Harry war erleichtert, als er endlich aus diesem Gang stieg. Rechts von ihm schoss ein Schatten auf sie zu und einen Moment später kniete Miss Crowfield neben dem noch immer bewusstlosen Snape. Ihr Blick schoss immer wieder von Sirius über Lupin und Pettigrew zurück zu Snape. Sie schien extrem nervös.
„Severus, o nein! Was ist passiert? Ich hab gesagt, er soll nicht in die Hütte gehen. – Sirius! Es tut mir so leid, ich konnte ihn nicht aufhalten! Wie schrecklich, dass wir uns so wieder sehen! Aber ihr habt ihn. Wurmschwanz! Wie konntest du nur? – Remus, wir müssen hier weg! Es ist zu gefährlich." Tränen rollten über ihre Wangen und sie krümmte sich am Boden zusammen. Von der Gleichgültigkeit, die sie fast das ganze Jahr über ausgestrahlt hatte, war nichts mehr übrig.
„Du hast deinen Trank nicht genommen ..." fuhr sie fort und starrte Lupin an. „Wir müssen hier weg. Und warum lebt Pettigrew immer noch? Er sollte tot sein. Warum hast du mir das nicht gesagt, Sirius? Ich hätte ... Wir müssen weg!" Sie sprang auf. „Schnell, zum Schloss. Das ist alles deine Schuld, Pettigrew!" Sie richtete ihren Zauberstab auf ihn, aber ihre Hand zitterte zu sehr, als dass sie wirklich hätte zielen können.
„Sara ..." Sirius trat einen Schritt auf sie zu und hielt ihre Schultern fest. „Es ist okay. Du hast den Trank doch genommen, oder?" Sie war auch ein Werwolf? Ob Hermine das auch gewusst hatte? Sicherlich stand das nicht in den Artikeln, die Miss Crowfield verfasst hatte.
„Ja, aber ..." Ihr Blick fiel auf Snape, der am Boden lag. „Er wusste das alles nicht und ..."
Black hielt ihr den Mund zu. „Beruhig dich. Der wird schon wieder. Die Kinder haben ihn zu dritt getroffen. Mach dir keine Sorgen. Der Himmel ist bewölkt. Alles wird gut. Reg dich nicht auf." Er lächelte, konnte sie aber nicht wirklich beruhigen.
„Sirius!" Sie nahm ihn in den Arm und schluchzte laut. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Komm schon!" Sie ließ von ihm ab und ging neben ihm her und schweigend in Richtung Schloss. Immer wieder sah sie sich um und ihre Laune schien sich zu bessern.
Bis sie einen Blick zum Himmel warf und abrupt stehen blieb. „Wir müssen weg, Remus! Sieh doch nur, wir können nicht bleiben."
„Sie hat Recht, Sirius." Lupin schien einen Moment nachzudenken. „Hast du den Trank wirklich genommen, Sara?" fragte er Miss Crowfield, die neben ihm stand und jetzt die ganze Zeit Pettigrew fixierte, der ihrem Blick anscheinend ausweichen wollte.
„Natürlich." Ein flüchtiges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Sirius. Du kannst die Kinder und Peter doch zum Schloss bringen. Und pass bitte auf Severus auf, er ..." Sie biss sich auf die Lippe. „Komm schon" drängte sie Lupin, der sich von Pettigrew losmachte. Dann verschwanden sie zusammen im verbotenen Wald. Keine Sekunde zu früh, denn bald riss die Wolkendecke auf.
„Los, los." Sirius ließ Snape wieder schweben und fesselte sich selbst an Pettigrew und den verletzten Ron, der sich anscheinend kaum auf den Beinen halten konnte und von Hermine gestützt wurde. Black schien sich ziemlich beeilen zu wollen und als Wurmschwanz stolperte, hätte er ihm beinahe einen Fluch aufgehalst.
Als Sara aufwachte, saß Hermine an ihrem Bett und weinte. Irgendwas Schreckliches musste passiert sein. Um sie herum war es still und als Sara zur Seite sah, erkannte sie Harry Potter, der im Bett nebenan lag und anscheinend noch schlief.
„Was ist los?" fragte sie und erschrak darüber, wie heiser sie war. Vorsichtig setzte sie sich auf und blickte um sich, um sicherzugehen, dass Madam Pomfrey nicht in der Nähe war. „Ist mit euch alles in Ordnung?"
„Die haben Sirius!" schluchzte Hermine und biss sich auf die Fingerknöchel, um nicht so laut zu sein. Aber es sollte auch nicht gleich die ganze Schule erfahren, dass das negativ war.
„Und was ist mit Seidenschnabel?" Sara hielt sich den hämmernden Kopf und griff blind nach einem riesigen Stück Schokolade, das auf dem Nachtschränkchen lag.
Hermine sah sie einen Moment mit flammendem Blick an. „Sirius ist kurz davor, von einem Dementoren geküsst zu werden und Sie denken an den Hippogreif?" rief sie und hielt sich sofort den Mund zu. Doch niemand kam, alles blieb still.
„Natürlich." Sara hatte begriffen, dass es einschlechter Plan gewesen war, sich hinzusetzen und sank wieder in die Kissen.„Seidenschnabel ist seine einzige Möglichkeit, zu entkommen. Ihr müsst diebeiden retten. Dumbledore hat gesagt, ihr könntet ihn retten." Schon wiederbegann alles um sie herum dunkel zu werden. Wahrscheinlich war die Verwandlungnach dieser Aufregung zu viel für sie gewesen.
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Die magische Tierärztin
FanfictionObwohl es sie normalerweise nicht lang an einem Ort hält, kehrt Sara Crowfield im September 1993 zurück nach Hogwarts, um ihrem guten Freund Hagrid unter die Arme zu greifen. Vielleicht zieht es sie auch dorthin, weil sie alte Bekannte vermisst.