3.

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Mitten in der Nacht wurde ich von einem Poltern geweckt. Ich stand auf und suchte den Ursprung. Auf einmal stand ich in meinem Zimmer und Erik lag vor meinen Füßen auf dem Boden. "Boa, das tat weh" Erik hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen Kopf. "Passiert wenn man in fremden Betten einschläft!", lachte ich ihn aus. "Wo warst du denn?", fragte er mich schuldbewusst. "Ich hab auf dem Sofa geschlafen" "Oh, sorry. Habe ich dich geweckt?" "Ja!", sagte ich kalt. "Na wenn du schon hier bist, kannst du auch wieder in deinem Bett schlafen und ich nehme die Couch" "Nein, bleib du ruhig im Bett", lehnte ich sein Angebot ab. Gerade drehte ich mich um und wollte wieder ins Wohnzimmer gehen als Erik höflich fragte: "Magst du dich zu mir legen?" Ich war verwirrt. "Wenn ich dir schon dein Bett für die erste Nacht in deiner neuen Heimat klaue kannst du mir den Gefallen doch tun." Erst jetzt wurde mir bewusst, dass er Recht hatte. "Blödmann!", rutschte es mir heraus und ich ging dann in Richtung Bett. Vorsichtig kuschelte ich mich unter die Bettdecke. Ich spürte Eriks Wärme und schlief sofort ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte lag ich an Eriks Schulter und er hatte einen Arm um mich gelegt. 'Einen Tag in Dortmund und schon mit meinem Idol in einem Bett' ging es mir so durch den Kopf. Hätte ich nicht von dem gestrigen Abend geträumt, hätte ich wohl das ganze Haus vor Freude zusammengeschrien. Ich musterte Erik noch eine Weile, doch dann öffnete er seine Augen und flüsterte "Morgen Schöne" Er hatte so schöne blau-graue Augen, dass ich über seine Aussage hinweghörte. Langsam löste ich mich aus seiner Umarmung und suchte mir meine Sachen für eine Dusche zusammen. Ich schuate noch kurz zu Erik, der wieder eingeschlafen war, als ich das Zimmer verließ. Ich stellte mich unter eine schöne warme Dusche, danach zog ich mir Schlabbersachen an und ging in die Küche. Dort saßen auch schon Alice und Malte und tranken einen Tee. "Na wie war das Sofa?" "Die Zeit, die ich dort verbracht hatte war angenehm!", versuchte ich zu erklären. "Also warst du nicht die ganze Nacht auf dem Sofa?", schlussfolgerte Malte. Ich nickte zustimmend. "Wo warst du denn? In deinem Bett lag doch Erik." , löcherte Alice weiter. "Weißt du, ich bin auf dem Klo eingeschlafen", sagte ich ironisch "Nein. Ich war in meinem Bett. Erik ist nachts aus dem Bett gefallen, davon bin ich wach geworden und bin nach oben gegangen. Ich konnte seinen Wunsch mich ins Bett zu legen nicht ausschlagen. Ja und dann habe ich mir halt mit Erik das Bett geteilt" Ich erzählte als wäre es nichts besonderes. "Ahh! Hast du nicht?!", schrie Alice vor Freude. Sofort kam von Malte und mir ein "Pscht!" denn Tobi und Erik schliefen noch. Ich setzte mich auf den freien Platz. "Wann gibt's Frühstück?" "Wenn jemand Brötchen holt!", sagte Malte schnell. "Gut, dann geh ich welche holen. Ich habe Hunger!" somit stand ich wieder auf und zog mir meine Schuhe an. Ich schnappte mir den Schlüssel und mein Portmonnaie und ging zur Tür hinaus.

Auf dem Weg kam mir Mats entgegen. "Hey. Wann braucht ihr Erik eigentlich wieder?" machte ich mich bemerkbar. "Heute Nachmittag haben wir Training. Kannst du ihn vielleicht hinfahren? Marco und ich wollen noch Stollenschuhe kaufen. Und wie geht es Erik so?" "Klar kann ich ihn fahren,aber nur wenn er nett ist. Kannst ihm das ja mal erklären. Nach dieser Nacht schläft er noch." Mats schaute mich mit einem breiten Grinsen an. "Du stehst auf ihn!" schoss es dann aus ihm heraus. "Nein! Warum sollte ich auch?", wehrte ich mich gegen die Anschuldigung. " 'Bracuht ihr ihn wieder?' und 'Nach dieser Nacht' ?", äffte Mats mich nach. "Melli, ich bin doch nicht blöd!" "Dann geh doch zu Media Markt! Ich find Erik super, aber ich steh nicht auf ihn!" 'Noch nicht', dachte ich mir. Nett war Erik ja und Spaß haben konnte man auch mit ihm. 'Und seine Augen!', ging es in meinem Kopf umher als ich einen Schmerz in meiner Schulter spürte. "Melli?!" "Was? Das tat weh!", beschwerte ich mich. "Du träumst doch schon von ihm!" "Wenn du weiter so machst, dann darfst du Erik gleich mit zum Shoppen nehmen!", drohte ich und Mats schwieg. Das saß. Mit Erik konnte man wohl nicht so gut shoppen gehen oder Marco und Mats hatten einfach etwas ohne Erik vor. Mats verabschiedet sich mit einer Umarmung von mir und ich ging weiter zum Becker. "Sieben normale und zwei Roggen, bitte" sagte ich zur Verkäuferin und sie reichte mir eine Tüte mit den Brötchen. "Neu hier?", fragte sie danach. 'Was geht sie das denn an?' "Ja, aber warum wollen Sie das wissen?" "Ich habe Sie hier noch nie zuvor gesehen und wir haben hier eigentlich auch nur Stammkunden. Sind Sie eine der beiden, die bei Malte eingezogen sind?" Ich nickte stumm und verließ winkend das Geschäft. Wieder zuhause angekommen fragte Alice auch gleich, wo ich gewesen wäre, dass sie sich Sorgen gemacht habe und so weiter. "Ich habe Mats getroffen und dann hat mich die Bäckerin mit Fragen durchlöchert" Ich zog mir meine Schuhe aus und ging in die Küche, wo auch ein wacher Erik vorzufinden war. "Gut geschlafen?", fragte ich ihn, füllte die Brötchen in einen Korb und setzte mich. "Neben dir schläft es sich gut", lächelte Erik. "Pass auf, dass du nicht auf deinem Schleim ausrutschtst!" Ich verdrehte die Augen. Dann schaute Erik auf sein Handy. Vermutlich hatte er eine Nachricht von Mats erhalten, denn er nuschelte etwas wie: "Dann muss ich auch noch ein Mädchen fahren lassen!" "Wir können es auch lassen und du gehst zu Fuß!", mahnte ich ihn und er verstand. Langsam trottete auch Tobi in die Küche und setzte sich zu uns. "Guten Appetit!", versuchte Malte das Schweigen zu unterbrechen. "Danke gleichfalls!", sagte Alice und biss genüsslich in ihr Brötchen.

Chaos in Dortmund- abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt