Ella - der Genuss von Stolz und Liebe

34 - Ach Linda!

Doch ihr nächtlicher Frieden sollte nicht gehalten werden. Ella wurde unsanft aufgeweckt. Ein Hämmern an ihrer Tür ließ sie schlaftrunken aus ihrem Bett kriechen und zur Tür schlurfen.

„Ella mach sofort auf!" hörte sie Neema laut sagen.

„Was is...?" sie öffnete die Tür und sah Neema mit halb geschlossenen Augen an. Sie konnte sie einfach nicht öffnen.

„Wir können Linda nicht erreichen!" sagte Neema. Der Schleier der Müdigkeit riss im nächsten Augenblick von ihr ab.
„Was heißt das?" hakte sie sofort nach, öffnete ihre Augen und erblickte eine sorgenvolle Gruppe von Mädchen vor sich.

Jenica ergriff unsicher und schuldbewusst das Wort.

„Ich... Wir waren gestern Nacht in Delta..."

Dafür erntete sie einen durchaus zornigen Blick von Ella. Es schüchterte Jenica umso mehr ein.

Ella fuhr sie an: „Und?!"

„Und... Ich bin nicht lange geblieben. Die Leute haben mir voll Angst gemacht und ich hab Linda gesagt, wir sollten langsam wieder zurück... Aber sie wollte nicht."

„Was heißt sie wollte nicht?!" fuhr Ella sie an.

„Ella... Beruhige dich." ging ihr Mae dazwischen.

„Sie wollte mit Will da bleiben... Und naja, dann bin ich gegangen..."

Beim Namen Will schnappte Ella kräftig nach Luft. Am liebsten hätte sie diesem einfältigem Mädchen und ihrer noch dümmeren Freundin vor ihr eine Ohrfeige verpasst, nein, das war eindeutig eine Faust wert, doch sie riss sich zusammen.

„Ihr Handy ist ausgeschaltet und keiner weiß wo sie ist. Ich hab schon all ihre Freunde angerufen. Und dieser Will ist auch unerreichbar!" ergänzte Lotte diesmal.

„Was machen wir jetzt?" Es war 7 Uhr morgens. Sie hatte somit nicht mehr als 2 Stunden geschlafen. „Dann müssen wir dahin." meinte Ella.

„Gut, wir teilen uns am besten auf. Mae und ich ihr fahren zu Delta. Neema und Lotte, ihr klappert Lindas Lieblingsorte ab... Und Jenica bleibt hier und versucht nicht auch noch zu verschwinden!" sie warf ihr einen unverzeihlichen Blick zu. Jenica versank tiefer in Schuldgefühle.

Als Ella sich umdrehen wollte, schien es, als hätte sie einen dunklen Haarschopf im Treppenhaus gesehen. War das Darren? Sie schüttelte den Kopf und ging schnell in ihr Zimmer um sich umzuziehen.