Kapitel 36 (Angst vor dem dahinter)

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Es geht weiter :)

hoffe es gefällt euch :)

der kommi, den ich am besten finde bekommt dann die Widmung :D viel spaß beim lesen :)

xx

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„Wir sollten nach Hause gehen... Es ist schon spät... und wir sollen morgen um 9 im Studio sein!“, meinte Niall schließlich mit einem Blick auf seinem Handy, während ich versuchte an seinem Arm halt zu suchen. Eines war klar. Schlittschuh fahren würde ich nie wirklich können.

„Okay... wenn wir noch heile vom Eis runterkommen gerne!“ Nialls Arm vibrierte durch sein lautes Lachen etwas, wodurch ich auch anfangen musste zu lachen.

„Wir haben echt so ein Knall!“, brachte Niall hervor, als er sich so halbwegs beruhigt hatte.

„Wir haben mehr als ein Knall!“ Er grinste und fuhr langsam los, während ich mich immer noch an seinem Arm festkrallte. Erschrocken über seine plötzliche Bewegung, rutschte einer meine Füße weg und ich machte eine unsanfte Ladung auf der glatten Unterfläche. Als Niall mich da so liegend am Boden sah, unterdrückte er mehr schlecht als recht sein Lachen und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und wollte gerade aufstehen, da verlor Niall ebenfalls die Kontrolle über sein Gleichgewicht und er lag halb auf mir, halb neben mir.

„Autsch...“, grinste ich.

„Sorry... war nicht geplant!“ Er lächelte leicht und wurde dann ernst. Sein Gesicht näherte sich immer mehr meinem.

„Niall... was ist wenn un-“ Er unterbrach mich indem er seine Lippen einfach auf meine legte. Mal wieder war ich mal wieder wie weggetreten.

„Sie hätten uns doch auch gestern im Park sehen können... Und wenn... sie kennen dich nicht... Also hast du nichts zu befürchten!“ Er grinste schräg, so dass sich um seine Augen kleine Lachfalten bildeten. Ich grinste darauf ebenfalls nur und zog ihn wieder zu mir herunter. Jetzt war es so wieso egal, wenn uns jemand sehen und fotografieren würde.

Seufzend öffnete ich mein Koffer und zog ein dicken Pulli heraus. Zum Vorschein kam mein Album, das mir so viel bedeutete und gleichzeitig Angst machte. Ich ging in die Hocke und nahm es in meine Hände.

Es fühlte ich schwerer als sonst an, was die totale Einbildung war. Ich stand wie ferngesteuert auf und setzte mich auf die Fensterbank. Mein Blick lag die ganze Zeit auf dem Album. Vorsichtig strich ich über den Einband und klappte es schließlich auf. Es knirschte leise und die Seiten sahen wie immer total unberührt aus. Ich sah mir die Seite mit den kleinen Handabdrücken an und hielt meine Hand neben ein kleinen blauen. Schon verrückt, dass meine Hand mal so klein gewesen sein soll.

Ich lächelte etwas gequält und blätterte weiter... und weiter... und weiter bis ich auf das Familienfoto traf. Wie sehr sehnte ich mich doch nach eine Familie, die mich liebte. Mein Blick schwang zu der Gestalt, die wohl mein Vater sein musste. Wo er wohl gerade war?

Ob er manchmal an mich dachte?

Wie er so war?

Ob er es bereute einfach abgehauen zu sein?

Ich schluchzte leise auf. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen. Ganz leise, fast stumm, rollten mir eine Träne nach der anderen, die Wangen hinunter.

Es war ein Scheißgefühl zu wissen, dass dein eigener Vater vielleicht wegen dir abgehauen ist. Weil du ihn vielleicht nur genervt hast und er dich einfach nur verabscheut hat.

Ich wischte mir mit meinem Handrücken über meine Wangen.

Ob ich wirklich der Grund gewesen war? Diese Frage lag mir schon so lange auf der Seele... und was wäre wenn ich wirklich der Grund gewesen war?

„Flo?“, konnte ich Nialls Stimme von unten hören. Aber ich reagierte nicht darauf, sondern starrte weiter dieses Bild an.

