4. The Sorting Hat

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Als sie am Ende des Pfades ankamen, sah man in nicht allzu weiter Ferne schon die Umrisse des riesigen Schlosses, das in einer warm-weißen Farbe beleuchtet war. Die Erstklässler standen nun, zusammen mit dem behaarten Halbriesen, am Fuße eines großen, schwarzen Sees und starrten gebannt auf die andere Seite. »Nicht mehr als vier in einem Boot!«, rief der Halbriese und deutete auf ein paar paar kleine Boote, die am Ufer in den Wellen des Wassers auf und ab gingen. Harry und Ron sprangen in eines der Boote, Hermine hinterher, und Neville ließ Artemis den Vorgang, mit den Worten »Geh nur, ich gehe in ein anderes Boot.« Das Mädchen lächelte ihm dankbar zu, da sie nichts weniger ausstehen konnte, als von Fremden umgeben zu sein und sich minutenlang anzuschweigen.

»Nun denn - VORWÄRTS!«, rief der große, bärtige Mann noch, bevor sich die Boote gleichzeitig in Bewegung setzten. Doch anscheinend hatte Artemis nicht bedacht, dass sich auf dieser Fahrt alle anschwiegen. Niemand sagte auch nur ein Wort, während sie dem riesigen Schloss immer näher kamen. »Köpfe runter!«, hörte man noch, bevor sich alle fast zeitgleich duckten. Die kleinen Boote schienen durch einen Vorhang aus Efeu zu schweben. Danach ging es durch einen dunklen Tunnel, der sie anscheinend in die Tiefe unterhalb des Schlosses führte, bis sie eine Art unterirdischen Hafen erreichten und aus den Booten kletterten.

»He, du da! Ist das deine Kröte?«, rief der Halbriese Neville zu. »Trevor!«, rief er glücklich, bevor er die Hände ausstreckte und Trevor dort hinein hüpfte. Danach folgten die Kinder dem Mann über einen Felsgang und kamen schließlich auf einer feuchten Wiese im Schatten des Schlosses heraus. Sie gingen eine lange Treppe hoch und versammelten sich vor dem riesigen Tor des Schlosses. »Alle da? Du da, hast noch deine Kröte?«, fragte der Mann zum letzten Mal, bevor er seine Faust hob und dreimal an dem Schlosstor klopfte, das sich nicht viel später öffnete. Vor den Schülern stand nun eine streng aussehende Hexe mit grau-schwarzen Haaren, die einen Spitzhut trug. »Die Erstklässler, Professor McGonnagall«, sagte der Halbriese. »Danke Hagrid, ich nehme sie dir ab.«

Nun wusste Artemis endlich, wie der behaarte Mann hieß - und auch, wie sie die streng aussehende Professorin nennen sollte, wenn es Probleme gab. Sie hoffte aber, dass sie nicht in so eine Situation kommen würde. Nachdem das Mädchen ihren gedanklichen Ausflug beendet hatte, öffnete Professor McGonnagall die Tür und entließ die Erstklässer in eine riesige Halle, die wunderschön beleuchtet war. Das muss eines der Lichter gewesen sein, die man schon von der anderen Seite des Sees aus erkannte, sagte sie in Gedanken zu sich selbst.

Drinnen standen vier lange, dunkle Tische, an denen viele Schüler saßen, und darüber hingen die Wappen der verschiedenen Häuser. Vorne in der Halle sah man den Lehrertisch, an dem Artemis schon von ihrer Position aus ihren Vater erkannte. »Willkommen in Hogwarts«, sagte Professor McGonnagall, als sie die Schüler nach vorne geführt hatte. »Das Bankett zur Eröffnung des Schuljahres beginnt in Kürze, doch bevor ihr eure Plätze in der großen Halle einnehmt, werden wir feststellen, in welche Häuser ihr kommt. Das ist eine sehr wichtige Zeremonie, denn das Haus ist gleichsam eure Familie in Hogwarts. Ihr habt gemeinsam Unterricht, ihr schlaft im Schlafsaal eures Hauses und verbringt eure Freizeit im Gemeinschaftsraum«, bevor sie fortfuhr machte sie eine kurze Pause, um Luft zu holen, »Die vier Häuser heißen Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Jedes Haus hat seine eigene, ehrenvolle Geschichte und jedes hat bedeutende Hexen und Zauberer hervorgebracht. Während eurer Zeit in Hogwarts holt ihr mit euren großen Leistungen Punkte für das Haus, doch wenn ihr die Regeln verletzt, werden eurem Haus Punkte abgezogen. Am Ende des Jahres erhält das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal, eine große Auszeichnung. Ich hoffe, jeder von euch ist ein Gewinn für das Haus, in welches er kommen wird. Die Einführungsfeier, an der auch die anderen Schüler teilnehmen, beginnt in wenigen Minuten. Ich schlage vor, dass ihr die Zeit nutzt un euch beim Warten so gut wie möglich zurechtmacht.«

his fortune mahonia ➳ s. snapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt