Als ich am nächsten Morgen aufwache, wird mir schlagartig bewusst in was für Schwierigkeiten ich stecke.
Plötzlich fühlt sich mein Körper ganz schmutzig und fremd an. Ich kann nicht glauben, dass ich gestern mehr oder weniger Sex mit Josh hatte, einen Mann, denn ich nicht mal seit 24 Stunden kenne.
Seit wann bin ich den so leicht zu haben und vor allem seit wann betrüge ich Mason.Mir wird ganz übel und ich traue mich nicht auf die Seite zu drehen, um zu sehen ob Josh noch schläft.
Ich sehe die Bilder der letzten Nacht vor mir ablaufen.
Ich sehe wie unsere nackten Körper sich aneinander reiben und wie sehr ich es genieße.Ich beiße mir auf die Lippen, um die Fassung zu bewahren.
Ganz langsam schiebe ich die Decke bei Seite und erhebe mich aus dem Bett. Wenn ich jetzt gehe, war es nur ein Onenightstand und nichts weiter, nur ein Ausrutscher, weil ich so wütend auf Mason gewesen bin.
Ich angle mein Tshirt hinter dem Sofa hervor und ziehe mir so leise wie möglich die Hose über.
Kurz bevor ich den Raum verlasse, werfe ich noch einen letzten Blick auf mein Onenightstand und stelle fest, dass er friedlich schläft. Wer weiß von was er gerade träumt.Gerade als ich die Haustür hinter mir so leise wie möglich zuziehe, merke ich dass meine Jackentasche ungewöhnlich leicht ist.
Seufzend lasse ich mich gegen die raue Hauswand fallen.
Ich habe doch tatsächlich mein Portmonee in Joshs Wohnung liegen lassen.
Aber ich kann doch jetzt nicht einfach klingeln. Wie soll ich ihm erklären warum ich bereits am Gehen bin.
Er wird mich für ein Arschloch halten.Doch als ich ihm gerade eine SMS schicken will, in der ich ihm erkläre, dass es ein Fehler gewesen ist und er mein Portmonee bitte Sara geben soll, fällt mir auf, dass ich nicht einmal seine Nummer habe.
Schockiert stecke ich mein Handy zurück in meine Jacke.
Was sind wir für Menschen, die mit einander schlafen und nicht mal vorher Nummer austauschen. Dazu kommt noch, dass Josh doch sogar wusste, dass ich heiraten werde.
Verzweifelt fasse ich mir an den Kopf, die Gedanken und das schlechte Gewissen machen wir Kopfschmerzen.Da ich kein Geld für ein Taxi habe, laufe ich nach Hause, denn zum Glück finde ich mich ein paar Straßen weiter schon wieder zurecht und bin nicht mal 45 Minuten unterwegs.
Der kleine Fußmarsch hat mir gut getan. Ich konnte meine Gedanken ordnen und bin zu dem Entschluss gekommen Mason sofort die Wahrheit zu sagen, denn wenn wir heiraten, möchte ich nicht mit einer Lüge in unser gemeinsames Leben starten.
Es ist mir unangenehm, aber ich schulde es ihm, denn er ist doch mein Verlobter und ich liebe ihn.Da ich auch keinen Schlüssel mit habe, bleibe ich vor der Tür stehen und zupfe mein Tshirt zurecht.
Ich bin aufgeregt und meine Hände zittern. Und als mein zitternder Finger unbeabsichtigt die Klingel betätigt, bin ich noch gar nicht bereit bin bekomme eine kurze Panikattacke.
Ich weiß nicht mehr was ich sagen wollte und bin mir auch gar nicht mehr so sicher, ob ich nicht doch einfach wegrennen möchte.
Und das Ergebnis aus diesem Panikzustand ist, dass ich Mason, als er die Tür öffnet, ohne zu zögern sofort die Wahrheit ins Gesicht schreie.
"Ich hatte letzte Nacht Sex!"
"Oh Gott!", verstört sieht Mason mich an. Dann knallt er mir die Tür wieder direkt vor der Nase zu und es ist Still. Oh gott! Denke ich mir als ich das ganze nochmal vor mir ablaufen lasse. Oh Gott!Es sind bestimmt nur 5 Minuten, bis Mason die Tür wieder aufmacht, aber es kommt mir unendlich lang vor.
Er tritt ein paar Schritte zurück und lässt mich herein.
Wie ein kleines Kind schiebe ich mich an ihm vorbei und lasse mich auf einen Stuhl fallen."Du hattest Sex?" Mason sieht mich mir hochgezogenen Augenbrauen an,
"Wie meinst du das?""Na ja..." Ich verstehe seine Frage nicht ganz.
"Ich meine," Er macht eine lange Pause und lässt sich gegen die Wand fallen.
"Du hattest keinen Sex mir mir, das bedeutet..." wieder macht er eine Pause, diesesmal ist die Stille aber noch viel bedrückender.
"Ogott Tyler, du hast mich betrogen!" Jetzt schreit er.
Auch wenn das jetzt wahrscheinlich die unpassendste Reaktion gewesen ist, nicke ich einfach nur und starre auf den Boden, denn ich kann nicht mit ansehen, wie angewidert Mason auf mich herab blickt.
"Ogott Tyler." Wiederholt er und reibt sich die Schläfen.
Sein Gesicht ist ganz rot."Mason," Ich stehe auf und will nach seiner Hand greifen, aber er zieht sie sofort weg.
"Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll." Er sieht mich ernst an.
"Wer war es? Kenn ich ihn?"
"Nein tust du nicht." Ich hole tief Luft.
"Ich kenne ihn ja selbst kaum"
Jetzt sieht Mason mich noch schockierter an. "Spinnst du? Was wenn du jetzt -" Er bricht ab,
"Nein das will ich gar nicht wissen."Ich bin überrascht, dass Mason schon wieder nur über die Gefahren nachdenkt und nicht annähernd so sauer ist, wie ich es gedacht hätte.
"Ich war in so einem Club und ich hab ein bisschen zu viel getrunken. Es ist einfach passiert, ich war doch so sauer auf dich." Ich reibe meine Hände nervös aneinander.
"Ich weiß nicht, ob ich das so einfach hinnehmen kann Ty. Schließlich hast du mit ihm gefickt."
Ich zucke zusammen. Dann schweige ich weil ich verstehe, dass es nichts mehr gibt das ich sagen könnte."Ich denke du solltest erst mal auf der Couch schlafen bis ich mir im klaren darüber bin was wir jetzt machen."
Ich nicke nur.
Dann greift Mason nach seiner Jacke und seinem Koffer und geht zur Tür."Ich muss jetzt zur Arbeit. Ich bin viel zu spät, weil ich auf dich gewartet hab. Ich hab mir Sorgen gemacht." Murmelt er.
Und als er gerade die Tür schließen will, geht sie noch ein letztes Mal auf und er streckt seine Hand nach mir aus.
"Wir sollten die Verlobung erst mal auflösen. Es kommt mir nicht richtig vor.", erst jetzt verstehe ich, dass er den Ring haben möchte.
Als ich den Verlobungsring in seine Hand gelegt habe und er aus der Tür ist, atme ich erleichtert aus und gleichzeitig beginne ich zu weinen.
Aus Erleichterung, aus Scham und weil ich mich schon wieder so schrecklich alleine fühle.
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Joshua Dun | Joshler
FanfictionTyler ist verliebt und glücklich mit seinem Freund Mason. Und als Mason ihn fragt, ob er ihn heiraten will, sagt er sofort "ja". Doch dann trifft er auf Josh...