Kapitel 12

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07. Juni 1997 

Heute ist Samstag und deshalb konnte ich ausschlafen. Nach dem Frühstück ging ich zu Jasper, da wir uns Gestern ausgemacht hatten, dass ich ihm bei seiner Wohnung helfe. Er will nicht, dass seine Wohnung von niederen Mitgliedern des Zirkels gestrichen wird. Jasper macht es lieber selber, da er der Meinung ist, dass sie andere wichtigere Aufgaben haben und schließlich haben sie auch Wochenende. Da Toren, Juliette und Ich nichts vor hatten boten wir unsere Hilfe an. Naja eigentlich hatte ich Gestern Abend damit angefangen und die anderen wollten mitmachen. Wie dem auch sei, trafen wir uns erstmal alle in seiner derzeitigen Wohnung und gingen dann zusammen wieder zu der neuen. Juliette und ich strichen das Schlafzimmer und Toren mit Jasper das Wohnzimmer. Als wir mit der ersten Schicht fertig waren gingen wir in ein Cafe und ruhten uns erstmal aus. Da wir alle keine Ahnung hatten was wir machen könnten, waren wir zu viert noch ein bisschen in der Innenstadt bummeln. Um fünf verabschiedete sich Juliette wieder von uns, weil sie mal wieder ein Date hatte. Als wir Toren fragte ob er wisse, wer es ist, meinte er auch nur dass er keinen Schimmer hätte. Ich hoffe nur das ihre Beziehung oder was da auch am Laufen war, in unserem Zirkel erlaubt ist. Damit könnte ich nicht klar kommen, falls sie eine Verräterin ist würde sie sterben müssen, so wie Mutter und ich habe keine Chance sie zu retten. Als wir drei dann wieder Zuhause waren ging jeder in seine Wohnung. Vater war noch nicht wieder aus der Ratsversammlung zurück und deshalb setzte ich mich in  unser Wohnzimmer und las in den Annalen von 1798, mich interessiert die Gründung des Zirkels sehr. Hätte ich nicht Modemanagement studiert, dann sicher irgendetwas mit Geschichte vielleicht sogar etwas aus unserem Zirkel.  Im Jahr 1798 wurde Marques Vide vom Volk gefürchtet. Es ist wirklich extrem wie die Urväter also Gründer des Zirkels, das Volk unterdrückte. Sie warben mit Unsterblichkeit, unendlichem Wissen, der Weltherrschaft und Reichtum. Dies alles wollten sie mit dunkler Magie erreichen. Die meisten "Quereinsteiger" waren Alchimisten die einfach nur verstehen und nachvollziehen wollten. Es ist wirklich sehr interessant, aber auch gruselig was man darin alles so liest. Leider ist das Buch von meiner UrUrUrUrgroßmutter, der Frau vom Gründervater Eng und nicht von ihm selbst, sonst hätte ich viel mehr Infos... Nach dem Vater dann endlich Zuhause war, drängte ich ihn über die Stelle von Sofie, also die Tochter von Madam Lester, nachzudenken. Ich hatte es ihr versprochen und deshalb gab ich mein Bestes. Ich erklärte Vater, dass sie eine großartige Schülerin ist und viel zu viel Wert für eine Küchenhilfe hat, aber er argumentierte, dass die Rangordnung in unserem Zirkel nicht einfach mal so umgehen werden kann. Eine hohe Stelle muss man sich verdienen und da das Mädchen bis jetzt nur gut in der Schule ist, wird das allein  nicht reichen. Ich bettelte ihn an, dass er noch mal mit dem Rat darüber sprechen soll und es wenigstens versuchen könnte. Er sagte mir allerdings nur, dass es seine Würde beschmutzen würde wenn er sich für ein Mädchen einer sehr niedrigen Kaste einsetzt, welches er noch nicht einmal kennt oder jemals gesehen hat. Vater erklärte mir, dass selbst wenn er wöllte, er keine Chance gegen den Rat hätte. Da ich nicht wusste was ich sonst tun könnte, erklärte ich ihm, dass ich Sofie als meine Beraterin, nach ihrem Abschluss will. Dagegen konnte er  nichts sagen und ich hatte Sofie wenigstens eine etwas bessere Zukunft ermöglicht. Nach der Diskussion mit Vater gingen wir zum Abendessen und dort saß ich wieder bei Toren und Juliette, leider fehlte Jasper. Ich hätte mich gern mit ihm unterhalten, aber naja ich kann es ja nicht ändern. Den restlichen Abend verbrachte ich mit lesen. 

08. Juni 1997

Heute ist Sonntag und deshalb konnte ich mal wieder richtig lang schlafen.Nach dem Frühstück ging ich gleich zu Madam Lester in die Küche. Die Niedere und Mittlere Schicht hat kein Direktes Wochenende. Es kommt auf ihre Arbeitsverteilung an, aber in der Küche ist es so, dass sie nie an den Wochenenden frei haben, natürlich Urlaub machen können, aber nur selten und dafür aber nur zum Frühstück und Abendbrot in der Küche stehen und so gleicht es sich ganz gut aus. Ich berichtete ihr von meiner Diskussion mit Vater. Sie war mehr als glücklich, dass auch obwohl ich nicht viel für ihre Tochter machen konnte, ich sie wenigstes als Beraterin gewählt habe. Madam Lester umarmte mich dafür sogar und wir machten uns aus, dass wir  Morgen zusammen mit Sofie außerhalb der Anlage einen Kaffee trinken gehen. Nach dem ich von Madam Lester zurück zu unserer Wohnung ging, kam mir Jasper und ein Mädchen entgegen. Sie ist ungefähr vierzehn und ich erkannte sie sofort wieder. Es war Lucie, die jüngste Schwester von Jasper. Er stellte uns beide miteinander vor und die Kleine macht einen guten Eindruck auf mich. Sie ist nicht so eingebildet wie ihre anderen drei Schwester, die etwas älter sind als ich. Die beiden waren auf dem Weg zur Bibliothek und ich wünschte ihnen nur viel Spaß und ging weiter. Ich hätte liebend gern mit Jasper und seiner kleinen Schwester geredet, aber ich war mit Juliette verabredet und ohne hin schon spät dran. Als ich dann endlich in unserer Wohnung war, hatte Vater Juliette schon längst rein gelassen und sie saß in meinem Zimmer. Wir quatschten bis zum Abendbrot und kamen auch auf das Thema Jungs zusprechen. Sie meinte, dass ich nicht begeistert von ihrem Freund wäre und sie erst noch abwarten will, bis sie mir sagt wer es ist. Das finde ich echt kindisch, ich würde mich schon damit abfinden müssen. Juliette meinte außerdem, dass Jasper total auf mich steht und wenigstens das versetzte mir eine bessere Stimmung. Zum Abendbrot war Jasper wieder dabei und seine Schwester saß mit bei uns. Wir unterhielten uns über alles mögliche und saßen bis halb 10 zusammen, bis Theresa Tuteur (Jaspers Mutter) wollte das Lucie ins Bett geht. Also gingen wir auch wieder in unsere Wohnungen. Zuhause las ich noch etwas in den Annalen.

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