Ich lasse ihn keine Sekunde aus den Augen. Jede Bewegung fällt mir auf, jeder Atemzug.
Ich weiß nicht wohin mit meinen Gefühlen. Ich hatte doch abgeschlossen, ich bin glücklich gewesen.
Aber jedesmal, wenn ich denke, ich könnte ohne ihn weiter machen, taucht er plötzlich einfach so auf und sieht dazu noch unverschämt gut aus.
Ich versuche mich mit der Hand vor möglichem Blickkontakt zu schützen, aber früher oder später wird er mich bemerken. Wahrscheinlich eher früher, wenn Mason so weiter brüllt."Hör auf!" Zische ich.
"Warum?" Fragt er.
"Vielleicht weil das peinlich ist?" Genervt halte ich seine Arme fest, damit er nicht mehr winken kann.
Die Scheinwerfer sind auf Josh gerichtet.
Er spannt seine Brust an und fährt sich durch sein Haar.
Er ist nervös, dass kann ich sehen. Aber als er beginnt zu spielen, ist seine Aufregung wie verflogen.
Bei jedem Schlag springt er auf seinem Hocker hoch und wirft sein Kopf herum. Wenn es mich nicht so beeindrucken würde, würde ich vielleicht sogar lachen, aber in diesem Moment, als Josh sich auf die Lippen beißt und wie elektrisiert von seinen Schlägen ist, kann ich seine Leidenschaft spüren, so wie jeder im Raum. Es ist atemberaubend!Und gerade, als Josh seine Augen wieder öffnet und ich ihn noch immer mit offenem Mund anstarre, dreht er seinen Kopf in unsere Richtung. Abrupt lasse ich Masons Hände los und verstecke mich wieder unter meiner Kapuze, aber es ist zu spät, ich spüre wie er mich ansieht.
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, läuft Mason auch direkt auf Joshua zu, als er die Bühne verlässt."Du warst echt gut Mann!" Brüllt er und schlägt ihm ein.
"Was für ein Wunder, dass wir dich hier treffen." Mason strahlt über das ganze Gesicht.
Josh erwidert seine fröhliche Stimmung und umarmt Mason.Ich sitze immer noch auf dem Sessel und beobachte die Beiden von weitem.
Ich bin eifersüchtig, ganz klar, ich mag es nicht, wie sie sich an lachen und aufführen, als wären sie alte Freunde. Die frage ist nur, auf wen bin ich eifersüchtig?Als der Typ mit dem Lostopf vorbei läuft und darauf wartet, dass ich meinen Favoriten herein werfe, habe ich mich dazu entschlossen einfach heimlich zu gehen und Mason später zu sagen, es ginge mir nicht gut.
Gebückt bahne ich mir einen Weg durch die Masse an Menschen, damit mich niemand sieht.
Plötzlich stoße ich auf etwas hartes.
Ich wage einen zweiten Versuch, aber es rührt sich nicht von der Stelle.
Ich ziehe meine Kapuze ab und erkenne ein paar Füße vor mir.
Und als ich mit meinem Blick langsam herauf wandere, brauche ich nicht lange, um zu erkennen, dass es die Füße von Josh sind."Wie hast du mich gefunden?" Erschrocken springe ich zurück.
Seine Augen funkeln und er lächelt, wie ein kleines Kind.
Er sieht so wahnsinnig glücklich aus, dass es mir schwer fällt, ihn weiter böse an zu sehen."Ich hab dich keinen Moment aus den Augen gelassen und gesehen wie du dich langsam wegschleichen wolltest." Er grinst
"Wo ist Mason?" Paranoid drehe ich mich herum.
"Beruhig dich, er hilft beim Auszählen der Stimmen. Können wir reden?"
"Beim Auszählen der Stimmen?" Verwirrt sehe ich ihn an.
"Tyler es tut mir so leid!" Josh verringert unseren Abstand um einige Zentimeter.
Ich bin immer noch verwirrt.
"Ich hätte dich nicht küssen dürfen.""Nein du hättest nicht einfach wegrennen dürfen." Verbessere ich ihn.
"Du bist verlobt." Josh zieht eine Augenbraue hoch.
"Ich weiß." Entgegne ich protzig.
In mir schreit alles danach Josh auf der Stelle zu küssen.
Josh scheint es genauso zu gehen, denn er kommt noch näher und legt seine Hand auf meine Schulter.
Ich spüre wie sein kleiner Finger meinen Hals streicht.
"Hör auf!" Ich lege meinen Kopf in den Nacken sodass Josh seine Hand zurück ziehen muss."Es tut mit leid, immer wenn ich bei dir bin, kann ich mich nicht mehr kontrollieren." Er sieht mich bedrückt an.
"Ich gehe jetzt zurück zu Mason." Sage ich mit zittriger Stimme und stolpere zurück zu meinem Verlobten.
-
"Wir müssen gehen!" Rufe ich ihm schon von Weitem zu.
"Wie bitte? Der Gewinner steht doch noch nicht fest."
"In der Musik gibt es keine Gewinner und Verlierer." Ich reiße ihm am Arm mit, "mir geht's nicht gut."
"Nein halt!" Mason befreit sich aus meinem Griff und sieht mich empört an.
"Ich geh jetzt nicht nach Hause! Ich hab gerade endlich mal wieder Spaß, du musst schon den Bus nehmen, um nach Hause zu fahren." Er dreht sich wieder zu dem Tisch mit den Stimmzettel."Na gut." Antworte ich unbekümmert und schnappe mir meine Jacke.
Verdutzt sieht Mason mir nach, aber ich muss von hier weg, ich halte es keine Sekunde länger mit Josh in einem Raum aus.-
Die Haltestelle befindet sich genau vor dem Eingang der Konzerthalle.
In meine Gedanken vertieft, schlender ich auf Sie zu.
Das ist auch der Grund weshalb ich erst gar nicht bemerke, dass ich nicht alleine bin.
Jemand hinter mir räuspert sich.
"Wolltest du nicht zu Mason gehen."
Kraftlos lasse ich mich auf die Bank fallen, "Was machst du hier Josh?""Mason hat mir gesagt, dass ich nicht unter die Top10 gekommen bin, also bin ich auf dem Weg nach Hause. Die Frage ist, was machst du hier?"
Das darf doch nicht wahr sein, denke ich und drehe mich um, um mich zu versichern, dass es wirklich Josh ist."Ich wollte dir eigentlich aus dem Weg gehen." Ich seufze.
Josh setzt sich vorsichtig neben mich.
Er sieht mich an und als ich seine Blicke erwidere, sieht er überraschen traurig aus. Ich hab das Gefühl zwischen dem glücklichen Joshs und dem traurigen würde Jahre liegen, dabei sind es nur Minuten.
"Wollen wir was trinken gehen?" Frage ich und meine damit auch wirklich nur, etwas trinken gehen.-
Ich erzähle Joshua davon, wie ich Mason kennengelernt habe und er mir, dass er bis vor wenigen Monaten noch eine Freundin gehabt hatte.
Ich bin überrascht, denn Josh scheint mir gar nicht unsicher was seine Sexualität betrifft.
"Das bin ich, sehr. Aber ich fand schön immer andere Männer sehr attraktiv." Gibt er zu.
"Heißt das, ich war der erste mit dem du...?"
Er lacht, "Nein. Und auch nicht der zweite."
Ich denke nicht weiter darüber nach, wie er das gemeint hat.
Es gefällt mir, dass wir uns unterhalten können, ohne dass die Gedanken an seinen nackten Körper, mich wieder so durcheinander bringen.
Josh bestellt sich noch eine Cola und mir noch ein zweites Glas Wasser, ganz klar um unser Gespräch heraus zu zögern. Aber ich habe kein Problem damit."Du warst übrigens echt krass heute." Ich wage es Josh dabei anzusehen.
"Danke." Er wird leicht rot.
Und dann tue ich etwas, dass mir mehr Mut abverlangt als alles, was ich jemals zu Josh gesagt oder getan habe.
Ich gehe meine Frage mehrmals hintereinander durch, um sicher zu gehen, dass ich sie nur einmal stellen muss, damit er sie versteht und erst als ich mir sicher bin, dass sie verständlich genug formuliert ist, räusper ich mich,"Willst du eine Band mit mir gründen?"
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Joshua Dun | Joshler
FanfictionTyler ist verliebt und glücklich mit seinem Freund Mason. Und als Mason ihn fragt, ob er ihn heiraten will, sagt er sofort "ja". Doch dann trifft er auf Josh...