Könnte man mit der Schuld leben? Oder besser gesagt konnte ich mit so einer Schuld leben? Das wegen mir, jemand meine Mutter verlassen hat?

Dann hätte sie auch den Grund dazu gehabt, so zu sein, wie sie bis jetzt immer zu mir war.

Ein wundervolle heile Familie, wie aus irgendeinem Film, oder in diesem Fall aus einem Album... aus einem Bilderalbum...

Plötzlich zuckte ich erschrocken zusammen und hob mein Blick. Niall stand besorgt vor mir und sah mich an. „Alles okay?“ Ich wollte ihm antworten, aber meine Kehle war wie zugeschnürt und ich hatte Mühe überhaupt noch Luft zu bekommen. Wieso hab ich das Album bloß aus dem Koffer genommen...

Davor war ich noch glücklich, habe mich auf den restlichen Abend gefreut, der jetzt wahrscheinlich zerstört war.

Niall kniete sich besorgt vor mich und nahm mein Gesicht in seine Hände. Ich war so dazu gezwungen ihn im die Augen zu schauen, an statt auf das Bild. „Flo... was ist los? Was ist das?“ Er löste seine Hände wieder von meiner Haut und sah, wenn auch verkehrt herum, das Familienfoto an.

„Das... Das...“ Ich brach ab und senkte mein Blick. Nachdem ich mich wieder einigermaßen gesammelt hatte, setzte ich erneut an, etwas zu sagen. „... Ich habe Angst davor Niall...“

„Vor was?“ Seine Stimme war leise und hatte eine beruhigende Wirkung auf mich.

„Vor dem... was dahinter ist...“ Ich spürte wie Niall aufstand und sich rechts neben mich auf die Fensterbank setzte. Kurz darauf lehnte er seinen Kopf gegen mein und schlang ein Arm mich.

Ganz sanft fing er an seine Hand auf und ab zu bewegen, was mich noch mehr dazu brachte, mich langsam zu beruhigen. Trotzdem zuckte ich noch ab und zu und schluchzte leise vor mich hin.

„Alles ist gut Flo... beruhig dich... alles ist gut...“, hörte ich seine Stimme.

Es dauerte noch eine Weile, bis ich mich vollkommen beruhigt hatte und wieder einigermaßen reden konnte.

„Ist das Album von deinem Vater?“, fragte Niall sanft und nahm es mir aus der Hand. Ich ließ es zu. Dann würde er eben der erste werden, der es sehen durfte.

Ich nickte leicht. „Ich habe es an dem Morgen gefunden, an dem er nicht mehr da war... und ich habe nie weiter als dieses Familienfoto geblättert. In den ganzen Jahren. Ich hatte einfach Angst... Angst davor was dahinter kommen könnte... Das Album hat mit Babyfotos von mir angefangen und mit den Fotos bin ich immer älter geworden... und das Familienbild ist das letzte gemeinsame Bild von meinem Vater, meiner Mam und mir... und ich... ich weiß nicht was dahinter kommen könnte... Ich hab Angst davor, dass diese Familie kaputt sein könnte... dass ich durch das hinter dem Bild nur noch mehr an mir zweifeln könnte...“

„Ich versteh dich“, Niall blätterte das Buch von vorne bis zu dem Bild langsam durch.

„Weißt du denn ob dein Vater wegen dir abgehauen ist?“

„Meine Mutter meint wegen mir...ja“

„Deine Mutter... Tzz... die hat doch eh ein Dachschaden... Die gehört eingesperrt... Ich glaube nicht, dass dein Vater wegen dir abgehauen ist...“

„Meinst du?“ Niall nickte stark und hob die Seite mit dem Familienfoto an, damit er sehen konnte was danach kam. Ich riss erschrocken die Augen auf.

Was machte er da?

Niall starrte geschockt und nachdenklich auf die nächste Seite und schlug sie schnell wieder zu.

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und was ist dahinter? eure Gedanken mal in die Kommens :D

Glaub an deine Träume (N.H.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt