Kapitel 7

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"Krass" sagte Tyler als ich fertig war, die ersten zwei Tage vorzulesen. "Deine Mutter hat unseren Großvater ja richtig gehasst." Falls diese Geschichte, so wie sie in dem Buch stand stimmte, dann ja. "Oh Gott ist das spannend!" meinte Miara ganz aufgeregt. "Wir müssen unbedingt weiter lesen! Ich will wissen wie meine Mom mit Dad zusammen gekommen ist, da gab es bestimmt auch total den Stress, wenn deine Mom die Familie so hasste." Ist dass das einzige was die beschäftigt? "Ich finde es total gestört, dass euer Großvater meine Oma umgebracht hat!" sagte ich, etwas wütend. Natürlich konnten sie nichts dafür, aber ein wenig mehr Respekt wäre schön gewesen. "Stimmt, das ist es. Allgemein, was ist das denn für ein komischer Laden? Innerer Zirkel? Großmeister? Urfamilie? Hä?" gab Tyler von sich. "Was auch immer es damit auf sich hat, wir werden es heraus finden. Das wird so aufregend! Und wenn wir das Geheimnis gelüftet haben, holen wir unsere Eltern." antwortete Miara darauf. Ich nickte zustimmend, klappte das Buch zu und sagte: ".Wir sollten außerdem Mel nichts von den brutalen Dingen erzählen, es ist so schon traumatisch genug für sie. Ich bin Müde, lasst uns ins Bett gehen.". Die anderen waren ganz meiner Meinung, es war schließlich schon wieder um 11. Also schlichen wir uns vorsichtig hoch, um Melisandre nicht zu wecken.  Ich schlief sofort ein.

Am nächsten Tag wurden wir durch ein Handyklingeln wach. "Was ist das?" murmelte Melisandre, noch halb im Schlaf. Während Tyler schon aus dem Bett gesprungen war und sein Handy suchte. "Hier ist der Anschluss von Tyler Rubis, hinterlass eine Nachricht wenns wichtig ist, nach dem piep: Pieeeep." fing der Anrufbeantworter an, als Tyler sein Handy immer noch nicht gefunden hatte. "Hallo Tyler, hier ist Kira. Ich vermiss dich total, es tut mir so leid. Ich weiß doch das du nicht ohne mich kannst! Das mit Tim wollte ich nicht, es war nicht meine Schuld! Wirklich Tyler. Ich liebe dich, ruf mich an." und dann war die Nachricht zu ende und Tyler hatte sein Handy endlich in der Hand. "Wirst du sie anrufen?" fragte ich neugierig. "Nein. Auf gar keinen Fall, mit der hab ich abgeschlossen." sagte er während er mich ernst ansah. Ich nickte nur, da ich nicht wusste was ich darauf entgegnen sollte. "Okaaay. Da fest steht das wir nicht in die Schule gehen, aber die Lehrer uns vermissen werden würde ich sagen, dass wir anrufen und uns Krank melden lassen." sagte Miara und stand auf. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass ja schon wieder Montag war. Mir kam die Zeit verdammt kurz vor. "Ich ruf für Melisandre an und tue so als wäre ich Mom." erklärte ich während aufstand. Die Uhr über meinem Bett zeigte das wir es erst halb 8 hatten und ich somit noch eine halbe Stunde hatte um in Melisandres Schule anzurufen, bevor sich die Lehrer Sorgen machen würden. Also zogen wir uns alle erstmal um, danach riefen Ich, Tyler und Miara in unserer Schule an und sagten wir hätten die Grippe. nach dem Frühstück rief ich dann bei Melisandres Schule an und tat so als wäre ich meine Mutter. "Guten Tag, ich möchte Melisandre Tuteur die nächsten sechs Tage von der Schule freistellen." sagte ich am Telefon zu der Sekretärin. "Wer sind sie? Nur die Eltern der Kinder haben die Berechtigung für eine Freistellung." antwortete sie und ich musste mich sehr zusammen reißen nicht sofort wieder aufzulegen. "Oh Entschuldigen Sie, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Ich bin Natalie Tuteur, Melisandres Mutter. Bei uns Zuhause haben alle die Grippe, ich selbst bin auch ziemlich angeschlagen." wollte ich die Situation retten. "Ach, das versteh ich. Ich trag sie als entschuldigt in unser Register ein. Ich wünsche ihnen und Melisandre eine gute Besserung." antwortete mir die Sekretärin und ich fühlte mich erleichtert. Sie hats geglaubt.  "Vielen Dank. Tschüss" sagte ich zu ihr und legte auf. Die anderen sahen mich fragend an. "Sie hat es mir geglaubt." erklärte ich ihnen. "Gut, jetzt da das geklärt ist, können wir uns ja wieder an die Arbeit machen." meinte Miara. Also räumten wir erstmal unser Frühstück weg und wuschen unser Geschirr ab, putzten anschließend Zähne und danach gingen wir wieder in mein Zimmer und machten uns an die Kisten, mit dem gleichem Schema wie den Tag zu vor. Die erste Kiste die ich auspackte war bis zum Rand mit Bildern gefüllt. Als ich eins raus nahm, konnte ich erkennen das es schon mindestens zwanzig Jahre her war. Es zeigte meine Mutter als junge Frau. Sie umarmte eine Frau die ihr sehr ähnelte und ungefähr vierzig Jahre alt war. Wir vermuteten das es meine Oma gewesen ist. Die anderen Bilder, die wir nur grob überflogen hatten, zeigten ebenfalls meine Mutter als Jungendliche, beziehungsweise junge Frau, deshalb stellten wir die Kiste zu dem Wichtig-Haufen. Wir dachten, dass wir die Fotos mit dem Tagebuch meiner Mutter in einen Zusammenhang bringen könnten. In der nächsten Kiste fanden wir Tagebücher! Welch ein Segen. Ich sah nach und es waren die Jahre 1999 und 2000, die Bücher kamen natürlich auf den Wichtig-Haufen. Außerdem war in der Kiste noch ein Bild von einer ungefähr vierzehn Jährigen. "Wer ist das?" fragte Melisandre als ich ihnen das Bild zeigte. da sah ich, dass auf der Rückseite in der linken unteren Ecke mit Bleistift etwas stand. Lucie 1999. "Irgendeine Lucie." antwortete ich auf Mels Frage. "Sie müsste jetzt so ca. zweiunddreißig sein." erklärte ich ihnen. "Wo soll das Foto hin?" fragte Tyler darauf nur gelangweilt. "Ich würde sagen auf den, Eventuell-Wichtig-Haufen." sagte Miara, also gab ich es Mel, damit sie es auf ihren Haufen legte. Ich wollte gerade die nächste Kiste öffnen, als Melisandre rief: "Stopp!". Wir sahen sie verwundert an. Was ist denn jetzt los? "Können wir erstmal was Essen, bevor du die nächste Kiste öffnest?" fragte sie. Achso, sie hat nur Hunger. "Wir haben doch erst vor vier Stunden was gegessen!" sagte Miara dazu. "Ich weiß, aber in der Schule gibt es auch immer um Zwölf Mittagessen und mein Körper hat Hunger." erklärte Melisandre ihr. Dabei musste ich lächeln, egal was war Mels Essenszeiten mussten eingehalten werden. Das war schon immer so, selbst wenn wir in den Ferien den Highway entlang fuhren, um zwölf brauchte sie stets was zu essen. Wir konnten ihr natürlich nicht diesen Wunsch abschlagen und hatten selbst schon etwas Hunger. Also kochte ich uns ein paar Spagetti mit Tomatensauce, während die anderen sich auf der Couch die Wochennachrichten ansahen. "Gibt es was neues?" fragte ich laut aus der Küche heraus. "Nicht wirklich. Nur Brad Pitt und Angelina Jolie lassen sich jetzt scheiden!" rief Miara darauf zurück. "Echt? Die waren doch das Traumpaar schlechthin." murmelte ich vor mich hin und widmete mich wieder den Nudeln. Als ich gerade den Tisch deckte und die anderen sich hinsetzten klingelte mal wieder Tylers Handy. "Schon wieder Kira?" fragte Miara genervt. Tyler nickte, als er auf sein Handy sah und stellte es stumm. Bis wieder der Anrufbeantworter ran ging. "Hier ist der Anschluss von Tyler Rubis, hinterlass eine Nachricht wenns wichtig ist, nach dem piep: Pieeeep." "Tyler!! Du kannst mich nicht einfach so sitzen lassen! Ich bin Cheerleadercaptain unserer Schule! Mich lässt man nicht einfach so sitzen! Wieso bist du nicht in der Schule?! Hat das was mit der kleinen Hure Tuteur zutun? Sie und deine Schwester waren heute auch nicht da! Die Leute reden schon! Ruf mich an, sonst komm ich zu dir nach Hause und stell dich dort zur Rede." brüllte Kira hysterisch. "Wer ist das denn eigentlich?" fragte Melisandre neugierig. "Tylers Exfreundin, sie möchte wieder mit ihm zusammen sein, aber hat was ganz schlimmes gemacht und deswegen will er sie nicht mehr." erklärte ihr Miara, als ich die Nudeln austeilte. "Und warum hat sie Elli eine Hure genannt?" fragte Mel weiter. "Das sagt man nicht." meinte ich nur. "Sie hat es als erstes gesagt." entgegnete Melisdandre, "Also wieso bist du eine Hure?" Ich wäre fast vom Stuhl gefallen, aus ihrem Mund klang es so als wäre ich wirklich eine. "Melisandre, deine Schwester ist keine Hure. Kira lügt, sie ist nur neidisch auf Elli und wenn Mädchen neidisch sind sagen sie Dinge die gar nicht stimmen. kennst du das nicht?" erklärte ihr Tyler der sich auch endlich zu uns setze. " Doch kenn ich." antwortete Mel nur darauf und fing an zu essen. "Wirst du sie diesmal anrufen?" fragte Miara. "Ich weiß nicht. Es ist vielleicht besser, bevor sie wirklich noch zu mir nach Hause kommt, feststellt das dort niemand ist und hier antanzt. Das ist mir ein zu großes Risiko." meinte Tyler darauf nur. Ich nickte und schlürfte eine Spagetti. "Und was willst du ihr sagen?" fragte Miara weiter. "Das sie mich in Ruhe lassen soll, ich mit ihr abgeschlossen habe und sie auch nicht zu mir kommen soll, da ich eh total krank bin, oder so ähnlich. Hast du eine Idee Schwesterherz?" meinte Tyler nur und Miara schüttelte den Kopf. Als wir fertig waren mit dem Essen, spülten wir noch ab. Ich brachte Mel ins Bett, damit sie Mittagsschlaf machen konnte. Ihr fehlte der Schlaf derzeit sehr, als sie endlich im Bett lag lasen wir uns das Tagebuch weiter vor. 


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