Kapitel 3 (Verkauft! Verkraftet?)

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ich glaub ich muss nicht viel sagen :DD

ach doch :D die Widmung bekommt Jojox33, weil sie sich als erstes gemeldet hat, als es darum ging wer die Idee gut findet :D

also bis denn

XOXO Johaehn

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Die Klingel ertönte und ich klappte erleichtert das Englischbuch zu. „Zuhause bearbeitet ihr im Arbeitsbuch bitte die Seiten 43 und 44... So... dann könnt ihr gehen!“, rief Herr Brow, mein Klassen- und Englischlehrer. Ich packte rasend schnell ein und wollte den Raum verlassen, aber Herr Brow machte mir ein Strich durch die Rechnung. „Florina! Bleib bitte noch kurz! Ich möchte mit dir reden!“ Ich blieb leise seufzend stehen und drehte mich um. Die Glipss schenkten mir ein undefinierbares Grinsen, als sie sich an mir vorbei, in den inzwischen gut gefüllten Flur schoben. Als das Klassenzimmer sich geleert hatte, richtete sich Herr Brow von seinem Stuhl auf, um sich gleich darauf an das Pult zu lehnen. „Was ist mir dir los? Du weißt... ich bin nicht nur dein Klassenlehrer, sondern auch dein Vertrauenslehrer!“ „Nichts ist los!“ Er sah mich auffordenernt an. „Das glaube ich dir nicht!“ „Wenn was wäre, würde ich doch zu Ihnen kommen!“, sagte ich. „Das möchte ich auch hoffen... aber... sag mal hast du irgendwelche Probleme? Zuhause? Mit Mitschülern? Wirst du gemobbt? Oder...“ „VERDAMMT NICHTS!“, schrie ich plötzlich los, ohne es selbst zu wollen. Er hat genau die Wunden von mir getroffen, die ich schon seit langen versuchte zu heilen. „ICH HABE NICHTS!“, schrie ich und stürmte zur Tür. Mit Tränen in den Augen lief ich mit gesenkten Kopf zu meinem Spind. Als ich mein Kopf hob, um die Kombination einzugeben, seufzte ich. An meinem Spind klebte ein Bild, einer überdimensionalen dicken Frau und darunter stand fett in Edding geschrieben: SO SIEHST DU AUCH AUS!“ Ich riss es wutentbrannt ab und pfefferte es auf den Fußboden. Konnten die es nicht einfach mal lassen? Es fingen an die ersten Tränen meine Wangen hinunterzurollen. Langsam schaute ich an mir runter. Ich war wirklich zu fett! Sie haben doch alle recht! Ich... bin... zu... fett, schrie irgendeine Stimme in meinem Kopf. Voller Wucht trat ich gegen mein Spind und fing an, wie eine bescheuerte, auf mein Spind einzuhämmern. Meine Mitschüler liefen alle nur mit großen Augen an mir vorbei. Irgendwann verließ mich die Kraft und ich lies mich erschöpft zu Boden sinken. Es hatte doch alles keinen Sinn!

Andauernt bekam ich Tritte ab, weil mich die Leute nicht sahen und so immer gegen mich liefen. Mir war es egal! Ich hatte es doch verdient! Ich wollte diesen verdammten Schmerz spüren! Sie sollten bloß weiter auf mich eintreten. Nach einer Zeit glitt ich auf die kalten Fließen und zog meine Beine an. Wimmernd lag ich da und hoffte einfach unsichtbar zu sein. Was aber natürlich nicht funktionierte. „Florina! Komm steh auf!“, plötzlich kniete sich jemand neben mich und wollte mich hochziehen, aber ich sträubte mich. „Deniz! Flo!“, konnte ich plötzlich Selenas Stimme zwischen dem Stimmgewirr entnehmen. „Sie will sich nicht helfen lassen!“ „Warte...!“ Keine 2 Sekunden später hielt mir jemand ein Ohrstöpsel ins Ohr und ich konnte Little Things hören. Es dauerte nicht lange bis ich mich wieder beruhigt hatte. Langsam setzte ich mich auf und sah hoch. Ich erkannte sofort Selenas Gesicht und etwas später das von Deniz'. Deniz war der Vertrauensschüler der Schule und ganz nett, wie ich fand. „Komm... Ich helf dir hoch!“ Er hielt mir die Hand hin und ich ergriff sie. „Danke...“, murmelte ich. „Kein Problem! Wenn du reden willst... dann kannst du zu mir kommen.... Na dann... man sieht sich!“, damit verschwand er um die nächste Ecke. Der Flur war inzwischen leer. „Komm... du kannst mir Zuhause alles erzählen!“, flüsterte Selena und steckte ihren IPod weg. Ich nickte schwach und griff nach meiner Tasche. Wir sagten beide kein Wort. Als ich die unerträgliche Stille nicht mehr aushalten konnte, redete ich einfach drauf los: „Es tut mir Leid, dass ich so ausgerastet bin...“ Sel blieb stehen und sah mich an. „Ist schon okay... aber was ist denn schon wieder passiert?“ Nach kurzem Zögern erzählte ich ihr die ganze Sache. Sie unterbrach mich kein einziges mal, wofür ich ihr unendlich dankbar war. „Ach Flo!“, sagte sie schließlich als ich fertig war und nahm mich erst mal in den Arm. Ich erwiderte die Umarmung. „Du bist doch nicht fett... ich find dich ehrlich gesagt, das du zu dünn bist!“, sagte sie, als wir uns voneinander lösten. „Die haben doch alle keine Ahnung! Komm! Wir gehen Mister Magic besuchen! Er steht doch gleich hier oder?“ Ich nickte und lief los. Sel machte auf ihrem IPod Musik von 1D an und wir sangen laut dazu mit.

Als wir an der Koppel ankamen, traf mich der Schlag. Kein Mister Magic weit und breit! Nichts! Die Koppel war leer! Das hatte es noch nie gegeben. Wie eine Irre fing ich an zurennen. Ich musste wissen wo er war. Es dauerte kein 2 Minuten bis ich an dem Haus der Besitzer stand und Sturm klingelte. „Man... Flo... was ist denn los?“, keuchte Sel hinter mir, aber ich konnte nicht antworten. Immer wieder drückte ich auf die alte Klingel. „Verdammter Scheiß! Ich komm ja schon!“, rief eine Männer Stimme von innen und kurze Zeit später wurde die Tür aufgerissen. „Was willst du denn?“, blaffte mich ein Mann so um die 25 an. Er roch nach Rauch, dass bemerkte man sofort. „Ich will wissen wo Mister Magic ist?“, rief ich. „Wer ist denn Mister Magic?“, grummelte der Mann. „Das Pferd, das 2 Minuten von hier entfernt auf einer Koppel stand und dessen Besitzer in diesem Haus wohnen!“, schrie ich schon fast. „Ach... du meinst den schwarzen Gaul? Joar... der ist verkauft! Ich bin der Sohn der Besitzer von ihm!“ Ich starrte ihn fassungslos an. Hat er gerade verkauft gesagt? Verkauft? „warum?“, brachte ich nur über die Lippen. „Warum?“ „Meine Alte ist vor 1 Woche gestorben und mein Alter vorgestern an Lungenkrebs... Ich bin hier um alles abzuklären und so ein Zeug und der Gaul hat nur gestört... deswegen musste er weg!“ Sel schnappte neben mir hörbar nach Luft. Sie starrte den Typ einfach nur an. Das konnte nicht... doch... nein.... nein... das ging doch nicht. „Sachmal wie reden sie eigentlich über den Tod ihrer Eltern?“, hörte ich Sel irgendwo rufen. Ich kam mir vor als ob ich fiel... fiel... fiel... fiel ins nichts. Ich konnte nur noch irgendwelches Stimmengewirr wahr nehmen. Mehr nicht.

„Komm Flo! Ich bring dich zu mir nach Hause!“, holte mich Sel wieder in die Gegenwart. Ich nickte nur und wurde von ihr mitgezogen.

„Hier... eine heiße Schokolade mit ordentlich Honig!“ Sel stellte vor mich ein riesen dampfende Tasse ab. Dankend nahm ich sie und trank ein Schluck. Tat das gut! Ich seufzte leise. Alles was mir auch nur ein wenig bedeutete, wurde mir genommen... Alles! Fehlte nur noch das Sel bald weg wäre... Sie umzieht... stirbt... oder sonst was... Ich legte mein Kopf erschöpft auf ihre Schulter und schloss die Augen. „Ist doch alles Scheiße!“, murmelte ich immer wieder. Sel sagte nichts. Was sollte sie auch sagen?

„Sel?“, flüsterte ich nach einiger Zeit. „Ja?“ „Du bleibst doch für immer meine beste Freundin, oder?“ „Klar... egal was passiert! Ich bleibe deine beste Freundin... für immer und ewig!“ „Das ist schön!“

Ich hob mein Kopf und trank noch ein Schluck von der heißen Schokolade und lächelte schwach. „ich will gar nicht wissen wir bescheuert das eben geklungen hat!“, sagte ich und starrte aus dem Fenster. „Das hat doch nicht bescheuert geklungen! Ich fand es süß!“, lachte Sel. „Dann ist ja gut!“

2 Tage... 3 Tage... 4 Tage... 4 ganze Tage saß ich nun schon alleine bei mir Zuhause. Meine Mutter ist bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht. In der Schule war ich auch nicht. Ich konnte die Mobbingantaken im Moment nicht ertragen.

Ich sah gedankenverloren aus dem Fenster. „You've got the one Thing!“, murmelte ich schließlich und stand auf. Ich musste was tun. Ich musste verdammt nochmal was tun. Ich lief in mein Zimmer und wühlte meine Schränke durch. Nach kurzer Zeit wurde ich fündig...

Glaub an deine Träume (N.H.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt