Kapitel 15 - Eifersucht

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Als John am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte er als erstes, dass Sherlock im Schlaf seine Arme um ihn gelegt hatte. John lächelte, als er sah, wie gelassen sein Gesichtsausdruck war, wenn er schlief. Als wären die ganzen Sorgen aus seinem Kopf gewischt worden. Doch gleichzeitig war diese Position, in der er lag, auch so zu deuten, dass er John beschützen wollte. John lehnte sich leicht nach vorne und küsste Sherlock sanft. Dieser schlug sofort die Augen auf.

"Guten Morgen, Schlafmütze", raunte John leise.

Sherlock schaute ihn lange an, dann erwiderte er:
"Guten Morgen, Igelchen." John zog seine Brauen hoch.

"Igelchen? Ist das dein Spitzname für mich?", fragte er belustigt.

"Jep", sagte Sherlock, während er das 'p' poppen ließ. John grinste ihn an.

"Gut. Dann bist du ein..." er musterte Sherlocks Gesicht gründlich. "Ein Otter."

Sherlock zog ebenfalls die Brauen hoch.
"Ein Otter? Nun, wenn du meinst. Aber mein Vergleich ist besser", sagte er lächelnd.

"Ach ja?", fragte John amüsiert.

"Ja. Du hast dieses niedliche Gesicht und dieses Igelsschnäutzchen", sagte Sherlock grinsend.

"Ah. Und du hast diese hübschen, glatten Wangenknochen, perfekt für einen Otter", flüsterte John und legte eine Hand an Sherlocks Wange.

Sherlock grinste ihn frech an.
"Gut. Ich bin damit einverstanden. Auch wenn du mir gesagt hast, mein Spitzname würde Stil besitzen. Aber ich nehme was ich kriegen kann", sagte er.
John warf ihm einen gespielt beleidigten Blick zu und Sherlock sagte: "Aaaw. Der kleine Igel ist sauer."

"Halt die Klappe. Wir müssen aufstehen", sagte John und richtete sich auf.

"Warum? Oh. Stimmt. Family-Buissnes", sagte Sherlock und das Lächeln verschwand.
Sherlock und John standen auf, zogen sich an und gingen in die Küche. Sherrinford schlief offenbar noch.

"Was mag er denn gerne?", fragte John Sherlock, während er den Kühlschrank öffnete.

"Da fragst du mich? Ich habe ihn seit Jahren nicht mehr gesehen! Außerdem war er ein Bettler. Er wird wohl kaum wählerisch sein", sagte Sherlock.

"Sicher?", fragte John zweifelnd.

"Ja", antwortete Sherlock. Gott, John sollte aufhören, sich um Sherrinford zu kümmern. Das war... seltsam und unangenehm.

"Gut. Dann bereite ich schon einmal das Frühstück vor und du kannst ihn wecken", sagte John. Sherlock starrte ihn entgeistert an.

"Warum ich?", rief er.

"Weil es dein Bruder ist. Jetzt hoch mit dir!", sagte John und gab ihm einen sanften Schubser.

Sherlock ging grummelig nach oben, in Johns altes Zimmer. Sherrinford schlief tatsächlich noch. Er hatte sich in seinen Straßenklamotten auf das Bett gelegt. Nur die Schuhe hatte er ausgezogen. Ohne groß darauf zu achten, dass Sherrinford noch an schlafen war, rief er laut:

"GUTEN MORGEN, SHERRINFORD!"

Sherrinford setzte sich sofort kerzengerade und erschrocken auf. Dann sah er sich um und lächelte Sherlock an.

"Guten Morgen, Bruder. Gut geschlafen?", fragte er gähnend. Sherlock hob eine Augenbraue. Idiotisch.

"Frühstück ist gleich fertig", sagte er und ging die Treppe hinunter.
Unten angekommen warf ihm John seinen Ist-das-dein-Ernst-Blick zu und Sherlock erstarrte.
"Was ist? Jetzt ist er wach", sagte Sherlock nickend.

Johnlock-Consulting Detectivs lieben ÄrzteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt