens… bis er irgendwann sein wahres Gesicht zeigte. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Wurde ich plötzlich von Cat aus meinen tiefen Gedanken und Erinnerungen gerissen. „J-ja wieso?“ Ich schaute auf und erkannte zum ersten Mal einen anderen Ausdruck in Cats Gesicht als Arroganz und Eifersucht, es war Sorge. „Du bist ganz blass. Und wieso zitterst du so?“ Erst jetzt bemerkte ich wie schlecht mir war und wie sehr meine Brust schmerzte und das alles weil ich an dieses Schwein namens Mason zurückdenken musste. Ich wollte ihn einfach nur vergessen, aber er schlich sich immer wieder in mein Unterbewusstsein, als hätte er meine Gedanken vergiftet. „I-ich.. h-hab heute Morgen glaube ich etwas Falsches gegessen.“ Meine Stimme war zittrig und klang alles andere als überzeigend, aber Cat schien es nicht zu merken. „Dann geh lieber nach Hause, du musst doch sowieso noch das Interview vorbereiten, oder?“ Ich nickte stumm, war aber total über Cats Reaktion überrascht. Normalerweise war sie nie so aufmerksam und sorgte sich um jemanden und schon gar nicht um mich. Also ging ich nochmal in das Büro von Miss Patricks und meldete mich für heute ab, ich erzählte ihr jedoch, dass ich nur gehen wollte um mir Fragen für morgen zu überlegen und mich zuhause besser konzentrieren konnte. Sie gestattete mir zu gehen und somit machte ich mich mit schnellen Schritten auf den Weg dieses Gebäude zu verlassen und nach Hause zu gehen.  

Strong. (Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt