6.

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Mühsam quälte ich mich aus dem Bett. Ich nahm meine Unterwäsche und das Kleid und ging ins Bad zum Duschen. Meine Muskeln entspannten sich unter dem warmen wasser, so wurde ich wenig etwas lockerer. Ich nahm mir mein BVB Handtuch und trocknete mich ab. Eingewickelt in meinem Handtuch föhnte ich mir meine Haare. Dann klopfte es an der Tür. "Melli mach die Tür auf. Ich muss mal!" Das war Alice Stimme. "Du weißt auch, dass wir unten noch ein Bad haben?" "Da ist Tobi!" Ich seufzte und öffnete die Tür. Alice kam mit ihren Sachen ins Bad gestürmt, packte die dann auf die Fensterbank und drückte mir meine Sachen in die Hand. Kurz daruf schob sie mich aus dem Zimmer und verschloss die Tür. "War das dein ernst?" klopfte ich wütend an die Tür. "Schickes Handtuch!", pfiff jemand hinter mir. Ich drehte mich um und sah in das Gesicht von Marco. In mir brodelte es. "Ich wollte nur zu Malte.", entschuldigte er sich nachdem er weitere böse Blicke erhalten hatte. Ohne ein weiteres Wort ging ich an ihm vorbei in mein Zimmer und knallte die Tür zu. 'Hier war es schlimmer als zuhause mit zwei Geschwistern!' Wutentbrannt holte ich meinen Lockenstab aus der Schublade und lockte mir meine Haare. Nach einer halben Stunde hatte ich wunderschöne Locken, aber ich stand immernoch in Handtuch da. Ich schaltete den Lockenstab aus und zog mir meine Unterwäsche an und dann das Kleid drüber. Danach betrachtete ich mich im Spiegel. In dem Moment fand ich mich schön, doch mein Gesicht zerstörte den Anblick. Ich hatte gerötete Augen und eine furchtbare Mimik. Wollte ich so los gehen? Das mit den Augen war leicht zu verstecken. Wozu gibt es sonst Make up? Aber meine Miene?! Ich musste wieder auf gute Gedanken kommen. In meiner Handtasche fand ich mein Handy. Ich schrieb eine Weile mit Sam. Sie brachte mich immer wieder auf gute Gedanken, Sie wusste einfach wie das ging. Sam war eine meiner besten Freundinnen aus Hamburg. "Sorry ich muss eine Party rocken ^^" schrieb ich zum Abschied und verstaute mein Handy wieder in der Handtasche. Mit der Tasche in der einen und den Schuhen in der anderen Hand verließ ich mein Zimmer und ging runter zu den anderen. Dort saßen auch schon alle anderen nur Alice mal wieder nicht. Mats hatte seine Freundin Cathy mitgebracht. "Alice!" schrie ich die Treppen hoch und es funktionierte. Wie in einem Film kam sie die Treppen herunter. "Wow!" formten die Lippen von Marco und Malte. Das war dann wohl der Vorteil single zu sein. Tobi und Mats hätten bestimmt auch etwas gesagt, doch sie waren glücklich vergeben. "Leute!" winkte ich vor deren Augen. Die Jungs schüttelten kurz den Kopf und Malte fragte dann: "Wer fährt eigentlich?" "Ich fahr sowieso, aber wir brauchen noch ein zweites Auto." antwortete Mats. "Dann fahr ich!", beschloss ich. "Ich will ja auch nichts trinken." "Du musst was trinken!", kam es dann von Marco. "Warum?" "Du und Erik. Bei euch kommt vielleicht noch was zu Stande. Wenn ihr dicht seid dann wohl eher!" lachte er schadenfroh. Mir reichte es, ich ging auf Marco zu und klatschte ihm eine. "Danke für deine Ehrlichkeit, aber ich bleibe lieber nüchtern" Marco hielt sich seine gerötete Wange und nun schaute ich ihn schadenfroh an bis er nickte. "Dann haben wir das ja geklärt. Aber apropos Erik. Fährt er selber oder holen wir ihn ab?" "Ich kann ihn ja mal anschreiben.", schlug Mats vor. Er holte sein Handy hervor und schrieb. Wir anderen zogen uns unsere Schuhe und die Jacken an. Ich zog mir bequeme Sneakers zum Fahren an und nahm meine Schlüssel. "Wir holen Erik ab, aber ihr könnt schon zum Club fahren" Ich schaute zu Mats nickte und ging dann zum Auto. Bei mir würden Alice, Malte und Tobi mitfahren. Malte und Alice nahmen auf der Rückbank Platz und Tobi kam zu mir nach vorne um mir den Weg zu erklären. Wir fuhren ungefähr zehn Minuten. Auf dem Parkplatz warteten wir noch auf die anderen ehe wir in den Club gingen. Während wir warteten öffnete ich den Kofferraum und schlüpfte in meine High Heels. Eigentlich mochte ich keine hohen Schuhe aber manchmal musste es sein. Dann gesellte ich mich zu den anderen. Die drei Fußballer unter uns schrieben schon fleißig Autogramme, dafür nahmen es uns die Fans auch nicht übel, dass wir einfach vorgelassen wurden.

Somit betraten wir den Club. Alice zog mich sofort auf die Tanzfläche. Kaum hatten wir uns zum Takt der Musik bewegt, da tanzten uns auch schon zwei Jungen an. Malte kam nach einer Weile auch zu uns und tanzte mit Alice. Der eine Junge sah ein, dass er gegen Malte keine Chance hatte und tanzte ein andres Mädchen an. Der zweite Junge aber blieb bei mir und wir hatten unseren Spaß. Irgendwann lud er mich auf einen Drink ein und ich nahm sein Angebot an. "Aber nur eine Cola!“, fügte ich schnell hinzu. Der Junge nahm meine Hand und zog mich zu der Bar. Dort trafen wir auch auf Marco und Tobi, die ein Glas nach dem anderen leerten. "Kennst du dich in Sachen Fußball aus?“, fragte mich meine neue Bekanntschaft. "Ja klar. Warum?“ "Da drüben“ er zeigte hinter mich "da sitzt Marco Reus!“ "Aha.“, war meine einzige Reaktion. "Kannst dir dann ja ein Autogramm holen. Falls er seinen Namen noch weiß!“, lächelte ich ihn an. Meine Bekanntschaft musterte mich eine Weile nachdenklich. "Warum reagierst du nicht wie alle anderen?“ "Hm. Warte.“ Ich packte den Jungen am Arm und zog ihn zu den Jungs. "Hey Marco!“, sagte ich mit ruhiger Stimme. "Hallo Melli! Weißt du, dass du heute wunderschön aussiehst?“, lallte er angetrunken. "Danke“, sagte ich mit einem zuckersüßen Lächeln. "Das erklärt einiges!“, grinste der Junge, der vor wenigen Sekunden noch große Augen machte. "Jungs! Vielleicht sollte ihr weniger trinken sondern mehr tanzen!“ schlug ich den beiden vor. Diese erhoben sich sofort von ihrem Platz und suchten sich einen Weg auf die Tanzfläche. "Du kennst also Marco Reus?" Ich nickte stumm. "Wie kommt das?" "Ich wohne neben Mats und dann kommen die halt ab und zu vorbei." "Wie heißt du eigentlich?", überrumpelte mich der Junge. Ich stellte mich vor und er stellte sich als André vor. "Willst du noch ein wenig tanzen?" "Warum nicht?", antwortete ich und wir gingen zur Tanzfläche. Dort angekommen war es wie in meinem Traum. Alice und Malte tanzten eng zusammen, Mats und Cathy sowieso, Marco tanzte mit vielen Mädchen und Tobi sah man nur durch die Masse in Richtung Toiletten stürmen. Nur Erik war nirgends aufzufinden. Im Gegensatz zum Traum war ich nüchtern, also konnte nichts schlimmes passieren. Eigentlich. André und ich tanzten also zur Musik und dann tauchte plötzlich Erik auf. Er torkelte zu uns herüber und kippte dann in Andrés Arme. "Ich glaub, dass hier Schadensbegrenzung betreiben muss." schrie ich, um die Musik zu übertönen. Danach suchte ich Mats und erklärte ihm, dass ich die drei besoffenen Trottel vom Dienst nach Hause fahren würde. Gesagt getan. Ich lief durch die Menge und fand Tobi vor den Klos, dann gingen wir und holten Marco. Dieser verabschiedete sich mit Küssen von den Mädchen. Einige Zeit später standen wir draußen vor meinem Auto. André hatte Erik schon auf die Rückbank verfrachtet. Tobi setzte sich dazu und Marco nahm neben mir Platz. Ich bedankte mich mit einer Umarmung von André und bekam noch seine Handynummer. Daraufhin fuhr ich mit den Betrunkenen nach Hause.

Chaos in Dortmund- abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt