Kapitel 11
„Life's a challange.“
Mit schnellen Schritten, beinahe rennend, begab ich mich zur großen Eingangstür des Krankenhauses. Das sterile Weiß machte mich nervöser als ich ohnehin schon war. Ich stoppte bei der Rezeption und fragte panisch: „Wo finde ich Grace Jones?“ Nun tauchte auch Niall neben mir auf, der mir gefolgt war und ganz schön aus der Puste zu sein schien. Die dunkelhaarige, zierliche Krankenschwester sah uns beide etwas verwirrt an, blickte dann jedoch in den Computer und entgegnete mir: „Sind sie Familienangehörige?“ Ich nickte hektisch. „Ja, ich bin ihre Schwester! Wo ist sie? Lassen sie mich bitte zu ihr!“ „Beruhigen sie sich, sie ist im dritten Stockwerk in Zimmer 201.“ Ich bedankte mich und griff dann nach Nialls Hand um ihn mitzuziehen. Gemeinsam spurteten wir zum großen Aufzug, stiegen ein und fuhren in das Stockwerk in welchem sich meine kleine Schwester befand. Ein Signalton deutete uns das wir angekommen waren. Ich schaute auf die Nummerierungen die mit großen schwarzen Buchstaben mitten auf die Türen geschrieben waren und dann endlich fand ich Zimmer 201. „Frey?“ Hörte ich Nialls Stimme hinter mir bevor ich an der Tür klopfte. Ich drehte mich kurz zu ihm. „Ja?“ „Ich warte hier, nimm dir so viel Zeit wie du benötigst.“ Ich nickte ihm dankend zu und klopfte dann ein paar mal an die Krankenzimmertüre. „Herein.“ Ertönte es von einer mir unbekannten, männlichen Stimme. Ich öffnete die Türe und analysierte die unbekannte Umgebung. Der Raum war wie das ganze Krankenhaus in einem sterilen und erdrückendem Weiß gestrichen, neben dem großen Fenster war das Bett in dem Grace lag und zum Glück war sie wach. Als sie meinen Blick erhaschte bildete sich ein kleines Lächeln auf ihrem zarten Gesicht. „Gracy, was machst du denn für Sachen mein Engel?“ Ich ging auf sie zu, umarmte sie vorsichtig und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Tut mir leid.“ Nuschelte sie bloß. Erst jetzt richtete sich meine Aufmerksamkeit auf den Mann im weißen Kittel und die Frau mit den braunen Haaren die vor dem Krankenbett standen. „Sie sind also die Schwester, oder? Ich bin Doktor Andrews der behandelnde Arzt.“ Der offensichtlich junge Arzt kam auf mich zu und reichte mir mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht die Hand. „Wie geht es ihr?“ Wollte ich sofort wissen. „Sie hat ein paar Prellungen und eine Platzwunde am Kopf, weshalb wir sie ein paar Tage zur Beobachtung behalten wollen, da wir nach so einem Sturz keine Gehirnerschütterung ausschließen können.“ Erleichtert atmete ich aus und wendete meinen Blick zu der Frau. „Und sie sind?“ Hakte ich nach. „Cleo Handricks, ich war diejenige die sie vorhin angerufen hat.“ Auch ihr reichte ich kurz die Hand. „Naja ich muss dann auch zum nächsten Patienten. Machen sie es gut Ms. Jones.“ Mit diesen Worten verließ der Doktor das Zimmer und ich setzte mich auf dem Stuhl neben dem Krankenbett. „Ich hab Durst.“ Sagte Grace plötzlich und schaute schmollend zu Cleo, diese setzte ein komisches Lächeln auf und meinte: „Ich hol dir schnell etwas, du bist ja nicht alleine.“ Nachdem auch sie das Zimmer verließ, richtete ich meine gesamte Aufmerksamkeit auf meine Schwester. „Wie fühlst du dich?“ „Ich hab ein bisschen Schmerzen, aber die machen mir nichts aus, denn schließlich kann ich dich jetzt endlich mal wieder sehen. Ich hab dich so vermisst Frey... ich will immer bei dir sein.“ Sie lächelte zwar noch immer, aber ihre Augen waren ganz glasig geworden. „Ach Engel, es tut mir so leid. Ich wünsche mir auch, dass ich dich öfter sehen könnte, aber das geht nun mal nicht... noch nicht.“ Erklärte ich ihr und strich ihr dabei behutsam über die Wange. „Wann kann ich endlich bei dir wohnen? Ich halte es in diesem schrecklichen Heim einfach nicht mehr aus... du hast ja keine Ahnung wie die uns Kinder behandeln.“ Fragend blickte ich Grace an. „Was meinst du damit? Was tun sie denn?“ Doch gerade als sie antworten wollte kam Cleo mit etwas zu trinken herein, woraufhin meine Schwester ein kurzes „Nicht jetzt.“, mit ihren Lippen formte. Das alle kam mir wirklich etwas suspekt vor, was hatte meine Schwester gemeint? Wurden sie etwa schlecht von den Erziehern behandelt? „Freya kann ich kurz mit ihnen vor der Türe reden?“ Fragte mich Cleo und deswegen folgte ich ihr vor die Türe. „Was gibt es denn?“ Cleo schloss die Türe und antwortete: „Naja ich wollte sie fragen ob sie vielleicht die Nummer ihres Vaters haben oder wissen wo er sich aufhält?“
Mein Vater.
Vor meinem geistigen Auge erschienen ein paar vereinzelte Bilder der Erinnerungen, die meisten davon waren welche an die ich mich nie wieder erinnern wollte. Ich versuchte mich zu fangen, doch der Schmerz der sich gerade versuchte in meiner Brust breit zu machen, erschwerte mir das. „M-mein V-vater?“ Stotterte ich und schaute Cleo dabei an. „Ich weiß das ist ein schweres Thema, aber wir können ihn Nirgends erreichen und wir haben die Pflicht den Eltern Bescheid zu geben, wenn eines ihrer Kinder verletzt ist.“ Ich holte tief Luft. „Ich habe eigentlich gar keinen Kontakt mehr zu ihm, aber irgendwo habe ich seine Handynummer... jedoch zuhause.“ Cleo schien kurz nachzudenken und holte dann plötzlich eine kleine Karte aus ihrer Hosentasche und reichte sie mir. „Hier das ist meine Nummer, könnten sie sich eventuell bei mir melden wenn sie die Nummer ihres Vaters finden?“ Eher ungewollt nickte ich. „Gut, da sie sich nun vergewissert haben, dass es ihrer Schwester gut geht, wäre es angemessen wenn sie wieder nach Hause gehen. Es ist sonst nur noch schwerer für sie, außerdem ist es ihnen nicht länger genehmigt sie zu sehen.“ Ich kniff meine Augen verärgert zusammen. „Ist das gerade ihr Ernst? Sie waren diejenige die mich angerufen hat damit ich herkomme.“ Sie schüttelte verständnisvoll den Kopf. „Ja ich weiß, weil es unsere Pflicht ist den Familienangehörigen Bescheid zu geben falls etwas passiert, aber eigentlich hätte ich sie nicht mal zu ihr gehen lassen dürfen. Grace hat jedoch so lange herum gequengelt bis ich es erlaubt habe. Es tut mir sehr leid Freya, ich weiß sie vermissen ihre Schwester so wie sie sie vermisst, aber es ist mir leider verboten sie nochmals zu ihr zu lassen.“ „Das können sie doch nicht machen!“ Protestierte ich. „Doch Mr. Jones das kann ich und ich bitte sie jetzt zu gehen.“ Was sollte ich den jetzt bloß tun? „Na schön, dann richten sie ihr aber aus das ich sie lieb habe, ok?“ Sie nickte und reichte mir dann nochmals die Hand zur Verabschiedung, doch diesmal nahm ich sie nicht an, sondern verschwand einfach nach vorne zum Wartezimmer, in welchem sich Niall aufhielt.
Als er mich erkannte stand er ruckartig auf und kam auf mich zu, sein Blick war besorgt, aber wieso? Schließlich kannte er meine Schwester nicht einmal. „Und wie geht es ihr?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ganz gut eigentlich, sie behalten sie zur Beobachtung noch ein paar Tage, mehr weiß ich auch nicht... die haben mich weggeschickt.“ Es tat mir in der Seele weh zu wissen, dass ich meine Schwester nicht sehen durfte und das auch noch obwohl es ihr nicht so gut ging. „Was? Wieso das denn bitte?“ „Weil es die Heimleiter verbieten und dann wollen die auch noch meinem Vater Bescheid geben, der ist wohl der Letzte den sie sehen will!“ Ich war so wütend und gleichzeitig so traurig. Durch Cleos Frage nach meinem Vater wurden alte Wunden bei mir aufgerissen und dadurch Erinnerungen die ich längst verdrängt hatte. Plötzlich spürte ich zwei Starke Arme um meinen Körper. Niall hatte mich umarmt, einfach so und es fühlte sich mehr als gut an. In meinem ganzen Körper machte sich auf einmal ein ungewöhnliches Kribbeln breit und ich spürte wie mein Herz anfing kräftiger gegen meinen Brustkorb zu schlagen. „Es tut mir leid Frey...“ Hauchte er flüsternd in mein Ohr und seine leise Stimmer verursachte eine angenehme Gänsehaut auf meinem gesamten Körper.
Was war denn bloß los mit mir?
Er löste sich wieder von mir, doch am aller liebsten hätte ich ihn sofort wieder zurückgezogen. „D-Danke.“ Brachte ich heraus und schaute dann peinlich berührt zu Boden, weil ich stotterte wie sonst was. Er griff nach meiner Hand und sagte: „Komm lass uns was Essen gehen, du brauchst etwas Ablenkung.“ Mit diesen Worten zog er mich hinter sich her und ließ meine Hand bis zum Auto nicht mehr los. Die ganze Zeit über hatte ich nur auf unsere verschränkten Hände gestarrt und ich wusste nicht wieso, aber das Gefühl das er dadurch in mir geweckt hatte war nicht zu beschreiben, aber was ich mit Sicherheit sagen konnte... es war ein tolles Gefühl.
Uiiiii... Uiiiii... Uiiii *-*
Was meint ihr kommen sich Niall und Frey langsam näher, oder eher nicht?
Und was haltet ihr bis jetzt so von der Story?
Über ein paar Votes und Kommis würde ich mich sehr freuen ^-^
Xoxo Saskia
DU LIEST GERADE
Strong. (Niall Horan FF)
FanfictionFreya hat im Leben nichts mehr, dass sie glücklich macht und wofür es sich lohnt zu leben, außer ihrer kleinen Schwester.Ihr Körper ziert Naben, einige hat sie sich selbst zugefügt und andere wiederum jemand der ihr mal sehr viel bedeutet hat. Sie b...